Am 19. November dieses Jahres erfolgte die offizielle Übergabe einer SmartPower 90/525 und eines Roboters W818 an das TGM in Wien. Damit steht den angehenden Kunststofftechnikern und -technikerinnen des TGM modernste Spritzgießtechnologie zur Verfügung.
Das Technologische Gewerbemuseum in Wien, kurz TGM, bietet jungen Menschen, sowohl in Tages- als auch Abendschulen und Kollegs die Möglichkeit, eine Ausbildung in technischen Berufen zu absolvieren. Eine 5-jährige Ingenieur-Ausbildung mit Matura wird in verschiedenen technischen Bereichen angeboten. Die Abteilung Kunststofftechnik erfreut sich nach rückläufigen Schülerzahlen in den letzten Jahren nun wieder stark zunehmender Beliebtheit. Im Jahr 2015 starteten 69 Schüler in dieser Sparte.
Um die angehenden Kunststofftechniker/-innen optimal auf eine anspruchsvolle Tätigkeit in der späteren Praxis vorzubereiten, wird nicht nur Theorie, sondern auch intensiv praktisches Wissen vermittelt. Für die Erarbeitung praktischer Fähigkeiten steht am TGM ein Werkstattbereich mit modernsten Maschinen und Equipment zur Verfügung.
Wittmann Battenfeld liegt als Hersteller von Spritzgießmaschinen mit Sitz im nur 40 km entfernten Kottingbrunn die Ausbildung der Kunststofftechniker/-innen am TGM besonders am Herzen. Das Unternehmen unterstützt die Schule seit Jahrzehnten mit Maschinen und Geräten. Um modernste Ausbildungsstandards zu gewährleisten, wurde dem TGM jetzt eine Maschine der neuen SmartPower-Baureihe zur Verfügung gestellt. Die SmartPower verfügt im Standard über einen hocheffizienten Servohydraulikantrieb und nutzt, wie von der EcoPower bereits bekannt, über KERS die verfügbare Bremsenergie für die Schneckenzylinderheizung. Damit wird ein Optimum an Energieeffizienz erreicht.
Bei der gegenständlichen Maschine handelt es sich um eine SmartPower 90/525 mit 900 kN Schließkraft, die mit einem Wittmann-Roboter W818, einem Wittmann-Zweikreis-Temperiergerät Tempro plus D2/180 mit Ultraschall-Durchflussmessung, einem Förderband und einer Schutzumhausung ausgestattet ist. Wittmann-Roboter und-Temperiergerät sind in die Unilog B6-Steuerung integriert und können damit direkt über diese bedient werden. Die Maschine ist mit einer Massepolster-Regelung, der sogenannten HiQ Cushion-Funktion von Wittmann Battenfeld, versehen. Mit der Massepolster-Regelung können Trends im Restmassepolster, wie sie beispielsweise durch Viskositätsschwankungen entstehen, kompensiert werden. Die Maschine wurde am Tag der offenen Tür des TGM im Oktober anhand der Herstellung von Geo-Dreiecken in Funktion gezeigt und war laut Dipl.-Ing (FH) Klemens Reitinger MSc., Abteilungsvorstand für Kunststofftechnik, die Hauptattraktion der Veranstaltung. Kunststoffexperten und werdende Kunststofftechniker/-innen überzeugt sie unter anderem auch durch ihre sehr gute Zugänglichkeit.
Als besonders vorteilhaft stellt sich die Integration des Temperiergeräts über die Wittmann 4.0-Software dar. Damit läuft die Temperiergeräte-Steuerungsvisualisierung und -regelung praktisch spiegelgleich auf der Maschinensteuerung B6. Bedienung und Datenspeicherung erfolgen 1:1 wie auf dem Gerät selbst.
Anlässlich der offiziellen Übergabe der Maschine an das TGM hob Dr. Werner Wittmann, Eigentümer und Geschäftsführer der Wittmann Gruppe, die Bedeutung der Schulen für die Industrie als auch die der Industrie für die Schulen hervor: „Nur wenn Industrie und Schulen zusammenarbeiten, ist es gewährleistet, dass wir in Österreich bestmöglich für die Zukunft gerüstet und den künftigen Anforderungen eines globalen Marktes gewachsen sind“, so Dr. Werner Wittmann. Auch Mag. Georg Tinschert, Geschäftsführer von Wittmann Battenfeld, ist die Förderung des Nachwuchses in der Kunststoffindustrie ein besonderes Anliegen. Georg Tinschert: „Mit der Bereitstellung neuester Technologien wollen wir sicherstellen, dass den Schülerinnen und Schülern des TGM Standards zur Verfügung stehen, die Ihnen eine optimale Vorbereitung für die berufliche Zukunft oder die weitere Ausbildung an einschlägigen Universitäten und Fachhochschulen ermöglichen.“
Dipl.-Ing. Alexander Revesz, kaufmännischer Geschäftsführer der Laboratorium für Kunststofftechnik GmbH, bedankt sich bei Dr. Werner Wittmann und Mag. Georg Tinschert für die neue Anlage und wies darauf hin, dass eine moderne Ausbildung im Sinne der Industrie nur mit moderner Technologie möglich ist. Alexander Revesz: „Moderne Ausbildungsmöglichkeiten sind ein wichtiges Kriterium, um junge Menschen für eine Ausbildung im Kunststoffsektor zu interessieren und Ihnen dann das Rüstzeug für eine erfolgreiche Zukunft mitzugeben“. Laut Revesz ist für eine zeitgemäße Ausbildung nicht nur eine Maschine als Stand-Alone-Lösung erforderlich. Auch Automatisierung spielt eine zunehmend wichtige Rolle. Umso mehr schätzt man am TGM, dass die neue SmartPower auch mit einem Wittmann-Roboter ausgestattet wurde. Um hierzu die Schülerinnen und Schüler optimal unterrichten zu können, wird das Lehrpersonal vor Ort von Wittmann-Mitarbeitern geschult werden.