Schwerpunkte von Lanxess auf der Fakuma sind die Markteinführung der Hohlprofil-Hybridtechnik als Leichtbautechnologie und neue Materialien bei halogenfrei flammgeschützten Polyamiden und Polyestern. Außerdem geht es um Werkstoffe und Bauteilkonzepte für den Zukunftsmarkt „Neue Mobilität“ – so unter anderem um leichte Strukturbauteile auf Basis der endlosfaserverstärkten Composites Tepex im Bereich der Pkw-Batterie.
Halle B4, Stand 4209
„Wir wollen mit unseren Kunststoff-Compounds und Verbundwerkstoffen Vorreiter beim Aufbau von Stoffkreisläufen, der Schonung von Ressourcen und dem Klimaschutz sein. Daher setzen wir in unserer Produktion auf den industriellen Einsatz von zirkulären und biobasierten Vorprodukten und Monomeren“, erklärt Jan Bender, Leiter Marketing EMEA im Geschäftsbereich High Performance Materials (HPM).
Compounds mit hohen Rezyklatgehalten
Bei den PBT-Compounds der Marke Pocan (Polybutylenterephthalat) gibt es ISCC-zertifizierte Produktneuheiten – so etwa Pocan ECOB3235 und das flammgeschützte ECOB4239, die mit jeweils 30 Gewichtsprozent Rezyklatglasfasern (Massenbilanzverfahren) verstärkt sind.
Ästhetischer Bio-Look
Lanxess erweitert auch die endlosfaserverstärkten thermoplastischen Composites der Marke Tepex um besonders nachhaltige Varianten. So bietet der Spezialchemiekonzern in großserientauglicher Qualität einen Verbundwerkstoff an, der komplett aus natürlichen Ressourcen hergestellt ist. In ihm sind Flachsgewebe mit biobasierter Polymilchsäure als Matrixmaterial kombiniert. Er ergibt Oberflächen mit bräunlicher, biologischer Anmutung, die die natürliche Herkunft des Verbundes betonen. Seine gewichtsspezifische Festigkeit liegt in etwa auf gleicher Höhe wie die eines herkömmlichen Tepex dynalite, das mit Glasfasergeweben verstärkt ist. „Einsatzpotenzial besteht zum Beispiel in Sportartikeln, Pkw-Interieurteilen und elektronischen Gehäusekomponenten“, so Bender. Das neue Flachs-Composite ist mit seiner rein thermoplastischen Matrix wie seine fossil-basierten Tepex-„Geschwister“ vollständig rezyklierbar. Es steht im Produktportfolio neben nachhaltigen Materialien wie etwa einem Tepex dynalite, dessen Matrix aus rezyklierten Polycarbonat-Wasserflaschen gewonnen wird.
Hohlprofil-Hybridtechnik in der Markteinführung
Die Markteinführung der Hohlprofil-Hybridtechnik von Lanxess ist inzwischen so weit vorangeschritten, dass verschiedene Entwicklungsprojekte mit Kunden gestartet werden konnten und sich teilweise bereits im Prototypenstadium befinden. Mit der neuen Leichtbautechnologie sind metallische Hohlprofile per Spritzguss funktionalisierbar. Entwickelt werden Leichtbauteile wie zum Beispiel Instrumententafelträger, die deutlich torsionssteifer und -fester sind als Komponenten in „klassischer“ Kunststoff-Metallblech-Hybridbauweise. Durch die Optimierung des Verfahrens ist es in Kombination mit einem innovativen Toleranzmanagement inzwischen möglich, Hohlprofile auch ohne inneres Abstützelement prozesssicher zu funktionalisieren. Bender: „Wir verfügen über Simulationstools, die den Produktionsprozess und die Qualität der Verbindung zwischen Metall und Kunststoff präzise abbilden. Zum Beispiel können wir das Belastungsverhalten der Hohlprofilhybride genau vorhersagen.“
Sehr flammwidrig, hohe Bruchdehnung
Als neues halogenfrei flammgeschütztes Material stellt Lanxess auf der Fakuma unter anderem ein unverstärktes Polyamid 6-Compound vor. Es besteht in allen Farben den Flammschutztest UL 94 des US-Prüfinstituts Underwriters Laboratories Inc. mit der Einstufung V-0 (0,4 bis 3,0 Millimeter) und ist als wirtschaftliche Alternative zu entsprechenden Polyamid 66-Compounds konzipiert. „Es eignet sich besonders zur Großproduktion von Bauteilen mit dünnen Wanddicken wie etwa Reihenklemmen“, erläutert Bender. Eine Stärke des Materials ist die hohe Bruchdehnung auch im spritzfrischen Zustand, so dass Bauteile direkt nach ihrer Herstellung montiert werden können.
Nähere Infos zu den Polyamiden Durethan, Polyestern Pocan und Verbundwerkstoffen Tepex von Lanxess finden sich unter www.engineering-plastics.Lanxess.de.