Der chinesische Chemiekonzern China National Chemical Corporation (ChemChina) übernimmt die KraussMaffei Gruppe von der kanadischen Onex Corporation (Onex). Der Firmenbarwert beträgt 925 Millionen Euro. Das Unternehmen will seinen Wachstumskurs vor dem Hintergrund möglicher Synergien durch diese Transaktion deutlich beschleunigen.
ChemChina ist strategischer und langfristig orientierter Investor
„Mit ChemChina gewinnen wir einen strategischen und langfristig orientierten Investor, der sich seit vielen Jahren für unser Unternehmen interessiert“, sagt Frank Stieler, CEO der KraussMaffei Gruppe. Die KraussMaffei Gruppe wird in ihrer bestehenden Struktur fortgeführt.
„Wir verstärken unser Unternehmen mit einem der weltweit führenden Maschinenbauer, der über eine
178-Jährige Tradition verfügt. Dabei legen wir großen Wert darauf, dass die KraussMaffei Gruppe ihre
Identität und Selbstständigkeit behält“, erklärte Jianxin Ren, Chairman von ChemChina. „Wir schätzen die große Management- und Technologiekompetenz des Unternehmens sehr und glauben, dass wir diese auch für einige unserer Tochterunternehmen in China einsetzen können. Somit werden wir das Geschäft im chemischen Anlagenbau von ChemChina besser positionieren. Das Geschäft soll sich zu einem Vorzeigeunternehmen im Rahmen des Programms „Made in China 2025“ entwickeln. Mit diesem Programm wird die Basis zur Weiterentwicklung der chinesischen Industrie geschaffen. Das
Wachstumspotenzial für die KraussMaffei Gruppe ist enorm – insbesondere durch einen verbesserten
Marktzugang in China, den wir ermöglichen können. Wir erwarten, dass die Entwicklungen in der
Automobilindustrie großes Potenzial bieten. Die fortschreitende Automatisierung in der Automobil-
Produktion und der Trend zu Leichtbau-Materialien werden sich positiv auf das Premium-Segment im
Bereich der Spritzgießtechnik auswirken. Zusammen sind ChemChina und die KraussMaffei Gruppe sehr gut aufgestellt, um künftig zu wachsen“, sagte er weiter.
Weiteres Wachstum geplant
„Seit dem Einstieg von Onex Ende 2012 ist die KraussMaffei Gruppe stark gewachsen und hat sich auch 2015 sehr erfolgreich entwickelt. Wir erwarten, dass wir mit ChemChina unseren eingeschlagenen Wachstumskurs vor allem in China und Asien beschleunigen. Dadurch wird das Unternehmen auch in Deutschland und Europa nachhaltig gestärkt“, betont Stieler. In China profitiert das Unternehmen vor allem von dem Trend zu höherer Qualität und Nachhaltigkeit. Hier sind die Maschinen und Anlagen der drei Marken KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal besonders geeignet, die steigenden Ansprüche der Kunden zu erfüllen. Die KraussMaffei Gruppe kann im Zuge der Transaktion ihre Expansionsziele für China deutlich beschleunigen.
Die Marken KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal sollen fortgeführt werden und auch in Zukunft für höchste Qualität und Werthaltigkeit stehen. Der Firmensitz der KraussMaffei Gruppe bleibt in München sowie die operative und unternehmerische Verantwortung in Europa. Dies gilt besonders auch für Produktion, Technologie, Patente sowie Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen plant für 2016 einen Personalaufbau.
ChemChina setzt auf Managementkompetenz
ChemChina ist Chinas größter Chemiekonzern und hat mit rund 140.000 Mitarbeitern 2015 einen Umsatz von rund 37 Milliarden Euro erwirtschaftet. Rund 45.000 der Mitarbeiter sind außerhalb Chinas tätig. Das Unternehmen ist international aktiv und auf weltweitem Expansionskurs und hat sich in den vergangenen Jahren an diversen Unternehmen in Italien, Frankreich, Norwegen, UK und Singapur beteiligt – darunter vor kurzem an dem traditionsreichen Reifenhersteller Pirelli. Bei den Beteiligungen setzt ChemChina gleichermaßen auf herausragende Managementkompetenz wie auf Qualität und Wert der erworbenen Unternehmen. In 2012 übernahm Onex die KraussMaffei Gruppe. Seitdem haben sich das operative Geschäft und die Finanzzahlen nachhaltig positiv entwickelt. 2014 lag der Umsatz der KraussMaffei Gruppe bei 1,1 Milliarden Euro. Für den Umsatz geht das Unternehmen für 2015 von einem Wachstum von rund zehn Prozent aus.