Das neue Einwegpfandsystem für Getränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall zeigt Wirkung: Innerhalb der ersten drei Monate wurden bereits 36 Millionen Pfandgebinde erfolgreich retourniert. Diese positive Entwicklung bestätigt nicht nur die hohe Akzeptanz bei Konsument:innen, sondern unterstreicht auch die Bedeutung eines funktionierenden Rücknahmesystems.

Mit fast 13.000 Rückgabestellen in ganz Österreich und einer klaren Kennzeichnung durch das österreichische Pfandlogo ist das System auf Alltagstauglichkeit und Benutzerfreundlichkeit ausgelegt. Pfandgebinde stehen dabei im Zentrum einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft – und leisten einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Littering und zur Steigerung der Recyclingquoten.
Startschuss für Einwegpfand in Österreich
Drei Monate nach Einführung des Einweg-Pfandsystems auf Getränke-Kunststoffflaschen und Metalldosen in Österreich zieht Recycling Pfand Österreich positive Bilanz: Rund 255 Millionen Pfandgebinde wurden in den ersten drei Monaten in Umlauf gebracht, davon 36 Millionen erfolgreich retourniert. 80 Prozent der Bevölkerung steht hinter dem Pfandsystem. Ziel ist, jährlich 2,2 Milliarden Flaschen und Dosen zurück in den Kreislauf zu führen und im ersten Jahr eine Rücklaufquote von 80 Prozent zu erreichen, die bis 2027 auf 90 Prozent gesteigert werden soll. Neu seit 1. April 2025: Produzenten dürfen nur noch Gebinde mit österreichischem Pfandlogo befüllen und in Verkehr bringen.
„Der Start des Einweg-Pfandsystems ist großartig angelaufen und wird gut von den Konsument:innen angenommen“, freut sich die Geschäftsführung von Recycling Pfand Österreich, Monika Fiala und Simon Parth. „Die rund 36 Millionen retournierten Flaschen und Dosen sprechen für sich. Unser Pfandsystem funktioniert. Damit setzen wir einen entscheidenden Schritt in Richtung nachhaltige Kreislaufwirtschaft in Österreich und gegen Littering.“
Rückgabeverhalten bei Pfandgebinden: Zeitspanne von Konsum bis Rückgabe
Seit Jänner 2025 sind in etwa 255 Millionen Pfandgebinde in Umlauf, davon wurden rund 36 Millionen Flaschen und Dosen zurückgegeben. Der Unterschied zwischen in Umlauf gebrachten und retournierten Gebinden ist dabei nicht ungewöhnlich: Von der Erstinverkehrsetzung bis zur Rückgabe der Dosen und Flaschen erfolgen mehrere Schritte.
„Da nicht jede Flasche oder Dose sofort konsumiert wird, werden nicht alle Gebinde unmittelbar nach dem Kauf zurückgebracht. Wir rechnen mit einer durchschnittlichen Dauer von etwa vier bis acht Wochen, bis die Konsument:innen ihre leeren Einwegpfand-Verpackungen retourniert haben“, so Monika Fiala.
Österreichweit stehen den Konsument:innen fast 13.000 Rückgabestellen zur Verfügung, darunter mehr als 6.000 Rückgabeautoamten zum Beispiel in Supermarktfilialen. Mit einer der höchsten Supermarktdichten in Europa hat Österreich auch eine der höchsten Dichten an Rückgabeautomaten.
„Das Einweg-Pfandsystem funktioniert nur mit der Unterstützung der Konsument:innen. Deshalb setzen wir auf ein serviceorientiertes, benutzerfreundliches System, das den Bedürfnissen der Konsument:innen gerecht wird“, erklärt Fiala. Ziel ist, die Recyclingrate zu steigern und das Littering, also das achtlose Wegwerfen von Flaschen und Dosen in die Natur, zu verringern.
Pfandgebinde-Produktion nur noch mit Pfandlogo erlaubt
Im Rahmen der Einwegpfand-Einführung wurde mit 1. April ein weiterer Meilenstein erreicht. Mit Ende März war Produktionsstopp für Getränke ohne Pfandlogo – seither dürfen nur noch Gebinde mit österreichischem Pfandsymbol befüllt werden. Bereits vor 1. April abgefüllte Produkte ohne Pfandlogo dürfen noch bis Ende des Jahres abverkauft werden.
„Die Kennzeichnung der Einwegpfand-Produkte ist genau geregelt: Man erkennt diese am österreichischen Pfandlogo oberhalb des Strichcodes. Der Pfandbetrag beträgt für alle Einwegpfand-Verpackungen einheitlich 25 Cent. Unser oberstes Ziel ist es, die Konsument:innen umfassend zu informieren und über das Einwegpfand aufzuklären“, so Simon Parth.
Dass dies gut gelingt, bestätigt auch die aktuellste Umfrage von marketagent im Auftrag von Recycling Pfand Österreich: 75 Prozent der Bevölkerung geben an, bereits gut über das Pfandsystem informiert zu sein. Knapp 85 Prozent ist bekannt, woran Pfandgebinde zu erkennen sind – am österreichischen Pfandlogo. Und 87 Prozent wissen, dass sie die Verpackungen unzerdrückt zurückgeben müssen. Zudem befürworten rund 80 Prozent der Österreicher:innen das neue Einweg-Pfandsystem.
Rückgabezahlen nach Bundesländern
Seit Start des Einweg-Pfandsystems wurden österreichweit 36 Millionen Flaschen und Dosen retourniert. Verteilung in den einzelnen Bundesländern:
- Wien: 8,9 Millionen
- Burgenland: 1,4 Millionen
- Kärnten: 1,8 Millionen
- Niederösterreich: 7,6 Millionen
- Oberösterreich: 5,4 Millionen
- Salzburg: 2,1 Millionen
- Steiermark: 5 Millionen
- Tirol: 2,8 Millionen
- Vorarlberg: 1,2 Millionen
Über Recycling Pfand Österreich
Recycling Pfand Österreich ist die zentrale Stelle für die Umsetzung und Abwicklung des neuen Einweg-Pfandsystems in Österreich, das am 1. Jänner 2025 gestartet ist. Ziel ist es, nachhaltige Kreislaufwirtschaft und hochwertige Recyclingprozesse für Einweg-Getränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall zu ermöglichen. In Zusammenarbeit mit Handel und Industrie muss bis 2027 eine Rücklaufquote von 90 Prozent für Kunststoffflaschen und Metalldosen erreicht werden. Damit wird der Kreislauf „Flasche zu Flasche bzw. Dose zu Dose“ Realität: Die gesammelten Materialien werden hochwertig sortiert und stehen den Produzenten wieder als Rohstoff zur Verfügung. Zusätzlich ist das Einwegpfand ein wirksames Mittel gegen das Littering, das achtlose Wegwerfen von Abfällen in die Natur, und leistet einen aktiven Beitrag zu einer sauberen Umwelt. Eine hohe Dichte an Rücknahmeautomaten ermöglicht den Konsument:innen eine unkomplizierte Rückgabe.