< Previous Österreichische Kunststoffzeitschrift 3/4 2021 62 MOTIV A TION ● Trotz – oder vielleicht ge- rade wegen – der Coro- na-Zeit war das Zusam- menarbeiten mit all unseren Pro- jektpartnern sehr angenehm und konstruktiv. Sämtliche in dieser schwierigen Zeit abgewickelten Projekte gingen relativ reibungs- los über die Bühne, auch weil jeder seinen Teil dazu beitrug. Dank Videokonferenzen waren auch größere Distanzen trotz ge- sperrter Grenzen einfach zu über- winden. ● Gerade das letzte Jahr hat ge- zeigt, wie wertvoll es ist, wenn man von der ersten Produkt- idee bis zur Serienfertigung alle Wertschöpfungsschritte im eige- nen Haus abdecken kann. Auch wenn es auf den ersten Blick teu- rer erscheint, ist es langfristig si- cher klüger in die Ausbildung der Mitarbeiter und in den Maschi- nenpark zu investieren, anstatt Spritzgusswerkzeuge oder Kunst- stoffteile in der Weltgeschichte herumzuschicken. Ein Großteil unserer Kunden weiß diese Stabi- lität zu schätzen und ist auch be- reit, dafür den einen oder ande- ren Euro mehr auszugeben. ● Wir blicken mit unserem Fami- lienunternehmen sehr positiv in die Zukunft! Ich kann nur von uns sprechen, aber ein breites Pro- duktspektrum mit einer ebenso großen Kundenvielfalt hat uns bisher über diverse Krisen hin- weggeholfen – außerdem macht es die Arbeit abwechslungsrei- cher und interessanter! Ich kann das jedem Unternehmer nur empfehlen. Georg Putz Geschäftsführer der Putz Metall- u Plastikwaren GmbH ● Durch ein breites Produktportfolio über viele Branchen sind wir hervorragend durch die Krise gekommen. Der Betrieb lief – auch wäh- rend des Lockdowns – an unseren Standor- ten stabil und ohne Infektionscluster weiter. Maßnahmen wie Kurzarbeit oder staatliche Hilfe waren für uns kein Thema. Ich bin jedem einzelnen unserer MitarbeiterInnen sehr dankbar, dass wir das alles so geschafft haben! Unser etabliertes Sicherheitsdenken ist eine hervorragende Grundlage, um eine Ausnahmesituation wie die der Pandemie zu bewältigen. Neue Herausforderungen sehen wir grundsätz- lich als Antrieb, innovative Lösungen dafür zu finden. So haben wir etwa im Rahmen der Social Business-Initiative „mask repu- blic“ gemeinsam mit unserem Partner paper republic wieder- verwendbare Gesichtsmasken produziert. Wir haben eine Pi- lotanlage an unserem Linzer Standort rasch umgebaut, um das dringend benötigte Vlies für diese Gesichtsmasken herzustellen. So tragen wir in dieser schwierigen Zeit auch zum Schutz unserer Gesellschaft bei. Darüber hinaus wird sichtbar, dass der Schutz z.B. vom Krankenhauspersonal ohne hochwertige Kunststoffe für die Schutzbekleidung heute undenkbar wäre. ● Unser Motto lautet „Value Creation through Innovation“, also Mehrwert schaffen durch Innovation. Wachstumschancen und gestärkte Wettbewerbsfähigkeit sind der Lohn für Innovation. Die Pandemie hat uns im letzten Jahr gezeigt, wie wichtig unsere In- novationskultur ist. Innovationskultur bedeutet aber auch, ein Umfeld zu schaffen, in dem man auch mal scheitern darf. Wich- tig ist, dass man daraus lernt, weiter macht und die Erfahrungen nützt um noch besser zu werden. Wie heißt es so schön: Hinfallen – aufstehen – Krone richten – weitergehen“. Unsere Strategie der Wertschöpfung durch Innovation konzen- triert sich dabei nicht auf ein einzelnes Produkt oder eine Lösung, sondern auf die gesamte Wertschöpfungskette. Das Ergebnis un- serer Arbeit zeigt sich sehr gut in unserer Patentführerschaft. 2020 liegt Borealis mit der Anmeldung von 182 priority patent filings im Ranking der Österreichischen Patentanmelder wieder auf Platz 1, auch im europäischen Branchenvergleich zählen wir zu den führenden Unternehmen. ● Ein modernes Leben wird wesentlich von Kunststoffen ermögli- cht. Mit unseren Produkten und Innovationen schaffen wir einen Mehrwert für die Gesellschaft. Die Energietransformation wird wesentlich durch hochwertige Kunststoffe ermöglicht. Leichtbau in der e-Mobilität; Isoliermaterialien für erdverlegte Stromtrassen und Kunststoffe für Windräder sind nur ein paar Beispiele, die dies verdeutlichen. Die Pandemie zeigt, wie wichtig unsere Produkte sind – nicht nur für unterschiedlichste Branchen, sondern auch für unsere Ge- sundheit und Sicherheit. Daher sehen wir es trotz Krise als unse- re Verantwortung, die Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben. Wir sind überzeugt, dass die gesamte Kunststoff-Wertschöpfungs- kette zusammenarbeiten muss, um das Konzept der Kreislauf- wirtschaft in die Tat umzusetzen. Die von Borealis ins Leben ge- rufene Plattform EverMinds™ soll dies zusätzlich unterstützten. Gemeinsam mit unseren Kunden und unseren Partnern setzen wir konkrete Maßnahmen. Um den Wandel von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben braucht es Zusam- menarbeit und mutige Entscheidungen von uns allen. Wir trei- ben dieses Thema mit voller Kraft voran, um weltweit eine füh- rende Rolle beim Kunststoffrecycling einzunehmen. Wir verfolgen auch weiterhin das Ziel, unseren Energie-Fußab- druck durch größere Energieeffizienz, erneuerbare Energiequel- len und die Entwicklung innovativer Lösungen kontinuierlich zu verringern. Durch Aktivitäten wie beim Windpark-Stromabnah- meprojekt in Schweden werden wir bis 2030 zumindest 50% des zugekauften Strombedarfs für unsere Geschäftsbereiche Polyle- fine und Hydrocarbons & Energy aus erneuerbaren Quellen de- cken. Wir lassen uns von der Pandemie nicht bremsen und trei- ben diese Ziele weiter voran. Thomas Gangl CEO der Borealis AG ● Ein Jahr Corona- Pandemie – wie hat sich Ihr Unternehmen/Ihre Institution darauf einge- stellt? ● Welche Ihrer Gedanken oder Ideen können andere Unternehmer motivieren? ● Ein positiver Blick in die Zukunft! Österreichische Kunststoffzeitschrift 3/4 2021 63 MOTIV A TION ● Wir haben uns sehr gut auf die Corona-Situation eingestellt und die damit verbundenen Begleiterscheinungen in unser tägliches Arbeitsleben inte- griert. Die Pandemie wird uns wohl leider noch einige Zeit begleiten, daher liegt es an uns, die Situation dauerhaft möglichst professi- onell und unaufgeregt zu managen. Diese Heraus- forderung haben wir angenommen und wir agieren bzw. reagieren als Mannschaft geschlossen und fle- xibel auf die immer neuen Themen. Homeoffice ist nun ebenfalls Alltag bei Engel, wobei wir zunehmend sehen, dass unsere Mitarbeiter lie- ber in die Firma kommen – der persönliche Kontakt ist durch nichts zu ersetzen. Was definitiv fehlt, sind die Auslandsreisen zu unseren Kunden und Nie- derlassungen – darauf freuen wir uns schon wieder sehr. ● In jeder Krise stecken auch Chancen! Covid-19 rückt die Digitalisierung der Produktionsprozesse in den Fokus. Unsere Kunden befassen sich zunehmend mit der Frage, wie sie ihre Produktion auch im Falle zukünftiger Krisen absichern können. Das motiviert uns, den Fokus auf Digitalisierung beizubehalten und insbesondere unsere digital unterstützenden Dienstleistungen weiter zu forcieren. ● Wir sehen derzeit eine deutliche Erholung der Märk- te. Für die kommenden Monate zeichnet sich eine sehr gute Auftragslage ab – wir sind daher voll mo- tiviert und blicken sehr zuversichtlich auf die bevor- stehende Zeit. Einmal mehr zeigt sich: die Investiti- onen in die Zukunft zahlen sich aus! Dr. Stefan Engleder CEO der Engel Austria GmbH ● Nachdem ich Mitte März des Vorjahres von meiner letzten Dienstreise zurückkehrte, war mir damals noch nicht bewusst wie lange es dauern wird…. Seitdem ist der Großteil der Be- legschaft im Homeoffice. Als international agie- rende Messevertretung für führende Messegesell- schaften ist der aktive und vertriebliche Aufwand einher mit der administrativen Abwicklung einer- seits stark zurück gegangen, hat aber andererseits beratungsorientiert aufgrund von neuen Formaten zugenommen. (Absagen und Verschiebungen, vir- tuelle Events). Rückblickend muss in jedem Fall er- wähnt werden, das jedes Telefonat mit Kunden ein sehr zuversichtliches, verständnisvolles und sehr freundliches war. ● Ich denke, dass wir nicht nur hier in Österreich son- dern weltweit in Bezug auf die Pandemie ein neues Verständnis für unser Umfeld, sei es gesellschaft- lich, vertrieblich oder ganzheitlich betrachtet, ent- wickelt haben und werden. Ich denke, dass wir alle aus diesem Umstand lernen werden und müssen. Jeder noch so negativer Einfluss hat auch positive Aspekte und die daraus entwickelten Lehren wer- den viele Entwicklungen, Innovationen und Posi- tives für uns alle bringen. In Bezug auf Messever- anstaltungen blicken unsere Kunden und wir auf eine hoffnungsvolle Zukunft, denn der Trend und Wunsch nach physischen Messen ist bereits jetzt spürbar groß. ● Die Zukunft nach Corona wird wirtschaftlich sicher- lich zu neuen Höhepunkten kommen und der ge- sellschaftspolitische Aspekt wird eine Auferstehung erfahren. Die Freude Freunde, Interessenten und Kunden persönlich wieder zu sehen wird Knospen zum Erblühen bringen und die internationale Mes- selandschaft wird neue Höhen erfahren. Alexander Pitlik Project Manager International bei Gesell & Co Messemarketing ● Das Team des Kunststoff-Clusters war es schon vor der Pandemie gewohnt ei- genständig und dezentral zu arbeiten, daher war das „Einstellen“ nicht nötig, aber fürs Netzwerken mussten wir recht rasch gute digitale Alternativen testen und nutzbar machen, wo es auch ein großes Danke an unsere Cluster Partner auszusprechen gibt, dass sie uns und unserer Arbeit auch in diesen schwierigen Zeiten vertraut und aktiv genutzt haben und wir viele Projekte auch virtuell mit Ihnen starten konnten. ● Mehr denn je sehen wir, dass Kooperationen Schlüssel für Innovationen sind. Ein Motivationsgedanke dazu ist „Zu zweit ist man weniger allein“ und hier waren wir oft genutzter Ansprechpartner für den Gedankenaustausch. Kooperation fin- det zwischen Menschen statt. Folgt man dem Ziel, sich zu öffnen, aufmerksam zuzuhören, seine Gedanken zu teilen und miteinander die Grenzen zu verschieben, entsteht daraus etwas Neues. Wir als KC bringen Leute zusammen und ermög- lichen Ihnen, genau das zu tun, um das notwendige Vertrauen aufzubauen und dadurch Dynamik entstehen zu lassen. Das ist die Basis unserer Clusterarbeit und un ser Beitrag zur Gestaltung einer vielverspre chenden Zukunft. Das funktio- niert auch digital, aber persönliche Treffen sind auch in Zukunft nicht zu ersetzen und das Live wird zurückkehren. Wir freuen uns darauf! ● Der Kunststoffstandort Österreich ist gut aufgestellt und bildet von der Rohstoffherstellung über Mate rialveredelung, Ver- arbeitungsmaschinen, Sammel- und Sortier-Know-how bis hin zu Recyclingmaschinen alles ab vom Start Up zu den Glo- bal Playern. Diese Tatsache, gepaart mit exzellenten Ausbildungsstätten, ermög licht es uns, den gesamten Stoffkreislauf im eigenen Land abzubilden und somit Ent wicklungen von weitreichender Bedeutung voranzutreiben und zu exportie- ren. Kunststoff bleibt ein wesentlicher Innovations- und Wirtschaftsmotor. Wolfgang Bohmayr und Thomas Gröger Manager des Kunststoff-Cluster Österreichische Kunststoffzeitschrift 3/4 2021 64 MOTIV A TION ● In der Woche Null der Corona-Pandemie, das heißt vor dem Lock-down in Österreich, waren wir überzeugt, dass wir den ausgearbeiteten Plan B nie brauchen werden. Am 2ten Tag des Lock-downs waren die entsprechenden Mitar- beiterInnen mit Notebooks und Mobiltelefonen ausgestattet, um –soweit es die Arbeit erlaubt – vom Homeoffice aus, den Betrieb ohne Unterbrechung fortzufüh- ren. Im Unternehmen wurden dann in den folgenden Tagen, wei- tere Hygienemaßnahmen eingeleitet, um allen Anwesenden aus Verwaltung und Fertigung entsprechende Sicherheit zu bieten. Wir sind sehr stolz, dass wir, obwohl es infizierte Mitarbeiter gab, eine Weiterverbreitung im Haus vermeiden konnten und in dieser schwierigen Zeit prozesssichere Abläufe gewährleisten können. Unsicherheiten haben wir durch eine faktenbasierte Informations- politik und ausgiebige interne Kommunikation entgegengewirkt. Die gelebten Werte von Hasco haben uns durch die Pandemie ge- tragen. Einfachheit – gemeinsam legten wir pragmatische und lösungso- rientierte Maßnahmen fest und diese konnten daher von unseren MitarbeiterInnen auch eingehalten werden. Agilität – eingeleitete Maßnahmen wurden gelockert oder ver- schärft (der aktuellen Situation entsprechend) und die Mitarbei- terInnen haben mit unglaublicher Flexibilität agiert. Planungssi- cherheit haben wir nicht mehr erwartet, wir stellen uns auf jede Situation neu ein. Leistung – mit dem Slogan ‚gesunde Mitarbeiter – gesundes Un- ternehmen‘ haben wir die Leistung für unsere Kunden ohne Un- terbrechung erbracht. Aufträge für die Medizintechnik wurden mit höchster Priorität abgewickelt. ● Die letzten 12 Monate waren – wie für jeden Menschen – auch per- sönlich eine große Herausforderung. Trotz eigener Ängste war es wichtig für die Kolleginnen und Kollegen präsent zu sein. Obwohl uns die digitalen Ausstattungen ermöglicht haben, mobil zu ar- beiten, durften die Werte von sozialen Kontakten nicht unterschätzt werden. Dementsprechend haben wir ohne Unterbrechung mit hohem Aufwand ein sicheres Umfeld am Standort geschaffen. Ich habe sehr viel über gelebten Zusammenhalt gelernt und dass man erst in Krisenzeiten sieht, auf wen man sich verlassen kann. Firmenwerte sind nicht nur Schlagworte auf einem Poster, sie sind Leitlinien für die tägliche Arbeit. Kommunikation ist nicht nur ‚sen- den‘, sondern auch ‚empfangen‘. In Zeiten von Unsicherheit sind klare Aussagen besonders wichtig, auch wenn man kommunizie- ren muss, dass man evtl. keine Lösung hat. Um das ‚Empfangen‘ zu ermöglichen, haben wir Informationen für unsere Belegschaft in einer Art Kaskade in kleine Einheiten getragen. Damit konnten wir stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Ängste der Kolleginnen und Kollegen haben, sei es gesundheitlich oder den Arbeitsplatz betreffend. ● Hasco hat auch während der Pandemie nicht den Fokus verloren, sondern die Aktivitäten und Maßnahmen den Umständen ange- passt. Gemäß unserem Wert ‚Innovationskraft‘ haben wir ohne Un- terbrechung neue Projekte vorangetrieben. Es war von Anfang an klar, dass während und nach der Pandemie innovative Produkte gebraucht werden, um gemeinsam die sich abzeichnende wirtschaftliche Krise zu meistern. Diese proaktive Herangehensweise konnte man bei vielen Firmen in der Industrie sehen. Als Branche haben wir auch bewiesen, wie vorteilhaft sich eine enge Zusammenarbeit auf Unternehmen und Gesellschaft auswirkt. Ab Beginn der Pandemie kam es zu erstaunlichen Ge- meinschaftsprojekten mit unseren Kunden, bei denen Hasco z.B. bei der Fertigung von Schutzvisieren oder Feinfiltern für Beatmungs- geräte unterstützen konnte. Damit leisten wir einen wichtigen ge- sellschaftlichen Beitrag, da Kunststoffe in einer Vielzahl an notwen- digen Produkten Anwendung finden. Trotz Kraftanstrengungen zur Pandemiebekämpfung wurde auch in den vergangenen 12 Mona- ten an weiteren aktuellen Themen gearbeitet, wie Umweltschutz, indem nachhaltige Lösungen erarbeitet wurden wie z.B. Design to recycle. Elfriede Hell Geschäftsführerin der Hasco Austria GmbH ● Ein Jahr Corona- Pandemie – wie hat sich Ihr Unternehmen/Ihre Institution darauf einge- stellt? ● Welche Ihrer Gedanken oder Ideen können andere Unternehmer motivieren? ● Ein positiver Blick in die Zukunft! ● „Um schnell und schlag- kräftig re- agieren zu können, haben wir zu Beginn der Pandemie sofort einen Krisenstab eingeführt. Im Herbst kam dann die Installati- on einer Rico-Teststation dazu. Zudem war ein Teil unserer Be- legschaft im Frühjahr 2020 für drei Monate in Kurzarbeit. Un- sere Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter haben hier eine große Fle- xibilität an den Tag gelegt, wofür ich mich auf diesem Wege auch nochmal bei ihnen bedanken möchte. ● Mit den gesetzten Maßnahmen konnten wir unseren Betrieb sehr gut aufrechterhalten und waren durchgehend für unsere Kun- den verfügbar. In der Serienpro- duktion spüren wir seit Mitte letz- ten Jahres einen dynamischen Wiederanstieg, so dass wir trotz Coronakrise im Jahr 2020 wach- sen konnten. Seit Beginn dieses Jahres vernehmen wir einen ge- nerellen Aufwärtstrend in der ganzen Branche. Die Anfragetä- tigkeit unserer Kunden nimmt zu, die Lieferzeiten von Spritzguss- maschinen haben sich in den letzten Wochen mehr als verdop- pelt und Rohmaterialien sind in allen Bereichen ausverkauft. ● Wir schauen sehr optimistisch in die Zukunft, nicht zuletzt wegen der Impfungen, aufgrund derer wir eine wiederkehrende Norma- lität erwarten.“ Dr. Markus Nuspl Geschäftsführer der Rico Elastomere Projecting GmbHdurch kooperation. innovation kunst stoff-c luster ecoplus.at kunststoff-cluster.at Der Kunststoff-Cluster ist eine Initiative der Länder Oberösterreich und Niederösterreich Österreichische Kunststoffzeitschrift 3/4 2021 66 MOTIV A TION ● Ganz zu Beginn der Pandemie wurden wir (wie viele andere Un- ternehmen auch) von den Auswir- kungen der Maßnahmen zur Be- kämpfung von Covid-19 etwas überrascht. Wir haben jedoch re- lativ rasch auf die neuen Voraussetzungen reagiert und einen umfassenden Maßnahmenplan bei Haidl- mair umgesetzt. Diese Maßnahmen beinhalteten u.a. Homeoffice in den Bereichen, wo es möglich war, strik- tes Anordnen von Abstandsregeln in der Produktion, weitgehende Vermeidung von Besuchen von unterneh- mensfremden Personen uvm. Im vergangenen Sommer hat sich die Situation dann glücklicherweise etwas ent- spannt, jedoch ist es im Herbst wieder kritischer gewor- den und wir mussten die Maßnahmen wieder restrikti- ver anlegen. Seit dem heurigen Frühjahr bieten wir für unsere Mitarbeiter/innen 3x in der Woche eine kostenlo- se Testmöglichkeit im Betrieb an, die auch sehr intensiv genutzt wird. Zusätzlich haben wir unsere Möglichkei- ten der digitalen Kundenbetreuung erheblich ausge- baut. So werden ein Teil der Werkzeugabmusterungen, die normalerweise meist im Beisein des Kunden statt- finden, inzwischen über Videokonferenzen durchge- führt, bei denen wir mit mehreren Kameras die Muste- rung aufnehmen und den Kunden live die Möglichkeit geben „dabei“ zu sein und mit den Projektleitern direkt verbunden zu sein und auftretende Themen direkt zu besprechen. ● Wir haben das Glück, dass wir in diesem Zeitraum auf unsere langjährigen Kunden zählen konnten und wir ihnen auch einen relativ ungestörten Projektablauf ga- rantieren konnten. Zusätzlich kam uns auch zugute, dass gerade im Lager- & Logistiksektor die Nachfrage nach Verpackungslösungen weiter gestiegen ist und daher auch Werkzeuge für derartige Behälter gut nach- gefragt wurden. Dadurch konnten wir sehr gute Auf- tragseingänge verbuchen, zum Teil mehr als wir noch in den ersten Monaten nach Beginn der Pandemie er- warteten. Gerade in dieser Pandemie zeigt sich, wie wichtig das Vertrauen der Kunden in ein Unternehmen ist und man davon profitieren kann. Der Aufbau einer sicheren und qualitativ hochwertigen Zulieferkette, die wir in den letzten Jahren forciert haben, ist uns in die- sem Fall auch zugutegekommen. Wir hatten quasi kei- nerlei Ausfälle durch den eingeschränkten Welthan- del, weil wir hauptsächlich auf europäische Zulieferer setzen. Somit konnten wir unsere Aufträge relativ pro- blemlos abarbeiten. Als ganz wichtig erachte ich den weiteren Ausbau der digitalen Möglichkeiten, die uns hier ein weitestgehend problemloses Arbeiten, sowohl intern wie extern, ermöglichten. Ich denke auch dass Homeoffice auch nach der Pandemie eine große Rolle spielen wird. ● Wir sind fest davon überzeugt, dass Qualität, Vertrauen und ein sicheres Angebot für die Kunden gerade jetzt und auch in Zukunft immer wichtiger werden und man sich mit dem konsequenten Einhalten von Zusagen und Lieferterminen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschaffen kann. Da wir auch unsere gesamte Beleg- schaft sicher durch diese Zeit bringen konnten und kei- nerlei Know-how-Abfluss zu beklagen hatten, sind wir jederzeit bereit ein Anziehen der Weltwirtschaft prob- lemlos zu bewältigen. Wir hoffen, dass gerade die fort- schreitende Impfung zu einem Gamechanger werden wird und wir bald wieder halbwegs normal arbeiten können. Der Blick in die Zukunft ist auf jeden Fall positiv und wir freuen uns bereits wieder darauf unsere Kun- den noch persönlicher betreuen zu können und auch wieder normale Treffen, Messe etc. stattfinden können. Mario Haidlmair Geschäftsführer der Haidlmair GmbH ● Selbstverständlich haben wir die Arbeitsmethoden in unserer Firmengruppe auf die notwendigen umfang- reichen Hygiene- und Si- cherheitsmaßnahmen, sowie Home-Office und Telearbeit angepasst. Die je- weiligen Maßnahmen werden von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit unter- schiedlich großem Enthusiasmus mitgetragen, jedoch durchgängig eingehalten und umge- setzt. Die Einschränkung der sozialen Kontakte, das Distanzhalten und sonstige Sicherheits- maßnahmen werden von den meisten nach wie vor als eine schwerwiegende Umstellung in der täglichen Arbeit und massiver Eingriff in das unmittelbare Arbeitsumfeld wahrgenom- men. Gerade in einer Firma, die sehr viele un- terschiedliche Fachbereiche und Talente unter einem Firmendach vereint und die den inter- disziplinären Austausch lebt und sich Kommu- nikation auf allen Ebenen wünscht, ist das eine große Umstellung. Als Unternehmen mit einer Exportquote von weit mehr als 90% war grenzü- berschreitende Reisetätigkeit vor der Pandemie unumstößliche Gewohnheit und Alltag. Das hat sich natürlich schlagartig geändert. Mit Hilfe von Videokonferenzen versuchen wir uns durch die Pandemie und die gerade geltenden Reisebe- schränkungen zu retten und Kommunikations- austausch und Kontakte beizubehalten. Auch wenn zukünftig das Kommunikationsmedium Vi- deokonferenz ein fixer Bestandteil unserer Ge- schäftskommunikation bleiben wird, gehört das persönliche Treffen in unserer Industrie unver- ändert zu einer wichtigen und geschätzten Tä- tigkeit. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten kommt uns die sehr globale Aufstellung der Wittmann Gruppe zugute, die praktisch zu jeder Zeit Vor-Ort Betreuung ermöglichte. ● Die Corona-Pandemie stellte uns sehr unmit- telbar vor neuartige Herausforderungen, die uns in dieser Dimension mit Auswirkungen auf alle Aspekte unseres Lebens undenkbar schien. Nach dem Ende des ersten Lock-Downs Mitte April 2020 nahmen wir in der Wittmann Grup- pe alle laufenden Entwicklungsprojekte auf und verfolgten diese uneingeschränkt und mit glei- cher Intensität wie vor der Pandemie weiter. In- novation blieb und bleibt die treibende Kraft un- seres Handelns. Unser Eindruck ist, dass wir die schwierige Zeit der Pandemie für ein sehr kon- zentriertes Arbeiten nutzen konnten. Infolgedes- sen konnten wir immense Fortschritte in der Ent- wicklung verbuchen und gehen gestärkt und zuversichtlich in die Zukunft. ● Nach einem kurzfristigen, Lock-Down-bedingt jedoch kräftigem Auftragsrückgang im 2. Quar- tal 2020, wurde unmittelbar nach den Sommer- monaten der sprichwörtliche Schalter umge- legt. Die wirtschaftliche Situation hat sich in der zweiten Jahreshälfte 2020 geradezu schlagartig normalisiert und erreicht zwischenzeitlich Spit- zenwerte, die wir in diesem Ausmaß noch nie erleben durften. Wir arbeiten aktuell in allen un- seren Produktionswerken in Europa, China und den USA an den jeweiligen Kapazitätsgrenzen. Das Jahr 2021 wird mit sehr hoher Wahrschein- lichkeit als Erfolgsjahr in unsere Annalen einge- hen. Michael Wittmann Geschäftsführer der Wittmann Gruppe Österreichische Kunststoffzeitschrift 3/4 2021 67 MOTIV A TION ● Ein Jahr Corona- Pandemie – wie hat sich Ihr Unternehmen/Ihre Institution darauf einge- stellt? ● Welche Ihrer Gedanken oder Ideen können andere Unternehmer motivieren? ● Ein positiver Blick in die Zukunft! ● Nach zwei Wochen corona-bedingtem Shutdown im März 2020 und anschließenden drei Monaten mit 60%-iger Kurzarbeit überrollte uns die Auftragslage: unser größte Kunde ist mit seinen Produkten offensichtlich ein Gewinner dieser ganz speziellen Zeit. Die größte Herausforderung, den 7/24 Stun- den Betrieb aufrecht zu erhalten. Der phantastische Einsatz, Zusammenhalt und die Umsicht unserer MitarbeiterInnen führten dazu, dass wir keine einzige Stunde zum Stehen kamen. Unterstützen konn- ten wir deren Engagement durch das Angebot von zwei Testungen pro Woche direkt im Unterneh- men. Der ursprüngliche Umsatzrückgang konnte Dank engagiertem, innovativem Mitdenken und Gestalten in einer engen unternehmensübergreifenden Kooperation in einem Schutzmaskenprojekt direkt in zusätzliche Umsätze umgewandelt werden. ● So abgedroschen es klingen mag, sind Krisen Zeiten für Chancen: neugierig bleiben, Netzwerke pflegen, mit den Men- schen im Kontakt und in der Reflexion bleiben. Mir sind in dieser speziellen Zeit die unglaublichsten Ansätze für mögli- che Neuausrichtungen in den Sinn gekommen. Die Evaluierung und Diskussion solcher Ansätze verändert nicht gleich alles, kann aber richtig beflügeln. ● Unternehmer zeichnet unter anderem aus, dass sie ihre Unternehmen permanent in einer Vision, Zukunft sehen, wo im hier und heute erst die Basis geschaffen werden muss. Ich wünsche mir und bin guter Hoffnung, dass die Erfahrungen im Umgang mit dieser Pandemie in unserer Jugend etwas auslöst, was uns und unsere Welt beflügelt. Und, dass die Ge- staltung unserer Zukunft wesentlich einher geht mit dem Werk- und Wertstoff Kunststoff in einer funktionierenden Kreis- laufwirtschaft. Gemeinsam schaffen wir das! Es bleibt spannend! Frank Böhler Gesellschafter der Tecnoplast GmbH und Bundesinnungsmeister der Kunststoffverarbeiter ● Vor einem Jahr ist auch bei uns im VDMA, dem größ- ten Industrieverband Europas, die gewohnte Welt von einem Tag auf den anderen „zusammengebro- chen“. Wir haben jedoch in einer immensen Ge- schwindigkeit den Großteil unserer Tätigkeiten und unserer Leistungen von Präsenz-Veranstaltungen und Präsenz-Terminen in die virtuelle Welt verscho- ben. Im April haben wir mit unseren ersten Web-Erfahrungsaustau- schen gestartet und 2020 letztlich insgesamt von Österreich aus 27 vir- tuelle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern veranstaltet. In Summe konnten wir unser Leistungsportfolio deutlich ausbauen und sind im VDMA Österreich im letzten Jahr weiter auf 112 österreichische Mitgliedsunternehmen gewachsen. Zudem verfügen wir nun im VDMA Österreich über einen eigenen Vorstand mit 18 Mitgliedern. Als Vorsit- zender wurde Dr. Christoph Steger von Engel Austria für vier Jahre ge- wählt. Heute erreichen wir nun mit unseren perfekt zugeschnittenen, an der Praxis ausgerichteten Web-Veranstaltungsformaten mehr Teil- nehmer und Führungskräfte aus dem Maschinenbau denn je. Mit dem Knowhow unserer Experten in allen Bereichen der betriebswirtschaft- lichen Prozesse, weltweiten Reisebestimmungen oder internationalen Rechts- und Technikthemen haben wir gerade in dieser weltumspan- nenden Krise sehr vielen Unternehmen in schwierigen Lagen beistehen und helfen können. ● Gerade diese Entwicklung hat uns im VDMA wieder den Wert unseres riesigen Netzwerks bestätigt: Zusammenarbeit, Gemeinsamkeit, aber auch Erfahrungsaustausch ist die größte „Immunisierung“, die es für die Wirtschaft und Gesellschaft geben kann. Im gemeinsamen Austausch und der gegenseitigen Unterstützung liegen immer noch die größten Schätze des Wirtschaftens verborgen: Wer heute offen und bereit für Neues und Anderes aufeinander zugeht, wird morgen zu denen gehö- ren, die aus dieser herausfordernden Zeit am stärksten hervorgegangen sind. ● Auch wenn das letzte Jahr mit einem dicken Minus geendet hat – die Zei- chen stehen bereits wieder auf Erholung: So erkennen wir im VDMA be- reits durchwegs eine positive Entwicklung im Auftragseingang und im Geschäftsklima des Europäischen Maschinenbaus (70% der österreichi- schen Exporte gehen ja letztlich nach Europa) – und auch in der Maschi- nenproduktion rechnen wir für heuer wieder mit einem zarten Plus. In den nächsten Monaten werden wir voraussichtlich noch einen langen Atem benötigen, wenn wir aber weiter gemeinsam an einem Strang zie- hen und uns gegenseitig unterstützen, können künftige Jahre (so wie die starke Wachstumsperiode 2017-2019) wieder als erfolgreiche Jahre in die Historie eingehen. Georg C. Priesner Geschäftsführer der VDMA Geschäftsstelle Österreich Österreichische Kunststoffzeitschrift 3/4 2021 68 MOTIV A TION ● Die zentrale Tätigkeit von PlasticsEurope Aus- tria ist definitiv die Kommunikation. Zu Beginn konnte auf die neue Situation nur reagiert wer- den, in dem zum Beispiel die Digitalisierung völ- lig neu aufgesetzt werden musste oder organi- satorische Umgestaltungen von Nöten waren. Inzwischen sind diese Arbeitsweisen daily busi- ness geworden, auch wenn die neue Form der Kommunikation noch immer große Herausforderungen mit sich bringt. Es ist kaum zu glau- ben, wie viel Innovationspotential früher in so einem kleinen „Ca- fetratsch“ gelegen ist und wie viel komplizierter und langwieriger nun Ideenfindungen und notwendige Diskussionen über Webmee- tings sich gestalten. In Webmeetings ist es zumeist nicht möglich, die gerade in der einer Kommunikation so wichtige Körpersprache wahrzunehmen und auf jeden Teilnehmer einzugehen. Die persön- lichen Komponenten in der Kommunikation sind Erinnerungen aus Vor-Covid-Zeiten. Einerseits brachte diese Veränderung natürlich auch eine Steigerung der Effizienz, es fallen Besprechungsortsuche, -organisation und An- sowie Abreise weg, damit finden sich schnel- ler freie Termine. Andererseits fehlt diese notwendige persönliche, vertrauensaufbauende und verbindlichere zwischenmenschliche Ebene des persönlichen Meetings gerade für Diskussionen, Ideenfin- dungen und Innovationsprozesse und wir hoffen, dass dies bald wie- der möglich ist, wenn auch mit Bestimmtheit in reduzierterem Aus- maß. ● Einfach weiterhin kreativ zu bleiben und die Freude an den Themen zu finden. Den intensiven Austausch mit Kollegen und Kolleginnen und die Fähigkeit zur Kommunikation zu pflegen und aufmerksam nach Mittätern für Innovationsansätze Ausschau zu halten, frei nach dem Motto „Beständig ist nur der Wandel“. Und sich nicht entmuti- gen lassen, denn eines ist sicher: Wir befinden uns alle in der glei- chen Phase, jeder hat diese vollkommen neue Situation zu meistern und steht ebenso vor Problemen. Man ist nicht alleine, auch wenn es die stetigen Isolationen einem zu suggerieren versuchen. Und man muss nicht immer „alle Bälle in der Luft zu halten versuchen“, das hält niemand auf Dauer durch. Kommunikation hilft. Zum Beispiel hat eine sehr motivierte Gruppe in dem letzten Jahr den Verein Österreichischer Carbon Cycle Circle – Team für nach- haltigen Kohlenstoffkreislauf gegründet. Es ist der Zusammenschluss unterschiedlichster Geister, aber für ein gemeinsames Ziel – wirk- lich etwas zu bewegen, einen wesentlichen Beitrag zur Ressour- censchonung und dem Klimaschutz zu leisten. Verantwortungsvoll und mutig nach möglichen Lösungen zur Bewältigung der, sich auf diesem Weg zur Erreichung der Klimaziele ergebenden, Herausfor- derungen zu suchen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn JEDER seinen Beitrag leistet und die unterschiedlichsten Denken und Einstellungen hier eingebracht werden können. Diese Energie, die sich hier entwickelt hat und weiter entfalten konnte, diese Begeiste- rung ist einfach auch für mich eine großartige Erfahrung. Träumen zu dürfen, dass doch etwas zu bewegen ist und dann noch daran teilhaben zu dürfen – welch ein Geschenk! ● Auch wenn wir uns noch so verlassen, noch so alleine fühlen in die- sen Zeiten, wir sind es nicht. Wenn wir nur zusammenhalten, dann schaffen wir alles. Genau dies hat mich durch diese letztjährige Krisenzeit getragen, diese wundervollen Menschen, die gemeinsam mit mir für den ge- meinsamen Traum der Umsetzung der Ressourcenschonung und der Erreichung der Klimaziele kämpfen. Dieser Zusammenhalt, dieses sich um den anderen kümmern und annehmen, dennoch die Andersartigkeit akzeptieren und respektieren und schließlich auch wertzuschätzen. Ob die Kollegen der PlasticsEurope, mit kleinen Gesten, wie zum Beispiel dem so bewegenden Video über den Zu- sammenhalt innerhalb des Verbandes trotz der Trennung durch die Pandemie mit dem Hashtag #proud2beplasticeurope, das Herz tref- fen und Ängste beseitigen oder die Kollegen des ÖCC2 den Beweis darbringen, dass man sich durch nichts bremsen lassen kann, Lö- sungen zu finden, es gilt Krise als unglaubliche Chance wahrzuneh- men und dass die Stärke der Menschheit im Zusammenhalt liegt – frei nach dem Lied von Grönemeier „Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen!“. DI Sabine Nadherny-Borutin Generalsekretärin PlasticsEurope Austria ● Ein Jahr Corona- Pandemie – wie hat sich Ihr Unternehmen/Ihre Institution darauf einge- stellt? ● Welche Ihrer Gedanken oder Ideen können andere Unternehmer motivieren? ● Ein positiver Blick in die Zukunft! Österreichische Kunststoffzeitschrift 3/4 2021 69 VERP ACKUNG Mit einer nachhaltigen Nachfüll-Packung, zum Beispiel für Haus- haltsreiniger in Sprühflaschen, bietet Greiner Packaging nun eine eben- so clevere, wie umweltfreundliche Lösung: Eine Nachfüll-Flasche zur Mehrfach-Dosierung, die vier herkömmliche Sprühflaschen und -aufsätze ersetzt. Einfacher und günstiger kann man Plastikmüll nicht einsparen. Greiner Packaging Innovative Nachfüll-Lösung für Sprühflaschen Aus eins mach vier: Die neuen Multidose-Nachfüllflaschen ermöglichen mit vier Konzentrat- Dosierungen im Endeffekt bis zu 85 % Kunststoff-Einsparungen. Fotos: Greiner Packaging Nachhaltigkeit beginnt zum Beispiel beim Nachfüllen. Warum jedes Mal eine neue Sprühflasche mit Haushalts- reiniger kaufen, wenn man diese ab sofort effizient und umweltfreundlich wiederbefüllen kann? Diese Überle- gungen lagen zugrunde, als Greiner Packaging gemeinsam mit der hau- sinternen Design-Agentur DesPro ein neues Nachfüll-Konzept für Kunststoff- Sprühflaschen für Haushalts-Chemika- lien entwickelte. Mehrfach-Dosierung hat mehrfache Vorteile Die neu entwickelte 200 ml Nachfüll- Flasche besteht aus HDPE-, PP- oder PET-Material und wiegt in ihrer Ur- form nur gut 16 Gramm. Darin befin- den sich 200 ml Konzentrat, das später die 10-fache Flüssigkeitsmenge, ver- teilt auf vier Sprühflaschen-Nachfül- lungen ergibt. Die jeweils sichere 50 ml Dosierung kann auch auf 30 bezie- hungsweise 40 ml adaptiert werden. Diese erfolgt über ein spezielles Ven- til sowie eine Führungsdüse, die in alle gängigen Sprühflaschen passt. Die neuen Nachfüll-Flaschen sind durch ihre Form für ein praktisches Ausdrü- cken und konsistentes Dosieren geeig- net. Zudem können sie mit einem attrak- tiven Label versehen werden. Der nicht entfernbare Schnappverschluss-Deckel mit Scharnier besitzt einen Sicherheits- Verschluss. Eine praktische Füllstands- Anzeige rundet die Funktionalität ab. Damit wird die neu konzipierte Flasche allen aktuellen Marktanforderungen gerecht. Bis zu 85 % Kunststoff- Einsparungen Greiner Packaging hat sich einer nach- haltigen Kreislaufwirtschaft verschrie- ben, die neben dem Recycling auch verstärkt auf prinzipielle Kunststoff-Ma- terialeinsparungen setzt. Die neuen Nachfüll-Flaschen zur Mehrfach-Do- sierung sparen pro Flasche vier Kunst- stoff-Sprühflaschen inklusive Aufsät- zen ein. Denn eine 500 ml Sprühflasche mit Sprühkopf kann über ihren Life- cycle 10 000 Sprüheinheiten à 1 ml er- bringen und im Endeffekt so maximal genutzt werden. „Bei der Entwick- lung der neuen Nachfüll-Flasche ging es uns natürlich primär um Material- einsparungen. Diese potenzieren sich über den intelligenten Nachfüllkreis- lauf um ein Vielfaches – auf bis zu 85 %. Das kann pro Jahr bis zu 1 000 Tonnen Kunststoff einsparen, wenn man davon ausgeht, dass 20 Millionen Standard- Sprühflaschen durch unsere Multido- se-Nachfüll-Lösung ersetzt werden. Um nachhaltig zu handeln, muss die Wie- derverwendung und Nachfüllung einer Sprühflasche zu einer neuen Normalität werden“, resümiert Tõnu Kundla, Inter- national Business Development Mana- ger bei Greiner Packaging. Mehr Aufmerksamkeit im Regal Die neuen von Greiner Packaging und DesPro entwickelten Nachfüll-Flaschen sorgen schon aufgrund ihrer Größe für die entsprechende Aufmerksamkeit am Point of Sale im Vergleich zu anderen Nachfüll-Packungen. Sie können zudem großflächig und attraktiv für die Konsu- menten gestaltet bzw. dekoriert werden. Eine Umverpackung ist hier nicht mehr zwingend nötig, das sorgt für weitere Materialeinsparungen und unterstrei- cht den nachhaltigen Ansatz. Die einfache, intuitive und sichere Dosierung machen die Flasche äußerst konsumentenfreundlich. Und die Opti- on, das Ganze auch aus PCR-Kunststoff zu produzieren, macht diese sowieso kosteneffiziente Lösung noch nachhal- tiger. Maximale Flexibilität und Recycling-Fähigkeit Die Nachfüllflasche kann je nach Kun- denwunsch aus HDPE, PP oder PET gefertigt werden. Der Deckel entspre- chend aus HDPE oder PP. Greiner Pa- ckaging legt großen Wert darauf, dass die Gesamtverpackung optimal re- cyclingfähig ist. Auch bei der Materi- al- und Dekorationsauswahl wird die- ser Ansatz konsequent verfolgt und die Kunden werden bei jedem Projekt in- dividuell und entsprechend der Prin- Österreichische Kunststoffzeitschrift 3/4 2021 70 VERP ACKUNG zipien der Circular Economy beraten. Das im Deckel enthaltene Ventil er- möglicht eine optimale und hochpräzi- se Dosierung des Produktes. Das Ventil kann im Recycling-Prozess später me- chanisch abgetrennt werden, was die Recyclingfähigkeit der Gesamtverpa- ckung erhöht. Bei der Verwendung von Etiketten zur Dekoration empfiehlt Grei- ner Packaging eine verträgliche Ma- terialauswahl, die eine maximale Re- cyclingfähigkeit erlaubt. Dies betrifft den Einsatz wasserlöslicher Klebstoffe sowie eine Anrechenbarkeit des De- korationsmaterials auf das applizierte Grundmaterial, bzw. gegebenenfalls eine Trennbarkeit des Dekorationsma- terials vom Grundmaterial durch die Verwendung unterschiedlicher Materi- aldichten. Greiner Packaging Greiner Packaging zählt zu den führenden europäischen Herstellern von Kunst- stoffverpackungen im Food- und Non-Food-Bereich. Das Unternehmen steht seit über 60 Jahren für hohe Lösungskompetenz in Entwicklung, Design, Produkti- on und Dekoration. Den Herausforderungen des Marktes begegnet Greiner Pa- ckaging mit zwei Business Units: Packaging und Assistec. Während erstere für innovative Verpackungslösungen steht, konzentriert sich zweitere auf die Pro- duktion maßgeschneiderter technischer Teile. Greiner Packaging beschäftigt rund 5.000 Mitarbeiter an mehr als 30 Standorten in 19 Ländern weltweit. 2019 erzielte das Unternehmen einen Jahresumsatz von 690 Millionen Euro (inkl. Joint Ventures). Das sind mehr als 40% des Greiner-Gesamtumsatzes. greiner-gpi.com Multidose-Nachfüll-Flaschen sorgen schon aufgrund ihrer Größe auch ohne weitere Umverpackung im Supermarktregal für die entsprechende Aufmerksamkeit und können pla- kativ gestaltet bzw. dekoriert werden. Verpackungs-Facts: Flasche: ● Technologie: ISBM/EBM ● Dekoration: Etikett möglich ● Material: HDPE, PP, PET Verschluss: ● Technologie: Spritzguss ● Material: PP/HDPE ● Besonderheiten: Fliptop-Ver- schluss mit Führungsdüse und Ventil Das Bezugsquellenverzeichnis in der Österreichischen Kunststoffzeitschrift Bestellen Sie Ihren Eintrag unter www.kunststoff.direct/eintragung DAS NEUE V ER Z EI C H NI S BE ZU GSQUELLE NEIN VERANTWORTLICHER EINMALIG EINE PROZESSKETTE EIN PROJEKT EIN KONZEPT EINE LÖSUNG EIN SYSTEMPARTNER EIN QUALITÄTSGARANT Maschine, Peripherie, Prozess – wir machen das für Sie. Mit unseren Turnkey-Lösungen nehmen wir Ihnen die Planung und Implementierung anspruchsvoller Produktionsaufgaben ab. Und Sie konzentrieren sich aufs Wesentliche: Ihre Kunden. www.arburg.at Turnkey_Oesterreichische_Kunststoffzeitschrift_210x297_Maerz_AT.indd 120.01.2021 13:19:52Next >