Im Rahmen der WKO-Initiative „Schule trifft Wirtschaft“ lud die Greiner AG Pädagog:innen nach Kremsmünster ein. Ziel war es, praxisnahe Einblicke in die Ausbildungswelt zu geben – mit einem Fokus auf Kunststoffrecycling, Digitalisierung und Gesundheitsbildung.

Wie wird aus dem Abfall im gelben Sack ein neues Produkt? Diese Frage bildete den Ausgangspunkt der Veranstaltung. Im Austausch mit Ausbildungsverantwortlichen wurden Perspektiven aufgezeigt, wie wirtschaftlich relevante Themen wie Kunststoffrecycling in der Bildungsarbeit berücksichtigt werden können.
Lehrlingsausbildung bei Greiner: Fit für Beruf und Alltag
Gastgeber Greiner führte nicht nur durch das hauseigene Ausbildungszentrum, sondern gab auch Einblicke in den Alltag der Lehrlinge. „Neben der reinen Fachausbildung schauen wir auch auf digitale und vitale Fitness. Unsere Lehrlinge haben eigene Laptops, erhalten EDV-Training und arbeiten mit dem neuesten digitalen Equipment. Um Gesundheitswissen aufzubauen, beschäftigen sie sich in der Ausbildung unter anderem mit Bewegung und Ernährung“, betonte Sarah Mettner, Head of Vocational Education & Training.
Kunststoffrecycling beginnt beim Verpackungsdesign
Was Greiner Packaging macht, um die Produkte möglichst recyclingfähig zu gestalten, erzählte Anita Gruber, Global Project Manager Circular Economy: „Wir arbeiten kontinuierlich an der Gewichtsreduzierung, achten auf ablösbare Etiketten oder darauf, dass kein Kleber zwischen Becher und Karton eingesetzt wird, und vermeiden nicht detektierfähige schwarze Farben.“ Das Unternehmen produziert bereits seit mehr als 60 Jahren stabile Verpackungen aus Kunststoff.
PET-Kreislauf schließen
Für den PET-Recyclingspezialisten MissionPET bedeutet Kreislaufwirtschaft konsequente Wiederverwendung. „Auch von Materialströmen, die bislang weniger Beachtung erfahren haben, was wiederum das Risiko birgt, Störstoffe erneut in den Kreislauf zu bekommen“, ergänzte Geschäftsführer Markus Huemer. Flexible Aufbereitungsanlagen, die unterschiedliche Ströme abseits von Bottle to Bottle verarbeiten und vor allem wieder upcyceln können, sind für ihn wichtig, um den PET-Kreislauf hundertprozentig zu schließen. Aus diesem Grund setzt das Unternehmen auf die beste Dekontaminierung und Materialreinigung, um nachhaltig hochqualitatives Granulat erzeugen zu können.
Kunststoffrecycling zum Angreifen
Die GRAND GARAGE beherbergt eine Innovationswerkstätte mit mehr als 40 Maschinen. Junge Menschen ab 13 Jahren können dort verschiedene Technologien kennenlernen und experimentieren. Darüber hinaus werden Workshops angeboten. „Die PLASTIC GARAGE ist unser interaktives Lernlabor für Kunststoffrecycling und Kreislaufwirtschaft. In den Workshops unser Bildungswerkstatt probieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Shreddern, Extrudieren und Spritzgießen aus. Und sie verwandeln alte Kunststoffe in neue Gegenstände“, erklärte CEO und Co-Founder der GRAND GARAGE, Ruth Arrich.
Lebensmittelabfälle reduzieren
Dass weniger Plastik nicht automatisch mehr Umweltschutz bedeutet, darauf ging Stefanie Winkler, Senior Marketing Manager der Plattform Verpackung mit Zukunft ein: „In Kunststoff verpackte Lebensmittel halten zehn bis 25 Tage länger als unverpackte. Durch Lebensmittelverschwendung entstehen jedes Jahr acht Prozent der Treibhausgasemissionen. Mit optimierten Verpackungen lassen sich 75 Prozent der Lebensmittelabfälle reduzieren.“
Wertvolle Einblicke in Ausbildung und Kunststoffrecycling
Fazit nach der Veranstaltung: „Egal ob im privaten Umfeld oder in einem späteren Berufsalltag, der Werkstoff Kunststoff begleitet uns ein Leben lang. Jeder Mensch sollte möglichst frühzeitig lernen, richtig damit umzugehen“, ist KC-Projektmanager Benjamin Schmid überzeugt. Und Erika Lottmann, WKOÖ-Fachvertretung der Kunststoffverarbeiter, ergänzte: „Auch heuer konnten wir wieder einem großartigen Netzwerk von engagierten Menschen wertvolle Einblicke liefern.“