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Way2K-Interview: Jörg Stech über Effizienz in der Kunststoffbranche

20. Mai 2025 von Birgit Fischer

Im Way2K-Interview auf dem Weg zur K 2025 gibt Jörg Stech, Vorsitzender der Geschäftsführung bei KraussMaffei Technologies, Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Branche. Neben Effizienz und Wirtschaftlichkeit geht es um neue Materialien für die Elektromobilität, den zunehmenden Einsatz von Rezyklaten und regulatorische Rahmenbedingungen.

Jörg Stech im way2K Interview | Quelle: Foto  ©KraussMaffei / Logo ©Messe Düsseldorf / Montage WMV
Jörg Stech im way2K Interview | Quelle: Foto ©KraussMaffei / Logo ©Messe Düsseldorf / Montage WMV

Darüber hinaus beschreibt Stech, wie Innovationen durch die Weiterentwicklung bestehender Prozesse und durch enge Kundenkooperation entstehen. Auch Fachkräftesicherung, standortbedingte Vorteile und digitale Weiterbildung spielen bei KraussMaffei eine zentrale Rolle. Das VDMA Interview macht deutlich: Effizienz ist kein Zustand, sondern ein Ziel, das durch Technologie, Know-how und Engagement erreicht wird.

Herr Stech, was sind die Treiber der Kunststoffindustrie heute?

Jörg Stech: Nach wie vor stehen die Wirtschaftlichkeit und die Effizienz als Treiber der Kunststoffindustrie im Vordergrund. Wenn Kunden Kunststoffteile herstellen, erfolgt dies in der Regel in hohen Stückzahlen. Der Anspruch der Kunden an Technologien steigt. Das Motto lautet: schneller, leistungsfähiger und vor allem effizienter. Das bedeutet für uns als Hersteller, Technologien und Verfahren zu entwickeln, die besser, effizienter und damit auch wirtschaftlicher als die der Konkurrenz sind. Weitere Treiber sind neue Anwendungen und Produkte am Markt. Nehmen wir das Beispiel Automobil: Bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren bestehen viele Bauteile im Motorraum aus Metall, damit die entstehende Wärme abgeführt werden kann. Bei Elektroautos entstehen aufgrund der anderen Bauweise neue Notwendigkeiten: Zum einen betrifft es das Material, aus dem die Bauteile gefertigt werden und zum anderen sind es komplett neue Bauteile, die benötigt werden. So ist es zum Beispiel bei Elektromotoren möglich, einige Bauteile aus Kunststoff zu fertigen, da es funktional keiner Wärmeabführung mehr bedarf. Ebenso erfüllen die Bauteile selbst heutzutage andere Funktionen. Waren sie früher mechanisch notwendig, sind sie heute teilweise reine Design-Elemente. Weitere Treiber der Kunststoffindustrie sind neue Regularien. So hat sich die EU zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 Kunststoffteile in Neuwagen aus mindestens 25 Prozent Kunststoffrezyklat bestehen sollen. Hier sehen wir unsere Aufgabe, Lösungen zu finden, die dieses Ziel erfüllen.

Können Sie ein Beispiel geben?

Stech: Nehmen wir wieder die Automobilindustrie: Wenn die Motorhaube zukünftig funktional nicht mehr aus Metall gefertigt sein muss, dann kann sie auch aus Kunststoff hergestellt werden. Das heißt, KraussMaffei erzeugt sie wirtschaftlich mittels Spritzgießtechnik. Und nicht nur das, sie kann mittels unseres ColorForm-Verfahrens sogar direkt in der Spritzgießmaschine lackiert werden. Das macht separate Lackieranlagen und Transportwege obsolet. Die Fertigung wird effizienter und so verändert sich peu à peu auch die ganze Industrie. Es gibt neue Möglichkeiten. Auch wenn sich die Bedingungen auf dem globalen Wettbewerbsmarkt verändert haben und schwieriger geworden sind, erschließen sich dadurch für deutsche Maschinenbauer, speziell auch für uns in der Spritzgießtechnik, Möglichkeiten, neue Technologien entsprechend der neuen Kundenbedürfnisse zu entwickeln.

Welche Rolle spielen Innovationen in Ihrem Haus?

Jörg Stech: Ohne Innovationen wird die Luft für Europa auf dem Wettbewerbsmarkt dünn. Es ist Fakt, dass wir teurer als beispielsweise die fernöstlichen Wettbewerber sind, weil wir unter anderem höhere Produktionskosten haben: Personal, Energie und auch die Logistikkosten für das Sourcing national und international spielen eine Rolle. Deshalb liegt unser Augenmerk ganz klar auf der Entwicklung von Innovationen und neuen Technologien. Unser Anspruch ist es, dem Kunden ein Produkt anzubieten, das weit über das einer Standard-Spritzgießmaschine hinausgeht. Bei der Herstellung von Spitzgussteilen geht es zum Beispiel um die Reduktion des Energiebedarfs. Das ermöglicht Einsparungen. Wir setzen aber auch Technologien ein, die dazu führen, dass die Materialeinsatzquote sinkt oder, dass andere Materialien, wie Rezyklat, eingesetzt werden können. Das sind alles Technologien, die wir weiterentwickeln müssen.

Wie erreichen sie das?

Stech: Innovation bedeutet nicht immer gleich neue Erfindung. Vielmehr sehen wir das Potential in kleinen innovativen Schritten, beispielsweise in Form von konsequenter Weiterentwicklung bestehender Prozesse. Dabei beschäftigen wir uns mit verschiedenen Fragen: Wie kann der Faseranteil vergrößert werden? Wie können wir auf wesentliche Einflussparameter des Spritzgießprozesses Einfluss nehmen? Ist es möglich, ein Bauteil mit geringeren Temperaturen zu spritzgießen? Diese Faktoren haben in Summe eine sehr große Wirkung. Das Knowhow und der direkte Austausch mit dem Kunden ist unser Wettbewerbsvorteil, denn dies lässt sich nicht einfach als Musterlösung auf dem Weltmarkt käuflich erwerben. Die bedarfsorientierte Fertigung von Spritzgießmaschinen inklusive der Entwicklung kundenspezifischer Applikationen geht weit über den allgemeinen Spritzgießmaschinenbau hinaus. Aufgrund der kooperativen Zusammenarbeit und Entwicklung ist es uns möglich, für den Kunden den größtmöglichen Mehrwert zu generieren. Dabei kommt uns zugute, dass wir aus dem gesamten KraussMaffei-Knowhow unserer unterschiedlichen Technologien von der Spritzgieß-, über die Reaktionstechnik, bis hin zur Additiven Fertigung, Automation und Extrusion schöpfen können.

Welche Rolle spielen Fachkräfte und der richtige Nachwuchs?

Jörg Stech: Für unsere Aufgaben brauchen wir natürlich Top-Talente mit spezifischem Wissen. Ganz gleich, welche Stelle zu besetzen ist, müssen wir das Fachpersonal für KraussMaffei begeistern. Leider finden wir die Fachleute oft nicht direkt vor Ort. Hier spielt uns die Attraktivität des Standorts München im Allgemeinen und unser neues Werk in Parsdorf in die Karten. Die Investition in neue Werks- und Bürogebäude, Maschinen sowie in unser Technikum steigerte die Attraktivität von KraussMaffei am Arbeitsmarkt aber auch bei der Stammmannschaft vor Ort. Damit sind Bedingungen geschaffen, die die Kollegen in die Lage versetzen, gut zu arbeiten und neue Lösungen zu generieren. Hierbei zählt jeder einzelne, denn Innovationen gehen von jedem aus – vom Vertriebsmitarbeitenden bis zum Mitarbeitenden an der Maschine. Zudem legen wir großen Wert auf die Bildung im Sinne von Fort- und Weiterbildung. Mit der Entwicklung unserer LearningPods, Lernkabinen, die sich überall aufstellen lassen, können Mitarbeitende sich per Kurz-Videos bestimmte Handhabungen oder entsprechendes Wissen aneignen. Die LearningPods eignen sich insbesondere für die Mitarbeitenden, die keinen festen Bildschirmarbeitsplatz haben und in der Produktion arbeiten. Dieses Produkt ist so attraktiv, dass es auch an andere Firmen verkauft wird, denen die Bildung der Mitarbeitenden gleichermaßen wichtig ist.

Wo steht Europa aktuell in puncto Nachhaltigkeit?

Stech: Die EU ist aktuell der Treiber für Nachhaltigkeit. Das ist gut so, denn würde Europa die Nachhaltigkeit nicht vorantreiben, würde sich die Welt insgesamt deutlich weniger damit auseinandersetzen. KraussMaffei sucht daher intensiv nach nachhaltigeren Lösungen, damit den folgenden Generationen eine adäquate Zukunft ermöglicht wird. Essentiell dabei ist, dass die Regeln, die zu Ressourcenschutz und zu einem besseren Umgang mit Kunststoff führen, für alle gleichermaßen gelten, unabhängig davon, welche Branche oder welches Land sie betreffen. Wenn europäische Regulierungen dazu führen, dass ausschließlich europäischen Herstellern ein Nachteil entsteht, führt dies zu einer zusätzlichen Benachteiligung und Schwächung der wirtschaftlichen Lage von Europa. Das darf nicht passieren. Wir brauchen Systeme, die einen fairen Wettbewerb für alle sicherstellen.

Kategorie: Branche, News Stichworte: Effizienz, Interview, K2025, KraussMaffei, VDMA

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