Der Maschinenbauer Maplan eröffnet heute ein Werk in der Slowakei. Seit 2015 läuft am Standort in Malacky bereits die Fertigung von Schaltschränken. Jetzt wird die Vorproduktion ausgeweitet und die Montage von Baugruppen gestartet. Die Maschinen werden weiterhin am Hauptsitz in Kottingbrunn gebaut, aber der Standort in der Slowakei punktet durch moderate Lohnkosten und flexible Arbeitszeiten.
Bei Kaiserwetter wird heute die neu errichtete Maplan-Produktion in Malacky eröffnet. Die Festreden kommen von Philippe und Ingrid Soulier, den Maplan-Eigentümern, und von Maplan-Geschäftsführer Wolfgang Meyer.
Der Standort zwischen Wien und Bratislava bietet eine perfekte Anbindung und Infrastruktur. Auf dem 30.000 Quadratmeter großen Grundstück wurden eine 3.500 Quadratmeter große Montagehalle sowie ein 400 Quadratmeter großes Bürogebäude errichtet. Die Planung stammt von Industriearchitekt Martin Stoličný.
Maplan investiert 23 Millionen Euro in weltweite Standorte
20 Mitarbeiter sind bereits in der Slowakei beschäftigt, auf über 50 Mitarbeiter soll aufgestockt werden. Maplan hat am Standort in Malacky insgesamt 4,5 Millionen Euro investiert. Diese Investitionen gehen aber nicht zulasten des Hauptsitzes in Österreich. Der Maschinenbauer investiert derzeit weltweit 23 Millionen Euro in neue Fertigungsstätten. Im September wurde eine erste Produktion in China eröffnet.
„Wir wollen verstärkt in die eigene Metallverarbeitung investieren und hier gezielt Know-how aufbauen. Damit erhöhen wir die Flexibilität und stärken unsere Unabhängigkeit. Maplan wird in der Slowakei auch den Refurbish-Bereich stärker forcieren, also die qualitätsgesicherte Instandsetzung von Maschinen zum Zweck der Wiederverwendung. Der Fertigungsprozess der gesamten Maschinen bleibt aber in Kottingbrunn, dort wurde die Produktion erfolgreich auf eine Taktfertigung umgestellt „, sagt Maplan-Geschäftsführer Wolfgang Meyer. „Mit dem neuen Standort in der Slowakei erhöhen wir die Kapazitäten, schaffen Synergien und stärken unsere Position, indem wir durch die Fertigung der Komponenten, unabhängiger von Zulieferbetrieben werden“, ergänzt Philippe Soulier.
Standortvorteile in der Slowakei
„Wir haben in der Slowakei gut ausgebildete Mitarbeiter, und im Gegensatz zu Österreich sind die Lohnkosten moderat. Das Arbeitszeitgesetz in der Slowakei schafft mehr Flexibilität für Arbeitgeber und Arbeitsnehmer als in Österreich. Denn wir können als Maschinenbauer nur durch flexible Arbeitszeiten das Arbeitsvolumen rasch an die Auftragslage anpassen. Der Markt verändert sich rasend schnell, wir haben Auftragsschwankungen von plus 50 Prozent bis zu minus 30 bis 40 Prozent“, sagt Wolfgang Meyer.
Kurzfristiger Vorteil durch US-Schutzzölle
Angesprochen auf die geplanten US-Schutzzölle und deren Auswirkung meint der Maplan-Geschäftsführer: „Für uns ergibt sich daraus eher ein Vorteil. Die chinesische Stahlindustrie wird aufgrund ihrer Überkapazität den Preis drücken und sich mit der Restmenge nach Europa orientieren – davon werden wir kurzfristig profitieren. Die langfristigen Auswirkungen auf den europäischen Maschinenbau sind derzeit nicht prognostizierbar.“