Der Industriekonzern ABB übernimmt den oberösterreichischen Automationsspezialisten B&R mit 3000 Mitarbeitern und 600 Millionen Dollar Umsatz. Geschätzter Kaufpreis: knapp zwei Milliarden Dollar.
„Heute schlagen wir ein neues Kapitel der österreichischen Industriegeschichte auf. Die Kombination von B&R und ABB bietet eine einmalige Chance für unsere beiden Unternehmen und stärkt den Wirtschafts- und Technologiestandort Österreich. B&R ist eine Perle in der Welt der Maschinen- und Fabrikautomation“, so Ulrich Spiesshofer, der Chef des Schweizer Industriekonzerns ABB.
Am Dienstag wurde die Übernahme des 1979 von Erwin Bernecker und Josef Rainer in der oberösterreichischen Marktgemeinde Eggelsberg gegründeten Unternehmens B&R bekannt gegeben. Mit der Übernahme baut ABB seine führende Rolle in der Industrieautomation aus und ist ideal positioniert, um die Wachstumschancen der Vierten Industriellen Revolution zu nutzen. Zudem stärkt ABB damit sein Digitalangebot substanziell: Die Kombination bringt ABBs branchenführendes Portfolio an Digitallösungen, ABB Ability, mit B&Rs Anwendungs- und Softwareplattformen, seiner grossen installierten Basis, dem erweiterten Kundenzugang und den massgeschneiderten Automationslösungen zusammen.
„Diese Kombination ist eine fantastische Chance für B&R, unsere Kunden und Mitarbeiter. Wir sind überzeugt, dass ABB für uns die beste Plattform bietet, um das nächste Kapitel unserer Wachstumsgeschichte zu schreiben. ABBs beeindruckende globale Präsenz, das digitale Angebot und das ergänzende Portfolio sind entscheidende Faktoren, um unser Innovations- und Wachstumstempo weiter zu erhöhen“, sagte Josef Rainer, einer der beiden Miteigentümer von B&R.
„Diese Transaktion ist ein äusserst positives Signal an all unsere Mitarbeiter, denn Eggelsberg wird für die gesamte ABB zum globalen Zentrum für Maschinen- und Fabrikautomation“, sagte Erwin Bernecker, Miteigentümer von B&R. „Für mich ist dabei das Wichtigste, dass beide Firmen und ihre Mitarbeiter so gut zusammenpassen und dass unser Gründungsstandort weiter eine zentrale Rolle spielen wird.“
Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. ABB wird die Übernahme vollständig mit Barmitteln finanzieren. Die Transaktion wird sich voraussichtlich bereits im ersten Jahr positiv auf den operativen Gewinn je Aktie auswirken. Die erwarteten Synergien liegen bei rund 8 Prozent des B&R-Umsatzes im vierten Jahr nach Abschluss der Transaktion. Dieser unterliegt den üblichen regulatorischen Genehmigungen und erfolt vorraussichtlich im Sommer 2017.
[alert-note]Headerbild: ABB CEO Ulrich Spiesshofer | Foto: ABB[/alert-note]