Im Rahmen des AmCham Talks der Amerikanischen Handelskammer in Österreich, der am Freitag den 26. November virtuell ausgetragen wurde, sprach der Top-Manager Thomas Gangl über den Einsatz von Polyolefinen in Zukunftsbranchen wie Energie, Healthcare und Mobilität. „Elektromobilität ist ohne Kunststoffe nicht umsetzbar“, sagt der CEO von Borealis, der als solcher zudem „Kunststoffneutralität“ anstrebt. Borealis wolle die Führung bei der Transformation der Branche übernehmen.
Elektromobilität ohne Polyolefine nicht möglich
Kunststoffe hätten einen schlechten Ruf, dabei seien nicht die Kunststoffe per se das Problem, sondern der falsche Umgang mit ihnen, sagt Gangl. Ein Blick auf Zukunftsbranchen wie die Mobilität genüge: „Elektromobilität ist ohne Polyolefine nicht umsetzbar. Die Leichtbauweise ist für die Effizienz entscheidend. Durch diese werden 200 Kilogramm Material durch 35 Kilogramm Polyolefine substituiert“, erklärt Gangl.
Corona-Pandemie zeigt Nutzen von Polyolefinen im Gesundheitswesen
Auch in anderen Zukunftsbranchen seien Polyolefine nicht wegzudenken. „Wir finden sinnvoll eingesetzte Kunststoffe in fast allen Lebensbelangen. In Leitungen zum Beispiel: Der Transport von Energie ist ohne Kunststoffe nicht möglich“, so Gangl.
Abfallvermeidung beginnt beim Produktdesign
Die Abfallmenge, die durch Kunststoffverpackungen entsteht, könne bereits beim Produktdesign stark reduziert werden, so Gangl. „Verpackungen werden immer dünner. Zudem achten wir darauf, Stoffe so wenig wie möglich zu vermischen, sodass ein Recycling gut möglich ist.“ Gegen einen vollständigen Verzicht auf Kunststoffe in Verpackungen spreche laut Gangl deren positive Wirkung auf die Lebensmittelhaltbarkeit. Die ohnehin schon große Menge an Lebensmittelabfällen wäre ohne haltbarmachende Kunststoffverpackungen noch größer.
Borealis mit Projekt gegen Umweltverschmutzung
In einer gemeinsamen Initiative mit SYSTEMIQ startete Borealis das Projekt STOP in Indonesien, das umweltschädliche Kunststoffemissionen jährlich um 25.000 Tonnen reduzieren soll. Das Land hat mit über 270 Millionen Einwohner eine große Population und aufgrund des fehlenden Abfallmanagements landet ein großer Anteil des Mülls im Meer. Durch dieses Projekt von Borealis in Indonesien sollen bis zum Jahr 2025 zwei Millionen Menschen Zugang zu effektivem Abfallmanagement erhalten.