Illertissen oder Györ in Ungarn? Für die Weiss Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG gab es zwei mögliche Szenarien einer weiteren Expansion. Geschäftsführer Jürgen B. Weiss: „In Illertissen fertigen wir mit höherem Automationsgrad, in Györ ist der Anteil der manuellen Montagetätigkeiten höher. Deshalb ist Györ der Fertigungsstandort für mittlere Serien und besonders kostensensible Bauteile, während wir in Illertissen sehr anspruchsvolle Komponenten und Baugruppen in großen Serien fertigen. Diese Arbeitsteilung, die wir allerdings flexibel handhaben, hat sich bewährt.“
Dass letzten Endes die Entscheidung für Györ fiel, hat seinen Grund auch in den schnelleren Möglichkeiten der Umsetzung. Das Grundstück ist vorhanden, der Baubeginn kann zügig erfolgen. Weiss investiert knapp 2 Millionen € in eine neue 2 000 m2 große Produktionshalle, die Platz für 25 Spritzgießmaschinen und entsprechende Weiterverarbeitungs- und Montagekapazitäten bietet.
Damit beginnt in Györ bereits die vierte Ausbaustufe in nur zehn Jahren. 2007 startete die Produktion dort zunächst in gemieteten Werkshallen, die schnell zu klein wurden und 2011 einen Neubau erforderten, der 2013 erstmals erweitert wurde. Parallel wurden aber auch die Kapazitäten in Illertissen ausgebaut. Jürgen Weiss: „Wir expandieren an beiden Standorten.“
Der Baubeginn war bereits im Oktober, voraussichtlich im Mai/Juni 2017 kann die Produktion in der neuen Halle beginnen. Mehrere größere Neuaufträge von Automobilherstellern werden für die Grundauslastung der zusätzlichen Kapazitäten sorgen. Der auf den Erweiterungsbau in Györ folgende Expansionsschritt ist noch nicht terminiert und wird dann wieder in Illertissen erfolgen.