Burgenland bot Rahmen für informative Gespräche und interessante Betriebsbesichtigungen
In Weiden am Neusiedlersee im Burgenland traf sich der Bundesinnungsausschuss der gewerblichen Kunststoffverarbeiter heuer Anfang Juni zur jährlichen Sitzung. Die Fachvertretung im Burgenland, allen voran GeschäftsführerAlexander Kraill und Fachvertreter Norbert Polatschek, organisierten zusammen mit ihrem Team einen großartigen Rahmen für eine informative und kurzweilige Sitzung sowie ein Rahmenprogramm, das für alle Teilnehmer überraschende Einblicke in zwei herausragende burgenländische Unternehmen bot.
Die Bundesinnung vertritt die Interessen von Unternehmen der Branche und steht täglich vor der Herausforderung, die maßgeblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mitzugestalten. In Österreich sind mehr als 700 Unternehmen in der Innung der gewerblichen Kunststoffverarbeiter organisiert, im Burgenland sind es 23 Unternehmen, von denen einige in ihrem Bereich zu den Weltmarktführern gehören. Dazu zählen auch die Firmen MAM Baby und Mareto, die beide ihre Tore für die Teilnehmer der BIAS öffneten und zu einem Rundgang einluden.
Die Tour begann bei der Mareto Kunststoffverarbeitung GmbH, die in Parndorf im Nordburgenland hochwertige Verpackungen für den globalen Kosmetikmarkt produziert. Mareto ist ein Unternehmen der Tupack Verpackungen Firmengruppe, die einer der größten Hersteller von Kunststofftuben für die kosmetische und pharmazeutische Industrie und seit 1960 aktiv ist. Auf modernsten Produktions- und Druckanlagen werden Lippen-, Lippenpflegestifte und Kunststofftuben für so gut wie alle namhaften globale Kosmetikkonzerne produziert. Der Exportanteil der Gruppe liegt bei über 99 %. Ein beträchtlicher Anteil des jährlichen Umsatzes wird in die Forschung und Entwicklung neuer Verpackungslösungen, effizienterer Drucktechniken und Verfahren zur Qualitätssicherung investiert. Ganz besonderes Augenmerk wird seit Jahren auf den Einsatz nachhaltiger und kreislauffähiger Materialien gelegt. Einen wichtigen Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit setze man 2023 – errichtet wurde eine der größten Aufdach-Photovoltaik-Anlagen im Nordburgenland mit 1.110 Kilowatt Peak (kWp) Leistung.
Die zweite Station des Innungsausschusses war der Standort von MAM in Großhöflein, des weltweit führenden Herstellers erstklassiger Babyprodukte. Das Unternehmen entwickelt Produkte mit äußerster Sorgfalt, um Funktionalität, ansprechendes Design und hohe Produktsicherheitsstandards miteinander zu verbinden. MAM wurde 1976 vom österreichischen Kunststofftechniker Peter Röhrig gegründet und entwickelt seitdem innovative und einzigartige Babyprodukte, wie zum Beispiel kiefergerechte Schnuller, die das Leben von Babys und Eltern erleichtern und ein Stück schöner machen. Peter Röhrig, der auch über viele Jahre in der Innung sehr aktiv war, hatte die Vision, besonders sichere Babyprodukte herzustellen, die ein ansprechendes und innovatives Design einerseits mit medizinisch nachgewiesenen Vorzügen andererseits verbinden. Das österreichische Familienunternehmen betreibt in Großhöflein ein beeindruckendes Forschungs- und Entwicklungszentrum, genannt „Health & Innovation Center“, das 2021 eröffnet mit einem Investitionsvolumen von rund elf Millionen Euro mit viel Platz für Entfaltungsmöglichkeiten, Arbeitsinseln und Begegnungszonen sowie einem ökologisch durchdachten Energiekonzept punktet.
Bei der Sitzung des Ausschusses wurden interessenpolitische Themen der WKO diskutiert, aber auch umfassende umweltpolitische Themen, für die Josephine Pettkuhn im Innungs-Büro von Geschäftsführerin Iris Dittenbach als zuständige Referentin vorgestellt wurde. Bundesinnungsmeister Frank Böhler und sein Stellvertreter Markus Brunnthaler präsentierten Ergebnisse der Kollektivvertragsverhandlungen und dankten dem heuer erweiterten Verhandlungsteam sowie der Arbeitsgruppe, die eine neue Lohnordnung sowie die Umstufungsbestimmungen erarbeitet hat.
Besonders intensiv wurde in Zeiten von akutem Fachkräftemangel das Thema Ausbildung diskutiert. Erika Lottmann, Stellvertreterin des Bundesinnungsmeisters und Fachvertreterin in Oberösterreich, regte eine Arbeitsgruppe zum Thema Lehrlinge an, stellte zudem die Ausbildungsordnung für den neuen Lehrberuf Faserverbundtechnik vor und präsentierte zahlreiche Aktivitäten auf Ausbildungsmessen sowie Kooperationen für die Attraktivierung einer Ausbildung in der Branche.
Die nächste Bundesinnungsausschuss-Sitzung findet im Frühjahr 2025 in Wien statt.
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