Halle 14, Stand A 68
Der bayerische Maschinenhersteller LWB Steinl GmbH & Co. KG stellt auf der K 2022 die neueste Version seines hochflexiblen Multizellen-Elastomer-Spritzgießsystems vor, das bereits auf der DKT-2022 großes Interesse geweckt hat. Weitere Themen werden die LWB-Großmaschinen-Technik sein, insbesondere deren Anwendungsvorteile für die Produktion großer Mehrkomponenten-Formteile und die neueste flexEVO-Steuerung am Beispiel einer C-Rahmen-Vertikalmaschine.
Zentrales Exponat der LWB-Gruppe in Halle 14 / Stand A 68 wird die aktuelle Version des 2019 erstmals vorgestellten „Multizellen-Spritzgießsystems“ sein. Im Gegensatz zur traditionellen „All-in-one“-Spritzgießmaschine ist es ein modulares System, bei dem eine oder mehrere, in der Regel kleinere Vertikal-Spritzgießmaschinen mit separaten Heiz- / Kühl- bzw. Nacharbeitsstationen kombiniert werden. Innerhalb des Systems werden Kavitätenplatten, mittels einem oder mehreren Industrierobotern im Kreislauf zwischen den Systemmodulen transferiert. Dies ermöglicht die Auslagerung der Heiz- oder Kühlzeiten aus der Maschine, wodurch in der Maschine Kapazitäten für zusätzliche Einspritzzyklen frei werden. Die zentrale Idee ist, dem Anwender ein Produktionssystem anzubieten, das von der Prototypphase bis zur Serienproduktion mit der gleichen (kleinen) Werkzeuggröße arbeiten zu können. Dies ist möglich, wenn der Ausstoß durch die Erhöhung der im Umlauf befindlichen Kavitätenplatten gesteigert wird, und zwar stufenweise, je nach Bedarf und in kostengünstigen Investitionsschritten. Dabei kann die Anzahl der Kavitätenplattensets so lange gesteigert werden, bis der Gleichstand aus den maximal möglichen Einspritzzyklen der Maschine und der Heiz- bzw. Kühlzeiten samt den Transferzeiten erreicht ist. Damit ist das Multizellen-System die Alternative zur traditionellen Auslegung, bei der in der Regel ab dem Projektstart in ein bereits auf die spätere Serienproduktion ausgelegtes Multikavitätenwerkzeug investiert würde.
Das LWB-Multizellen-Konzept bietet aber nicht nur Vorteile beim „Mitwachsen“ mit steigenden Produktionsmengen, sondern auch bei sinkenden Abrufmengen. Denn einzelne Wechselformsets können umgekehrt auch stufenweise aus dem Umlauf genommen werden und die freie Kapazität mit ähnlichen Formteilen aufgefüllt werden. Ein weiterer Vorteil der stufenweisen Anpassung an den Produktionsbedarf ist, dass die Anlage anders als eine schlecht ausgelastete konventionelle Multikavitäten-Produktionszelle stets nur so viel Energie verbraucht, wie der kleineren Produktionsmenge entspricht.
Die Multizelle ist in Kombination mit nahezu allen Vertikalmaschinen von LWB verfügbar. Ein Konfigurationsbeispiel wird auf dem Messestand in Betrieb zu sehen sein.
LWB-Vertikal-Großmaschinen für die 2K-Teile-Fertigung
Als einer der führenden Anbieter von Elastomer-Vertikalmaschinen, etablierte sich LWB-Steinl in den letzten Jahren zunehmend im Segment der vertikalen Thermoplastmaschinen. Hier insbesondere im Bereich der LWB-spezifischen VR (Vertikal/Rahmen)-Baureihe. Sie nimmt eine Sonderstellung zwischen den holmlosen C-Gestell-Maschinen und den konventionellen Holm-Maschinen ein. VR-Maschinen sind ebenfalls holmlos, doch übernehmen dort Dickblech-Portalrahmen-Elemente die Schließkraftaufnahme. Deren Abmessungen kann flexibel individuell an die jeweilige Aufgabenstellung angepasst werden, ohne dabei durch vorgegebene Gusskomponenten eingeengt zu werden.
Welches Potenzial in dem Konzept steckt, demonstriert eine auf dem Messestand virtuell demonstrierte 2-Spritzaggregate-Maschine mit einem horizontalen Rundtisch mit 2,7 m Durchmesser, der bis zu 27 t schwere Werkzeuge mit Plattengrößen im Bereich bis zu 2,2 x 1,6 m oder 2,0 x 1,8 m aufnehmen kann. Durch den horizontalen Rundtisch und die vertikale Einleitung der Schließkraft über vier ausbalancierte Druckkissen ist das LWB-Konzept konventionellen Horizontalmaschinen mit vertikalem Rundtischen überlegen, weil keine einseitig wirkenden Gewichtseinflüsse verschleißfördernd auf die Rundtischlagerung und die Medien-Drehdurchführungen wirken.
Zusätzliche Vorteile des VR-Konzepts sind die leicht zugänglichen Spritzaggregate oben auf den Portalrahmenmodulen, sowie die im Vergleich zu konventionellen Horizontal-Maschinen deutlich kleinere Aufstellfläche. Ein weiterer Vorteil ist der hindernisfreie und auf niedriger Höhe befindliche Zugang zum Produktbereich im Spritzgießwerkzeug, wodurch für die Formteilmanipulation ein neben der Maschine positionierter Standardroboter ausreicht.
Vertikale C-Rahmen-Maschine mit Letztstand-flexEVO-Maschinensteuerung
Das zweite Life-Exponat wird eine vertikale C-Rahmen-Maschine mit 500 kN Schließkraft sein. Darauf wird die Verarbeitung eines naturfaserverstärkten biobasierten Thermoplast-Werkstoffs der LWB-Tochterfirma Biofibre GmbH demonstriert. Die gezeigte Maschine wird mit der neuesten Generation der flexEVO-Steuerung ausgerüstet sein, die weitergehende Möglichkeiten der Vernetzung innerhalb einer digitalen Produktionsinfrastruktur bietet.
www.lwb-steinl.de