Der Produktionsbereich bei Pollmann Austria stößt an seine Kapazitätsgrenzen. Mit dem Bau einer neuen Produktionshalle mit 1.220 m² wird die Produktionsfläche nun zusätzlich erweitert.
Der neu gewonnene Platz ist bereits vor Baubeginn mit einem Großprojekt im Türschlossbereich bereits zu einem guten Teil verplant. „Das freut uns sehr“, sagt Österreich-Geschäftsführer Erwin Negeli, „denn es zeigt, dass wir im Segment Türschloss nicht nur bei unseren bestehenden Kunden gut etabliert sind. Wir konnten nun zusätzlich ein anspruchsvolles Projekt bei einem neuen Kunden gewinnen.
Am Standort Karlstein ist Pollmann spezialisiert auf die Fertigung von komplexen Kunststoff-Metall-Verbindungen in hoher Stückzahl und Know-how-Träger bei der Entwicklung und Produktion von Umspritz-Teilen. „Entscheidend ist dabei, dass wir hier nicht nur als Spritzgießer auftreten, sondern entlang der Wertschöpfungskette des Produktes nachgelagerte Prozesse mit anbieten können, zB das automatisierte Setzen von Mikroschaltern, das Löten von Dioden, oder Verarbeitungsschritte wie Vergießen, Schweißen, Nieten oder Taumeln“ erklärt Negeli.
Die Bauteile und Baugruppen, die Pollmann für seine Automotive Kunden in Großserie herstellt, werden immer anspruchsvoller. Damit einher gehend nehmen auch die Anforderungen an Fertigungsprozesse und die Komplexität der Fertigungsmaschinen laufend zu. Spritzgussmaschinen und deren nachgeschaltete Anlagen verschmelzen immer mehr zu Produktions-Einheiten, die einen entsprechenden Platzbedarf mit sich bringen. Auch die Peripherieeinrichtungen an den neuen Anlagen bieten den modernsten Stand der Technik und werden heute schon für die Anforderungen der Produktion von morgen ausgelegt. Das betrifft Sauberkeitsanforderungen, vernetzte Produktionssysteme (Industrie 4.0), Logistikanforderungen und vor allem Ergonomie und Arbeitssicherheit.
Neben den Automatisierungsanlagen wird die zentrale Kunststoffgranulat-Vortrocknungsanlage für die Beschickung der neuen Spritzguss-Anlagen erweitert und eine separate Druckluft- und Energieversorgung installiert. Die Kühlanlage für den neuen Produktionsbereich ist in das Energie-Rückgewinnungssystem integriert. Diese und viele andere Maßnahmen für noch mehr Energieeffizienz entsprechen der ISO 14001 und leistet einen weiteren Beitrag zur nachhaltigen Produktion bei Pollmann.
Die Inbetriebnahme der neuen Produktionshalle erfolgt 10 bis 12 Monate nach Spatenstich. Ab Anfang 2017 produziert Pollmann Austria seine elektromechanischen Präzisions-Bauteile somit auf einer Gesamthallenfläche von über 17.500 m². Bis zum kompletten Endausbau mit allen Anlagen in 2019 werden zusätzlich 25-30 Mitarbeiter in einem benötigt (24 Stunden/7 Tage Schicht-Modell). Die Entscheidung zur Erweiterung in Karlstein ist ein klares Bekenntnis von Geschäftsführung und Eigentümer zu diesem Standort und Ausdruck einer sozialen Mitverantwortung für die Region des nördlichen Waldviertels und den Menschen hier.
Interessante Perspektiven
Als Marktführer bei Schiebedach-Kinematiken legt Pollmann einen weiteren Fokus und in den Bereich Fahrzeugelektrifizierung für Hybridantriebe. Die dafür benötigten Baugruppen im Leistungsbereich Hochstrom spielen zukünftig eine zunehmend wichtige Rolle. Pollmann produziert bereits eine große Anzahl an Komponenten für die immer steigende Elektrifizierung im Fahrzeugbau. Bauteile für elektrische Lenkung, Luftklappensteuerungen oder Start-Stopp-Automatiken zählen genauso zum Produktportfolio, wie Bauteile für elektronische Stabilitätskontrollen, Benzinpumpen sowie Sensoren und Aktuatoren im Bereich des Luftmengen-Managements.