• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Zur Fußzeile springen

Österreichische Kunststoffzeitschrift

Ihr Fachmagazin für Industrie und Forschung

  • Zeitschrift
    • Mediadaten
    • Themen 2021
    • Abonnement
    • Archiv
  • Kunststoff.direct
  • Innovation 2021
  • Stellenmarkt
    • Stellenangebote
    • Stellengesuche
  • Impressum
  • News-Archiv
    • 2017
    • 2018
    • 2019

Starke Partnerschaft ermöglicht Fertigungszelle in nur drei Tagen

25. Mai 2020 von Kerstin Sochor

Handdesinfektionsmittel gehören seit dem Beginn der Corona-Pandemie zu den am stärksten nachgefragten Produkten. Um die sprunghaft gestiegenen Bestellungen bedienen zu können, hat der österreichische Hygienespezialist Hagleitner sein Produktionsvolumen in weniger als einer Woche mehr als verdoppelt. Möglich war dieses rekordverdächtige Tempo zum einen durch die Weitsicht der Geschäftsleitung und zum anderen das ausgezeichnete Teamwork mit den langjährigen Partnern Engel, Alpla und Meister-Quadrat.

Die Adapterstücke mit integrierter Dichtung werden im Zweikomponentenspritzguss auf zwei Engel e-victory 160 Spritzgießmaschinen produziert.

Gegründet 1971, hat sich die Hagleitner Hygiene International GmbH auf innovative Hygienelösungen spezialisiert. Das Sortiment reicht von Seifen- und Desinfektionsmittelspendern über Dosieranlagen für Wasch- und Spülanlagen bis zu hochwirksamen Reinigungsmitteln. Alle Produkte stellt das Familienunternehmen selbst her. Der Stammsitz in Zell am See südlich von Salzburg vereint die chemisch-technische Produktion, Papierveredelung und Kunststoffverarbeitung.

Spender für Handdesinfektionsmittel gehören längst nicht nur in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zum Standard. Firmen bieten für ihre Mitarbeiter und Besucher Desinfektionsmittel an, und zur Eindämmung der Corona-Pandemie müssen auch öffentliche Einrichtungen und Geschäfte Handdesinfektionsmittel bereitstellen. Um die praktischen Spender, die ein berührungsloses Dosieren erlauben, einfach und schnell nachfüllen zu können, hat Hagleitner so genannte vacuumBags entwickelt. Diese Nachfüllpackungen bestehen jeweils aus einem Schlauchbeutel und einem Adapterstück mit integriertem Verschluss. Kopfüber in den Spender eingesetzt, schiebt sich der Verschluss automatisch auf. Mit einer Anlage produzierte Hagleitner in zweieinhalb Schichten an fünf Tagen in der Woche 10.000 Nachfüllpackungen am Tag und deckte damit den Bedarf seiner europaweiten Kunden ab. „Dann kam Corona“, berichtet Hans-Jürgen Landl, Bereichsleiter Spritzguss, Spender und Werkzeugbau, von einem der spannendsten Retrofit-Projekte, die das Unternehmen in seiner fast 50-jährigen Geschichte erlebte. Quasi über Nacht hat sich die Nachfrage nach Handdesinfektionsmitteln mehr als verdoppelt. Hagleitner setzte alles daran, den Output so schnell als möglich hochzurampen.

Partnernetzwerk hält zusammen

Nadelöhr war die Spritzgießproduktion. Die Adapterstücke werden im Zwei-Komponenten-Prozess auf einer Engel e-victory 160-Spritzgießmaschine in einem 4+4-fach-Drehtellerwerkzeug produziert. Zunächst werden die Schulterplatten aus weißem Polypropylen gespritzt und nach der Drehbewegung des Werkzeugs die Dichtung aus blauem TPE direkt angespritzt. Die Produktion von fünf auf sieben Wochentage, von zweieinhalb auf drei Schichten hochzufahren, reichte bei weitem nicht aus, der sprunghaft gestiegenen Nachfrage Herr zu werden. So wurde entschieden, eine zweite Spritzgießzelle an den Start zu bringen.

„Und dann kam Corona.“ – In kürzester Zeit musste Hans-Jürgen Landl, Bereichsleiter Spritzguss, Spender und Werkzeugbau von Hagleitner, den Output mehr als verdoppeln, um die schlagartig gestiegene Nachfrage nach Handdesinfektionsmitteln bedienen zu können.

Prinzipiell möglich war dies, weil Hagleitner bereits vor zwei Jahren ein zweites baugleiches 4+4-fach-Werkzeug für die Adapterstücke bestellt hatte. „Als Ersatzwerkzeug für den Fall, dass das Produktionswerkzeug einmal ausfällt“, erklärt Landl. „Damit wir jederzeit lieferfähig bleiben.“ An eine Pandemie dachte damals noch niemand.

Um dieses Ersatzwerkzeug nun schnell in Produktion zu bekommen, sollte eine Spritzgießmaschine umgerüstet werden. Insgesamt 18 Spritzgießmaschinen umfasst der Maschinenpark in Zell am See, außer einer Großmaschine vom Typ Engel duo ausschließlich holmlose e‑victory Maschinen mit unterschiedlichen Schließkräften. Darunter sind weitere e-victory 160 Maschinen, jedoch keine, die tatsächlich baugleich mit der für die Adapterstücke eingesetzten Maschine gewesen wäre. Die Besonderheit bei der Produktion der Adapterstücke ist das zusätzliche Kleinspritzaggregat zum Anspritzen der TPE-Komponente, das bis dato im Hagleitner Maschinenpark nur einmal vorhanden war. Kein Produkt, das binnen Kürze von der Stange nachbestellt werden kann.

Dass dennoch in nur wenigen Tagen eine zweite e-victory 160 mit dem Ersatzwerkzeug in Produktion gehen konnte, verdankt Hagleitner seinem ausgezeichneten Partnernetzwerk. Koordiniert durch Michael Meister, Inhaber der Ingenieursfirma Meister-Quadrat im steirischen Niklasdorf, bewiesen die Unternehmen Hagleitner, Alpla und Engel Zusammenhalt.

Der Verpackungs- und Recyclingspezialist Alpla in Vorarlberg beliefert Hagleitner seit vielen Jahren mit Kanistern und Flaschen. Michael Meister wusste, dass in den Alpla Werken identische Kleinspritzaggregate zum Einsatz kommen. Kurzerhand nahm Meister Kontakt auf. Alpla schickte ein Aggregat nach Zell am See, um gemeinsam mit Hagleitner einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten.

Plattformstrategie beschleunigt Retrofit

Für den Umbau der e-victory-Maschine reiste Michael Meister gemeinsam mit Engel Servicetechniker Rene Zwischenberger zu Hagleitner. Keine triviale Aufgabe, die ihnen bevorstand, denn einen Ersatzteilauftrag mit entsprechender Stückliste gab es angesichts des hohen Zeitdrucks nicht. Die für den Einbau des Kleinaggregats benötigten Komponenten sowie Hydraulikventile und die Formschwenkvorrichtung, die der zusätzliche Kernzug des Adapterstückwerkzeugs erfordert, wurden aus einer anderen Maschine aus- und in die vorgesehene e‑victory 160 eingebaut. Hier machte sich die Plattformstrategie von Hagleitner bezahlt. Vor sechs Jahren begann das Unternehmen gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Meister-Quadrat mit der Standardisierung. „Unsere Spritzgießmaschinen sind technisch alle sehr hoch ausgerüstet und haben eine Vielzahl an Ein- und Ausgängen, um sie flexibel einsetzen zu können“, so Landl. „Die Corona-Pandemie bestätigt einmal mehr, dass die Strategie, weitsichtig zu investieren, die richtige ist.“

Die Spritzgießproduktion von Hagleitner in Zell am See: Über das gesamte Produktsortiment wurde der Output aufgrund von Covid-19 verfünffacht.

„Wir haben stark von dieser Modularität profitiert“, bestätigt Gerhard Hochstöger, Teamleiter Service Scheduling bei Engel am Stammsitz im oberösterreichischen Schwertberg. „Auf Hardware einer anderen Maschine zugreifen zu können, ist nicht selbstverständlich. Innerhalb von zwei Tagen hatten wir alle Teile und sogar die Maschinensoftware mit allen notwendigen Anpassungen parat und konnten mit dem Umbau beginnen.“

Nach nur drei Tagen nahm die Fertigungszelle ihre Arbeit auf. Damit produzieren jetzt zwei Maschinen rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche jeweils 15.000 vacuumBags pro Tag. „Was diese Rekordzeit ermöglicht hat, ist nicht zuletzt, dass bei diesem Projekt Menschen zusammenkamen, die sich seit vielen Jahren persönlich kennen und vertrauen“, resümiert Michael Meister. „Wir konnten sofort loslegen und die bürokratische Abwicklung nach hinten schieben. Wir alle wussten, dass es bei diesem Projekt um Menschenleben geht. Da halten alle zusammen.“

www.engel.at

www.hagleitner.com

www.meister-quadrat.at

Kategorie: Covid-19, News

Weitere Nachrichten

Productivity for Sustainability – Nachhaltigkeit und Produktivität für Haidlmair Kunden

Die Themen Nachhaltigkeit und das Bewältigen der globalen Klimakrise gehören zu den brennendsten Herausforderungen der heutigen Zeit. Unzählige gemeinsame Anstrengungen weltweit sind vonnöten, um die … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Productivity for Sustainability – Nachhaltigkeit und Produktivität für Haidlmair Kunden

Mikroplastik Spaltung in CO2 und Wassermoleküle

Ein Team am kanadischen Nationalen Institut für Forschung (INRS) um Patrick Drogui hat ein Gerät entwickelt, das Mikroplastik im Auslauf von Wäschereien zerstört. Es basiert auf einem Verfahren namens … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Mikroplastik Spaltung in CO2 und Wassermoleküle

Premiere: VDWF-Praxisforum Kunststofftechnik 2021

Am 3. März 2021 von 13 bis 16 Uhr veranstaltet der VDWF (Verband Deutscher Werkzeug und Formenbauer) das erste Praxisforum Kunststofftechnik als kostenlose Online-Veranstaltung. Inhaltlich fokussiert … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Premiere: VDWF-Praxisforum Kunststofftechnik 2021

Borealis und Tomra eröffnen Pilotanlage für Kunststoff-Rezyklat

Erstmals in Deutschland trennt eine Pilotanlage Post-Consumer-Kunststoffabfälle und liefert marktreife Polymermaterialien. Die neue hochmoderne Anlage produziert fortschrittliche Lösungen, die für den … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Borealis und Tomra eröffnen Pilotanlage für Kunststoff-Rezyklat

Haupt-Sidebar

Newsletter

  • Newsletter-Archiv

INNVOATIONS 2021

Productivity for Sustainability – Nachhaltigkeit und Produktivität für Haidlmair Kunden

facebook

Österreichische Kunststoffzeitschrift

Die aktuelle Ausgabe

NEUERSCHEINUNG

Welkin Media News

Aktuelle Nachrichten aus unseren anderen Online-Portalen Österreichische Chemie Zeitschrift und Lebensmittel-&Biotechnologie

  • Biomay AG errichtet neuen Produktionsstandort in aspern Seestadt
    am 21. Januar 2021 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Biomay AG, ein Wiener Biotechnologie Unternehmen, erweitert mit dem Neubau seine Produktionskapazitäten um das zehnfache. Ab 2022 kann das Unternehmen von aspern Seestadt aus Kunden bis zur Marktversorgung bedienen und neue Märkte im mRNA-Bereich […]

  • Mehr Geschmack für veganen Käse dank Milchproteinen
    am 20. Januar 2021 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Milchproteine, die biotechnologisch verändert werden, um veganen Käse herzustellen, als Ziel eines Eu Forschungsprojekts. Vegane Käseprodukte sollen nicht mehr nach ihrer Proteinquelle (Soja oder Erbse) schmecken, sondern nach Käse. Der Beitrag […]

  • Pilzbiotechnologie: die einmalige Chance auf Nachhaltigkeit
    am 19. Januar 2021 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Pilzbiotechnologie ist ein Innovationsmotor für die Bioökonomie - die TU Berlin forscht nach biobasierten, ressourcenschonenden Materialien. Pilze kombinieren wertvolle und einzigartige Fähigkeiten in der Biologie, was sie zu biotechnologischen […]

  • Zusammensetzung des Darmmikrobioms: Blutgruppe bestimmt mit
    am 19. Januar 2021 von Helmut Mitteregger (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    CAU-Forschungsteam weist in großer Genomstudie Zusammenhänge bestimmter Genvarianten mit der Zusammensetzung der Bakterienbesiedlung im menschlichen Körper nach Der Beitrag Zusammensetzung des Darmmikrobioms: Blutgruppe bestimmt mit erschien […]

  • Gepulstes UV-Licht macht Eier erregerfrei
    am 18. Januar 2021 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Mit gepulstem UV-Licht lassen sich die Schalen frisch gelegter Hühnereier gründlicher und umweltverträglicher von Krankheitserregern befreien als mit bisher eingesetzten Methoden. Das haben Forscher der Pennsylvania State University […]

  • Wie Pflanzen Abwehrgifte bilden ohne sich selbst zu schaden
    am 18. Januar 2021 von Helmut Mitteregger (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    In einer neuen Studie in Science klären Forschende des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie und der Universität Münster die Biosynthese und genaue Wirkungsweise von Diterpen-Glykosiden in wilden Tabakpflanzen auf. Der Beitrag Wie […]

  • Proteine und ihre dreidimensionale Struktur für neue Therapien
    am 15. Januar 2021 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Forscher für Wissensbasierte Strukturbiologie und Biotechnologie verfolgen einen strukturbasierten Forschungsansatz in der Proteinforschung. Die neuen Erkenntnisse, die das Team mit seiner angewandten Grundlagenforschung liefert, könnten in […]

  • Mehrfach pilzresistente Rebsorte Felicia erhält Zulassung
    am 15. Januar 2021 von Helmut Mitteregger (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Rebsorte Felicia: Die Neuzüchtung aus dem deutschen Julius Kühn-Institut (JKI) ist widerstandsfähig gegen Echten und Falschen Mehltau sowie Schwarzfäule. Neuzüchtungen sind ein Baustein auf dem Weg zum nachhaltigeren Weinbau mit reduziertem […]

  • Neue vielversprechende Antikörper gegen SARS-CoV-2
    am 14. Januar 2021 von Helmut Mitteregger (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Ein internationales Forscherteam unter Federführung der Universität Bonn hat neuartige Antikörper-Fragmente gegen das SARS-Coronavirus-2 gefunden und weiterentwickelt. Diese „Nanobodies“ sind viel kleiner als klassische Antikörper. Sie […]

  • Höherprozentiges Ethanol aus Apfelresten durch ein optimiertes Verfahren
    am 13. Januar 2021 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Durch eine optimierte Verwertung von Biomasse konnte an der TU Bergakademie Freiberg bis zu 6 prozentiges Ethanol hergestellt werden. Besonders geeignet dafür ist der Apfeltrester - feste Bestandteile aus Stielen, Kernen, Fruchtfleisch und Schalen, […]

Footer

Zeitschrift

  • Impressum
  • Datenschutz
  • Wer.Was.Wo

WelkinMedia Fachverlag

  • Österreichische Chemie Zeitschrift
  • Lebensmittel-&Biotechnologie
  • labor.at
  • WelkinMedia

Copyright © 2021 · WelkinMedia Fachverlag