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Österreichische Kunststoffzeitschrift

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K 2025 vereint Technologie, Verantwortung und Innovation

7. Oktober 2025 von Birgit Fischer

Vom 8. bis 15. Oktober 2025 wird Düsseldorf erneut zum globalen Zentrum der Kunststoff- und Kautschukindustrie. Mit über 3.250 Ausstellern aus 66 Ländern gehört die K 2025 zu den international wichtigsten Branchentreffen der Kunststoff- und Kautschukindustrie. Sie fungiert als Plattform für technologische Innovationen und greift zentrale Transformationsprozesse auf, die die Industrie weltweit prägen – von Nachhaltigkeit über Digitalisierung bis hin zu gesellschaftlicher Verantwortung.

Die K 2025 Eröffnungspressekonferenz. | Foto: Kerstin Sochor
Die K 2025 Eröffnungspressekonferenz. | Foto: Kerstin Sochor

In Live-Präsentationen, Sonderschauen und Diskussionsformaten zeigt die Messe ab morgen, wie Kreislaufwirtschaft, künstliche Intelligenz und Nachwuchsförderung die Kunststoffbranche verändern. Internationale Aussteller und Fachbesucher treffen auf praxisorientierte Lösungen, wegweisende Technologien und ein Rahmenprogramm, das aktuelle Themen der Industrie aufgreift – von der Sortierrobotik über digitale Produktpässe bis zu neuen Geschäftsmodellen für nachhaltige Werkstoffe.

Globale Marktentwicklung und internationale Beteiligung

Die Messe ist mit 178.000 m² Nettoausstellungsfläche bereits seit Mai 2024 vollständig ausgebucht. Unternehmen aus Europa, Asien und Nordamerika zeigen Maschinen, Rohstoffe, Halbzeuge und neue Materialien im Live-Betrieb. Die hohe internationale Beteiligung – 70 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland – verdeutlicht die globale Relevanz der Veranstaltung. Besonders dynamisch entwickelt sich die Beteiligung aus Asien, insbesondere China, Indien und Taiwan.

Die zunehmende internationale Vernetzung spiegelt sich auch in der Ausstellerstruktur wider: Globale Konzerne, mittelständische Maschinenbauer und Start-ups präsentieren technologische Entwicklungen und praxisnahe Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Besonders stark vertreten sind Aussteller aus Bereichen wie Verpackung, Automobil, Medizintechnik und Bauwesen.

Mit ihrer thematischen Breite, dem interdisziplinären Austausch und der Präsenz strategischer Zukunftsmärkte versteht sich die K 2025 als internationale Drehscheibe für Wissenstransfer und Geschäftsbeziehungen.

Embracing Digitalisation: Wie die K 2025 Digitalisierung und KI voranbringt

Die digitale Transformation bietet der Kunststoffbranche neue Chancen – von der Prozessoptimierung bis zur Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle. Intelligente Vernetzung, cyber-physische Systeme (CPS), das Internet der Dinge (IoT) und KI-gestützte Steuerungssysteme ermöglichen eine präzisere, ressourcenschonendere und flexiblere Produktion.

Maschinendaten lassen sich dank Sensorik in Echtzeit erfassen und analysieren. OPC UA sorgt dabei für die standardisierte, sichere Kommunikation zwischen Maschinen und Systemen unterschiedlicher Hersteller. Durch den EU Data Act sind Maschinenhersteller verpflichtet, diese Daten nutzerfreundlich bereitzustellen – eine wichtige Voraussetzung für die effiziente Nutzung digitaler Potenziale.

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz beschleunigt Prozesse und erhöht die Produktionsqualität. KI-gestützte Bildverarbeitung erkennt etwa Abweichungen und Materialfehler automatisch und trägt so zur Reduktion von Ausschuss bei. Digitale Zwillinge, die reale Produktionsanlagen virtuell abbilden, liefern strukturierte Informationen und unterstützen die Entwicklung sowie vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance). Gleichzeitig schaffen sie die Grundlage für den digitalen Produktpass (DPP), wie er im Rahmen der neuen EU-Ökodesignverordnung (ESPR) vorgesehen ist.

Shaping the Circular Economy: Kreisläufe effizient schließen

Kunststoffe zukunftsfähig zu gestalten bedeutet, den Übergang von linearen zu zirkulären Systemen aktiv voranzutreiben. Die K 2025 zeigt, wie Recyclingtechnologien, innovative Materialien und intelligente Sortiersysteme dazu beitragen, Materialkreisläufe zu schließen. Im Fokus stehen mechanisches und chemisches Recycling, digital unterstützte Stoffströme und hochwertige Rezyklate für anspruchsvolle Anwendungen.

Zugleich rücken neue regulatorische Rahmenbedingungen die Kreislaufwirtschaft stärker in den Mittelpunkt unternehmerischer Strategien. Die europäische Verpackungsverordnung (PPWR), die Einwegkunststoffrichtlinie (SUPD) und die neue Ökodesign-Verordnung (ESPR) verlangen eine tiefgreifende Transformation entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Hochwertige Rezyklate, recyclinggerechtes Design und Nachweispflichten über Produktpässe werden zur Grundvoraussetzung. Die Messe bietet einen umfassenden Überblick über Technologien und Geschäftsmodelle, mit denen Unternehmen diese Anforderungen erfüllen können.

Technologien wie Nahinfrarot-gestützte Sortierung (NIR), digitale Erfassungssysteme und intelligente Materialdatenbanken ermöglichen eine bisher unerreichte Trennschärfe. Dies ist insbesondere mit Blick auf hochwertige Rezyklate relevant, etwa für Lebensmittelverpackungen oder technische Bauteile. Gleichzeitig vernetzen neue Plattformen Akteure aus Produktion, Verwertung und Logistik – und fördern so den Aufbau geschlossener Stoffkreisläufe.

Regionale Perspektive: Südostasien im Wandel

Südostasien wird auf der K 2025 als Wachstumsregion und Innovationsmotor sichtbar. 50 Aussteller aus ASEAN-Staaten sind vertreten – darunter Malaysia mit 15, Thailand und Singapur mit jeweils 11 Unternehmen. Die Region investiert massiv in Biokunststoffe, Recyclingtechnologien, Elektromobilität und Medizintechnik.

In Thailand und Malaysia entstehen neue Produktionsstätten für PLA und PHA – etwa von Total Corbion PLA oder NatureWorks. Auch Joint Ventures wie das von Braskem und SCG Chemicals zielen auf die Produktion biobasierter Materialien. Indonesien positioniert sich als Standort für Batterieproduktion und recycelte Kunststoffe – mit wachsender Unterstützung durch ausländische Direktinvestitionen und internationale Partnerschaften.

Gleichzeitig wird der Ausbau der Recyclinginfrastruktur vorangetrieben: PET-Anlagen in Thailand, chemisches Recycling in Malaysia oder mechanische Sortierung in Vietnam sind Beispiele für eine regionale Dynamik. Die Messe thematisiert dabei auch Herausforderungen: Hohe Rohstoffpreise, fehlende Kompostieranlagen und regulatorische Unsicherheiten hemmen das Wachstum des Biokunststoffmarktes in der Region.

Caring about People: Verantwortung und Nachwuchsförderung auf der K 2025

Gesellschaftliche Verantwortung und Nachwuchsförderung stehen im Zentrum des dritten Leitthemas. Mit Women in Plastics und der Young Talents Lounge schafft die Messe Raum für Sichtbarkeit, Vernetzung und berufliche Orientierung. Das neue Netzwerkformat Women in Plastics findet am 12. Oktober statt – mit Keynote von Stephanie Kalil (Dow) sowie Paneldiskussionen und Best-Practice-Beispielen. Bettina Dempewolf von Plastics Europe betont: „Women in Plastics möchte auf Barrieren aufmerksam machen, aber vor allen Dingen die Branche als attraktiven Arbeitsort in den Fokus rücken.“

Die Young Talents Lounge spricht gezielt junge Menschen an. Interaktive Stationen, Live-Demos und AR-Brillen geben Einblicke in technische Berufe und digitale Werkzeuge. Die VDMA-Initiative EnSHEneer vernetzt gezielt Studentinnen des Maschinenbaus mit Industrieunternehmen. Am Career Sunday (13. Oktober) erhalten Schüler:innen und Studierende freien Eintritt und erleben praxisnahe Angebote für den Einstieg in die Branche – vom Job-Speed-Dating bis zur Talente-Bühne.

Globale Plattformstrategie: Die K-Alliance

Mit der neuen Dachmarke K-Alliance vernetzt die Messe Düsseldorf ihre weltweiten Aktivitäten im Bereich Kunststoff- und Kautschukindustrie noch enger. Sie umfasst mittlerweile Fachmessen auf vier Kontinenten – darunter T-Plas (Thailand), Arabplast (Dubai), Plastics & Rubber Vietnam oder die Chinaplas – und schafft eine konsistente Markenpräsenz in allen globalen Märkten.

Die K-Alliance verfolgt das Ziel, die internationale Sichtbarkeit der Kunststoffindustrie zu stärken, Synergien zwischen den Veranstaltungen zu nutzen und den globalen Wissenstransfer zu fördern. Sie bietet Unternehmen eine Plattform, um neue Märkte zu erschließen, technologische Innovationen weltweit zu präsentieren und strategische Partnerschaften zu entwickeln. Durch abgestimmte Themen, Kommunikationsformate und Rahmenprogramme entsteht ein wiedererkennbares Messeerlebnis, das Fachbesucher:innen weltweit Orientierung und Mehrwert bietet.

Auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit setzt die K-Alliance ein Zeichen: Die internationalen Veranstaltungen greifen lokale Herausforderungen auf und verbinden sie mit globalen Lösungsansätzen – etwa im Bereich Recycling, Energieeffizienz oder Nachwuchsförderung. So wird die K-Alliance zur Brücke zwischen Märkten, Akteuren und Zukunftsthemen der Branche.

Kategorie: K 2025, News Stichworte: Digitalisierung, K 2025, K-Alliance, KI, Kreislaufwirtschaft

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