• Zur Hauptnavigation springen
  • Zum Inhalt springen
  • Zur Seitenspalte springen
  • Zur Fußzeile springen

Österreichische Kunststoffzeitschrift

Ihr Fachmagazin für Industrie und Forschung

  • Zeitschrift
    • Mediadaten
    • Themen 2025
    • Abonnement
    • Archiv
  • Kunststoff.direct
  • Messekalender
  • Stellenmarkt
    • Stellenangebote
    • Stellengesuche
  • Impressum
  • News-Archiv
    • 2017
    • 2018
    • 2019
    • 2020
    • 2021
    • 2022
    • 2023
    • 2024

Kritische Rohstoffe: Wie Covid-19 den Trend zur Nachhaltigkeit fördert

15. Juni 2020 von Kerstin Sochor

62 Prozent aller in die EU importierten, kritischen Rohmaterialien stammen aus China. Bei Kobalt aus der Demokratischen Republik Kongo liegt diese Importrate noch höher. Seit Covid-19 findet jedoch ein Umdenken satt. Schlagartig wurde klar, welche Produkte und Dienstleistungen für uns essenziell sind und in welchen Bereichen Europa zu stark von ausländischen Importen abhängig ist. Die Strategen der globalen Unternehmensberatung Kearney zeigen auf, wie man mit Hilfe der „Circular Economy“ diese Abhängigkeiten verringern könnte.

Ein Blick auf die Materialflüsse der EU zeigt: Nur etwa neun Prozent aller verarbeiteten Materialien stammen aus recycelten Quellen – der Rest wird importiert oder aus der Erde geholt. Doch gerade unter den importierten Stoffen finden sich einige kritische Rohmaterialien, die für stark wachsende Bereiche wie die Kommunikationsbranche (z.B. Smartphones, Laptops) oder grüne Technologien (z.B. Solarpanels, Elektromobilität) entscheidend sind. Um diese steigende Nachfrage zu decken, sind wir jedoch mehrheitlich auf Importe, vornehmlich aus China, angewiesen. 62 Prozent aller Lieferungen mit kritischen Rohmaterialien in die Europäische Union stammen von dort. Um sich künftig unabhängiger zu machen, sind stoffliches Recycling und Rückgewinnung langfristig ein entscheidender Faktor. Besonders deutlich wird das mit Blick auf die Elektromobilität, genauer gesagt auf Lithiumbatterien. Neben dem Lithium – das aktuell kein kritisches Rohmaterial ist – ist hier vor allem die Versorgung mit Kobalt schwierig. Zudem wird eine rasante Nachfrage in der EU gerade nach diesem Metall um bis zu 2400 Prozent bis 2030 vorhergesagt.

Dr. Carsten Gerhardt, Nachhaltigkeitsexperte von Kearney: „Zwei Drittel der globalen Kobalt-Lieferungen stammen aus der Demokratischen Republik Kongo, ein Land, das als eines der korruptesten der Welt gilt und beim Abbau massiv Umweltstandards missachtet und Menschenrechte verletzt. Hinzu kommt der Umstand, dass ein Großteil der Raffineriekapazitäten derzeit in China steht. Obwohl sich das Recycling von Kobalt bereits heute wirtschaftlich im Vergleich zu neuem Rohmaterial lohnt, wird aktuell nur etwa ein Viertel des Bedarfs in der EU durch wiedergewonnenes Kobalt gedeckt.“ Weiter verschärfend kommt hinzu: Die Sicht auf technologiekritische Bereiche ist aktuell unterrepräsentiert. „Die mediale Aufmerksamkeit richtet sich hauptsächlich auf Plastikmüll. Definitiv ein sehr wichtiges Problem, aber eben nur die Spitze des Eisbergs“, betont Gerhardt.

Circular Hub

Es gibt jedoch auch Hoffnung: Europa, und hier besonders Deutschland, ist Technologieführer im Bereich Recycling und Kreislaufwirtschaft. Neben Technologie für die Energiewende kann das ein Standbein zukünftiger Wirtschaftskraft und globaler Positionierung werden. Kearney etabliert dazu aktuell den sogenannten „Ciruclar Hub“, der das Wissen zu Geschäftsmodellen, Recycling-Strategien sowie Produktsourcing und -design bündelt. Zusätzlich unterstützt Kearney den Aufbau eines Accelerators für Kreislauflösungen. In diesem Circular Accelerator sollen künftig führende Start-ups im Bereich Kreislaufwirtschaft mit relevanten Industrieunternehmen zusammenkommen, um für spezifische Kreislauf-Probleme Lösungen zu entwickeln. Dabei wird es mehrere Kohorten mit je einem klaren Fokus-Thema geben.

Wasserstoff made in Austria

Eine wichtige Rolle könnte auch Wasserstoff spielen. Zahlreiche Unternehmen und Geschäftsmodelle stehen hier bereits in den Startlöchern. So absolvierten z.B. die Wiener Linien erfolgreiche Testfahrten mit einem Wasserstoff-Bus. Doch ohne politische Starthilfen wird Wasserstoff aus Kostengründen weiterhin ein Nischendasein führen. Geht es nach der österreichischen Bundesregierung soll Österreich die Wasserstoffnation Nummer eins werden. Eine halbe Milliarde Euro soll dafür sorgen, dass Unternehmen Wasserstoffantriebe entwickeln. Europaweit gibt es derzeit rund 150 Projekte rund um Wasserstoff, die alle gefördert werden. Bleibt die Frage, woher die Energie für den großen Wasserstoffboom kommen soll? Gerhardt: „Durch den Zubau von Wind- und Solaranlagen wird sich dies realistischerweise nicht decken lassen. Dementsprechend wird es nicht ohne Energieimporte gehen. Fossile Energieträger scheiden dabei jedoch aus, will man die Klimaziele nicht konterkarieren.“ Als realistische Lösung verbleibt nur die Gewinnung von Wasserstoff mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien (Power to Gas). Die Entwicklung der nötigen Power-to-Gas-Anlagen (PtG-Anlagen) ist auch eine Chance für viele Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aktuell laufen z.B. in Deutschland 36 entsprechende Projekte, aber nur zwei der Anlagen erreichen bisher auch die Wirtschaftlichkeit. In Österreich eröffnete 2015 eine Pilotanlage, wirklich große Kraftwerke sucht man aber vergebens. Dabei gäbe es zahlreiche innovative Möglichkeiten, das begehrte Gas zu gewinnen. So wird eine PtG-Anlage in Salzgitter genutzt, um die Hochtemperaturelektrolyse eines Eisen- und Stahlherstellers mit Wasserstoff zu versorgen. Gleichzeitig dient die Anlage auch als Speicher für elektrische Energie. Dabei wird aus Gas umgekehrt wieder Strom produziert. Ein zweites Modellprojekt ist die PtG-Anlage der Umweltschutzorganisation Greenpeace im bayerischen Haßfurt. Sie dient der Stabilisierung des Stromnetzes, indem sie primäre Regelenergie bietet. Das gewonnene Gas wird dann in das vorhandene Erdgasnetz eingespeist. Beide Erfolgsmodelle zeigen jedoch auch das Kernproblem: Sie können nur durch besondere Umstände wirtschaftlich betrieben werden. Die Anlage in Salzgitter ist von der EEG-Umlage befreit, in Haßfurt zahlen die Endkunden aus ideellen Gründen bereitwillig einen höheren Erdgaspreis.

www.kearney.com

Kategorie: Covid-19, News Stichworte: Kobalt, Kre, Nachhaltigkeit

Weitere Nachrichten

B&R steigert Maschinenverfügbarkeit mit neuen IIoT-Lösungen

B&R bringt zwei neue IIoT-Anwendungen auf den Markt: den IIoT Connector und den ACOPOStrak Monitor. Beide Lösungen nutzen KI-basierte Datenanalysen, um Maschinenzustände in Echtzeit zu überwachen, … [Weiterlesen...] ÜberB&R steigert Maschinenverfügbarkeit mit neuen IIoT-Lösungen

CIRPLEX 2025: Neue Impulse für die Kunststoffwirtschaft

Mit der CIRPLEX 2025 erlebt Österreich vom 14. bis 15. Mai in Klagenfurt die Premiere eines neuen Branchenevents rund um die Kunststoffwirtschaft. Der Circular Plastics Experience Summit vereint … [Weiterlesen...] ÜberCIRPLEX 2025: Neue Impulse für die Kunststoffwirtschaft

Gefran investiert in smarte Prozessdaten-Lösungen

Der italienische Technologiekonzern Gefran beteiligt sich mit 22 Prozent am Softwareunternehmen 40Factory. Das auf Industrial IoT und generative KI spezialisierte Scale-up entwickelt datenbasierte … [Weiterlesen...] ÜberGefran investiert in smarte Prozessdaten-Lösungen

Partikelschaum verbessert Nachhaltigkeit und Effizienz bei Fahrzeugbauteilen

PARAT Technology GmbH + Co. KG setzt gezielt auf Partikelschaum, um besonders leichte und rezyklierbare Fahrzeugbauteile effizient zu produzieren. Mit der neuen dampffreien Infrarot-Technologie von … [Weiterlesen...] ÜberPartikelschaum verbessert Nachhaltigkeit und Effizienz bei Fahrzeugbauteilen

Seitenspalte

Suche

Messekalender

Mai 13
13. Mai - 15. Mai

CIRPLEX 2025

Mai 13
13. Mai - 15. Mai

KUTENO 2025

Juni 12
12. Juni - 13. Juni

TECH.CON 2025

Sep. 3
3. September - 4. September

PHA World Congress 2025

Sep. 17
Ganztägig

Kunststoffenbeurs 2025

Kalender anzeigen

Newsletter

  • Newsletter Anmeldung
  • Newsletter-Archiv

Die aktuelle Ausgabe

NEUERSCHEINUNG

Welkin Media News

Aktuelle Nachrichten aus unseren anderen Online-Portalen Österreichische Chemie Zeitschrift und Lebensmittel-&Biotechnologie

  • BASF stellt europäisches Amine-Portfolio auf 100 % Ökostrom um
    am 12. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Seit Mai 2025 stellt BASF die Amine-Produktion an den Standorten Ludwigshafen und Antwerpen schrittweise auf Ökostrom um. Durch diese Maßnahme wird eine jährliche CO₂-Einsparung von rund 188.000 Tonnen gegenüber dem Jahr 2020 angestrebt. Der […]

  • GEA NEXUS senkt Energieverbrauch in der Lebensmittelindustrie
    am 12. Mai 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    GEA NEXUS vereint Kälte- und Wärmetechnik zu einem energieeffizienten Gesamtsystem für die Lebensmittelverarbeitung. Energieeinsparungen von bis zu 30 % und signifikante CO2-Reduktionen machen die Lösung für Neu- und Bestandsanlagen […]

  • Neuer Abscheider kombiniert Zyklonprinzip mit Hochleistungsfiltration
    am 9. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Innovativer Abscheider aus Oberösterreich vereint Zyklon- und Hochleistungsfilter – kompakt, effizient und wartungsarm. Dank rotierender Wand und kompaktem Design gelingt die sichere Abscheidung von Feinstaub – ohne Zusatzfilter oder […]

  • Sorghumhirse: KIT entdeckt Genschalter für mehr Zucker unter Salzstress
    am 9. Mai 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erforscht, wie die Sorghumhirse trotz Salzstress mehr Zucker speichert. Der Genschalter SWEET13 sorgt dafür, dass Saccharose gezielt in die Körner gelangt. Eine Entdeckung mit Potenzial für die […]

  • Messtechnik und Klimaziele: Impulse beim Dekarbonisierungstag
    am 8. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Beim Dekarbonisierungstag am 13. und 14. Mai 2025 in Essen zeigt Endress+Hauser, wie moderne Messtechnik zur CO₂-Reduktion beiträgt. Gezeigt werden unter anderem Anwendungen von CCUS-Technologien, modernes CO₂-Monitoring und Strategien für […]

  • Merschl setzt mit Biomasse auf klimafitte Landwirtschaft
    am 7. Mai 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Die Wiener Gärtnerei Merschl ersetzt Gas durch Biomasse, nutzt CO₂ in den Glashäusern und setzt auf Regenwasser, PV-Strom und Kokossubstrat. Ein Leuchtturmprojekt der nachhaltigen Landwirtschaft – zukunftsweisend für die Klimaneutralität […]

  • Anton Paar: neue Glasbiegeschwinger für präzisere Dichtemessung
    am 7. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Mit neuen Glasbiegeschwingern aus eigener Fertigung verbessert Anton Paar die Präzision der Dichtemessung. Die optimierte PEM-Technologie und die zertifizierte Kalibrierung sorgen für maximale Genauigkeit in Forschung, Entwicklung und Industrie. […]

  • Alkene
    am 5. Mai 2025 von Lexikon (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Alkene sind ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit mindestens einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung. Sie folgen der allgemeinen Formel CₙH₂ₙ und beginnen in der homologen Reihe mit Ethen (C₂H₄). Alkene sind reaktive Verbindungen und […]

  • Neuer Essigsäure-Tank stärkt Lenzing-Lieferkette
    am 5. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Lenzing und Speyer & Grund eröffnen ein neues Lager für LENZING™ biobasierte Essigsäure in Meerane, Deutschland. Die biobasierte Essigsäure entsteht als Nebenprodukt der Zellstoffherstellung und bietet eine CO₂-reduzierte Alternative zu […]

  • GEA Varipond C optimiert Dekanterzentrifugen für konstante Trennqualität
    am 5. Mai 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Mit Varipond C stellt GEA eine neue Lösung für Dekanterzentrifugen vor, die flexible Trennzonenanpassung ermöglicht. Die Technologie sorgt für gleichbleibende Produktqualität, steigert die Ausbeute und reduziert den Energieverbrauch um bis zu […]

Footer

Zeitschrift

  • Impressum
  • Datenschutz
  • Wer.Was.Wo

WelkinMedia Fachverlag

  • Österreichische Chemie Zeitschrift
  • Lebensmittel-&Biotechnologie
  • labor.at
  • WelkinMedia

Copyright © 2025 · WelkinMedia Fachverlag