Der Materialmanagementspezialist Motan und der Simulationsdienstleister Altair schaffen mit dem Carbon Footprint Tracker Datentransparenz durch die Erfassung der tatsächlichen Verarbeitungsdaten beim eingesetzten Material. So entstehen Nachweise über die Verwendung an recyceltem Material und über den tatsächlichen Kohlenstoff-Fußabdruck eines Endprodukts. Der Tracker wurde zur K 2022 vorgestellt.
Die Bewertung des Carbon Footprints ist im Wesentlichen ein Problem der Informationsbeschaffung. Kunststoffverarbeiter benötigen aktuelle, relevante Materialdaten sowie aktuelle Prozessparameter. Genau hier setzt der Demonstrator von Motan und Altair an. Altair stellt über eine Materialdatenbank die notwendige Dateninfrastruktur und grundlegende Materialinformationen zur Verfügung, Motan ergänzt und vernetzt die Materiallogistik einschließlich der beteiligten Maschinen zur Verarbeitung, Compoundierung und Vermahlung. Für jeden Schritt wird der Energieverbrauch ermittelt, erfasst, gesammelt und aggregiert. Diese Daten werden dann in die Materialdatenbank zurückgeführt, um sie zu analysieren und zu visualisieren. Ein solcher, systemgestützter Workflow erhöht die Materialdatentransparenz.
Der entstehende digitale Zwilling des Werkstoffs dient als Entscheidungsgrundlage für die Produktgestaltung und Verarbeitungsoptimierung. Darauf aufbauende Empfehlungen für eine optimale Verarbeitung vermeiden Abfälle und reduzieren Material- und Energieverluste. Ökonomische und ökologische Aspekte können berücksichtigt werden, und es ist möglich, den Carbon Footprint mit vollständigen, verifizierbaren Daten nachzuweisen.
Bei dem Datenbanksystem handelt es sich um eine individuelle Version des „Material Data Center“ von Altair, in dem die vorhandenen Materialdaten um Eigenschaften hinsichtlich Carbon Footprint und Verarbeitungseigenschaften ergänzt werden. Über eine Schnittstelle zum „Material Data Gateway“ von Motan zeigen die beiden Partner, dass die Motan-Server mit den entsprechenden Verarbeitungsdaten versorgt und im Gegenzug Informationen über neue und verarbeitete Chargen zurückgeliefert werden.