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40 Jahre PMMA-Recycling: Pekutherm stärkt Kreislaufwirtschaft

9. Oktober 2025 von Birgit Fischer

Die Pekutherm Kunststoffe GmbH feiert dieses Jahr ihr 40-jähriges Firmenjubiläum. Als Spezialist für das Recycling technischer Kunststoffe zählt das Unternehmen heute zu den führenden Adressen im Bereich sortenreiner Rezyklate aus Acrylglas (PMMA) und Polycarbonat (PC). Der Standort Geisenheim im Rheingau bildet das Zentrum eines stetig wachsenden Familienunternehmens mit hoher technologischer Kompetenz.

Firmensitz der Pekutherm Kunststoffe GmbH in Geisenheim – Zentrum für PMMA-Recycling. | Foto: Lothar Rehermann
Firmensitz der Pekutherm Kunststoffe GmbH in Geisenheim – Zentrum für PMMA-Recycling. | Foto: Lothar Rehermann

Mit der geplanten Verdopplung des PMMA-Recyclingvolumens auf 10.000 Tonnen jährlich und neuen strategischen Kooperationen setzt Pekutherm gezielt auf die Stärkung nachhaltiger Kunststoffkreisläufe. Unternehmen erhalten dadurch konkrete Unterstützung bei der Wiederverwertung von Reststoffen und der Umsetzung ökologischer Zielsetzungen.

PMMA-Abfälle in Wertstoffe überführen

Als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb verarbeitet Pekutherm aktuell jährlich rund 5.000 Tonnen PMMA-Abfälle und führt sie der Wiederverwertung zu. Statt einer Entsorgung über Müllverbrennung wird ein geschlossener Kreislauf geschaffen – mit dem Ziel, das jährliche Volumen bis 2027 auf 10.000 Tonnen zu steigern. „Eine verpflichtende Quote für den Einsatz von Rezyklaten wäre ein starker Anreiz, um die Ressourcenverschwendung wirksam zu reduzieren“, betont Geschäftsführer Heiko Pfister.

„Das PMMA-Abfallvolumen in Europa liegt geschätzt bei jährlich rund 30.000 Tonnen. Davon führen wir allein in Geisenheim 5.000 Tonnen durch Recycling einer Neuverwendung zu“, erklärt der Fachmann. Noch immer gelangen erhebliche Mengen an PMMA-Resten in Länder außerhalb der EU, wo sie minderwertig aufbereitet werden oder vollständig aus dem Kreislauf verschwinden. Dabei ließe sich der Werkstoff in gleichwertiger Qualität wie Neumaterial zurückgewinnen – ein ökologisch und wirtschaftlich vermeidbarer Verlust. „Pro 100 Tonnen eingesetztem Recycling-Material lassen sich fast 500 Tonnen Kohlendioxid einsparen“, so Pfister.

Recycling mit System: Prozesse, Qualität und Personal

Das PMMA-Recycling bei Pekutherm basiert auf einem durchgängigen Prozess: Die Sammlung erfolgt über betriebseigene Systeme, die Sortierung übernimmt ein qualifiziertes Team von 25 Fachkräften. Jede Charge wird manuell kontrolliert, bevor sie in modernen Schneidmühlen aufbereitet wird. Die entstehenden Rezyklate sind sortenrein und in gleichbleibender Qualität für den industriellen Wiedereinsatz geeignet.

Dabei steht nicht nur der Werkstoff im Mittelpunkt: Die Unternehmensführung legt besonderen Wert auf transparente Abläufe, partnerschaftliche Zusammenarbeit und soziale Verantwortung im gesamten Recyclingprozess.

Nachhaltigkeit mit Mehrwert für Industrie und Umwelt

Das Recycling von PMMA und anderen Thermoplasten bietet deutliche Vorteile für Betriebe und Umwelt. Durch die Wiederverwendung vorhandener Materialien können Ressourcen geschont, CO₂-Emissionen gesenkt und kosteneffiziente Rohstoffe erzeugt werden. Unternehmen profitieren zudem von einer stärkeren Positionierung im Bereich Nachhaltigkeit – ein Faktor, der zunehmend auch von Kundenseite eingefordert wird.

Pekutherm begegnet diesem Wandel mit einem hochwertigen Rezyklatangebot, das in Qualität und Reinheit mit Neuware vergleichbar ist, dabei aber ökologisch deutlich besser abschneidet.

Kapazitäten ausbauen, Wachstum ermöglichen

Seit dem Standortwechsel nach Geisenheim im Jahr 2013 hat Pekutherm kontinuierlich in Ausbau und Technik investiert. Rund zwei Millionen Euro flossen in den vergangenen drei Jahren in neue Anlagen und zusätzliche Produktionsflächen auf insgesamt 15.000 Quadratmetern. Die Investitionen schaffen die Grundlage für eine stabile Versorgung mit recyceltem PMMA auf wachsendem Niveau.

Die steigende Marktnachfrage sowie die zunehmende Relevanz von Rezyklaten in unterschiedlichsten Branchen zeigen, dass die Rahmenbedingungen für den Ausbau günstig sind.

Drei Generationen Recycling-Engagement

1985 von Erwin Pfister gegründet, wird Pekutherm seit 2000 von Heiko und Daniela Pfister geführt. Seit einigen Jahren bringt sich mit Tochter Lena Pfister bereits die dritte Generation aktiv ins Unternehmen ein. Der Firmenname leitet sich als rückwärts geschriebene Abkürzung von „Thermoplastische Kunststoffe Erwin Pfister“ ab – ein Symbol für die Verbindung von Tradition und technischer Entwicklung. Der Familienbetrieb steht für langfristige Perspektiven, werteorientierte Führung und stabile Partnerschaften – nach innen wie nach außen.

Familienunternehmen Pekutherm: Die Inhaberfamilie am PMMA-Recyclingstandort Geisenheim. | Foto: Lothar Rehermann
Familienunternehmen Pekutherm: Die Inhaberfamilie am PMMA-Recyclingstandort Geisenheim. | Foto: Lothar Rehermann

Gemeinsam Kreisläufe schließen: Partnerschaften im PMMA-Recycling

Pekutherm kooperiert mit zahlreichen Branchenteilnehmern, um den Kunststoffkreislauf praktisch umzusetzen. Dazu gehört die von Röhm gegründete „Europäische Allianz für nachhaltiges PMMA-Recycling“, ebenso wie Projekte mit der Exolon Group („Closing the Loop“) oder Rücknahmeinitiativen mit POLYVANTIS für PLEXIGLAS®-Reste.

Ein Beispiel für die praxisnahe Umsetzung ist die ECOBOX: Sie wird direkt beim Kunden aufgestellt, dort mit Abfällen befüllt und anschließend kostenfrei zur Weiterverarbeitung abgeholt. So entsteht ein einfaches, wirksames System für das Recycling von PMMA und anderen Thermoplasten.

„Wir verstehen Recycling nicht nur als Prozess, sondern als Beitrag für kommende Generationen. Dafür setzen wir uns seit 40 Jahren ein – und werden es auch in Zukunft tun“, betont Heiko Pfister.

Kategorie: Firmen, News Stichworte: Acrylglas, Jubiläum, Kreislaufwirtschaft, PC, Pekutherm, PMMA

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