• Zur Hauptnavigation springen
  • Zum Inhalt springen
  • Zur Seitenspalte springen
  • Zur Fußzeile springen

Österreichische Kunststoffzeitschrift

Ihr Fachmagazin für Industrie und Forschung

  • Zeitschrift
    • Mediadaten
    • Themen 2025
    • Abonnement
    • Archiv
  • Kunststoff.direct
  • Messekalender
  • Stellenmarkt
    • Stellenangebote
    • Stellengesuche
  • Impressum
  • News-Archiv
    • 2017
    • 2018
    • 2019
    • 2020
    • 2021
    • 2022
    • 2023
    • 2024

TriPlast: Kunststoffrecycling auf höchstem Niveau

15. Mai 2024 von Birgit Fischer

Die von ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt errichtete, Europas modernste Sortieranlage TriPlast startet im Sommer 2024 in den Regelbetrieb. Mit einer Sortierkapazität von 100.000t pro Jahr und 20t in der Stunde deckt sie 50 % der österreichischen Sortierkapazität für Leichtverpackungen ab.

v.l.n.r. Rainhard Hofbauer (Betriebsleiter TriPlast), Harald Hauke (ARA Vorstandssprecher), Jürgen Secklehner (Geschäftsführer TriPlast), Martin Prieler (ARA Vorstand), Kurt Bernegger (Geschäftsführer TriPlast). | Foto: TriPlast
v.l.n.r. Rainhard Hofbauer (Betriebsleiter TriPlast), Harald Hauke (ARA Vorstandssprecher), Jürgen Secklehner (Geschäftsführer TriPlast), Martin Prieler (ARA Vorstand), Kurt Bernegger (Geschäftsführer TriPlast). | Foto: TriPlast

Die Investitionssumme von mehr als 65 Millionen Euro bringt regionale Wertschöpfung. Zudem schafft sie 60 neue Green Jobs im oberösterreichischen Wirtschaftspark Ennshafen.

Sortierkapazität rüstet Österreich für EU-Recyclingquoten

Die EU hat im Rahmen des Green Deals ab 2025 strengere Recyclingziele vorgegeben. Österreich erreicht schon heute die Ziele bei Glas (Ziel: 70%/Österreich: 75%), Papier (Ziel: 75%/Österreich: 85%) und Metall/Aluminium (Ziel: 50%/86%); muss bei Kunststoff aber noch nachlegen (Ziel: 50%/Österreich: 25%).

Die neu adaptierten Recyclingziele des EU-Kreislaufwirtschaftspakets erfordern eine grundlegende Steigerung der Sammlung von Leichtverpackungen bei Kunststoff. Mit den bestehenden 15 österreichischen Anlagen und ihren Sortierkapazitäten von 1.000 bis 30.000 Tonnen pro Jahr ist dieses EU-Recyclingziel aktuell nicht erreichbar. Es müssen 80 % aller Verpackungen gesammelt, daraus 80 % für das Recycling aussortiert und im Recycling selbst ebenfalls 80 % Ausbeute erzielt werden. Dann lässt sich das Ziel von 50 % Recyclingquote bei Kunststoffverpackungen erreichen. Österreich steht heute bei 58 % x 58 % x 78 % – und einer Recyclingquote von 25 %. Mit der neuen Sortieranlage TriPlast haben ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt rechtzeitig für 2025 die Kapazität und Technologie geschaffen.

Die modernen Sensoren von TriPlast können 24 verschiedene Abfallfraktionen erkennen, analysieren und sortenrein trennen. | Foto: TriPlast
Die modernen Sensoren von TriPlast können 24 verschiedene Abfallfraktionen erkennen, analysieren und sortenrein trennen. | Foto: TriPlast

Das Ziel: eine Sortiertiefe von 80 % bei Kunststoffverpackungen

Die aktuelle Anlageninfrastruktur in Österreich sorgt bei Kunststoffverpackungen für eine Sortiertiefe von 58 %. Die Anlage von ARA, Bernegger und Der Grüne Punkt soll 80 % schaffen. Mit einer Hallenhöhe von 25 Metern wird die neue Anlage zu einer der höchsten in Europa zählen. Sie sorgt damit für geringen Flächenverbrauch und einen effizienten Materialfluss. Der Standort ist logistisch nachhaltig geplant. Sie ermöglicht durch den direkten Bahnanschluss für die gleichzeitige Entladung von bis zu fünf Ganzzügen einen emissionsarmen und klimafreundlichen Transport per Schiene.

Der Standort ist mit Blick auf die Novelle „Kreislaufwirtschaftspaket“ des österreichischen Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) strategisch besonders günstig gelegen. Denn mit dieser wurde ein verpflichteter Abfalltransport per Bahn eingeführt. Diese Regelung gilt von Abfällen mit mehr als 10 Tonnen; die Novelle wurde als Stufenplan konzipiert. Seit 1. Jänner 2024 müssen Abfälle mit einer Transportstrecke von 200km per Schiene transportiert werden, ab 2026 bereits ab 100km.

Die Reise der Leichtverpackung

Bei Verpackungsabfällen führen verschiedene Erfassungssysteme (z.B. Hol- oder Bringsystem, Behälterart) und Einzugsgebiete (z.B. ländlich, städtisch) zu unterschiedlich zusammengesetztem Inputmaterial. Die modernen Sensoren von TriPlast können 24 verschiedene Abfallfraktionen erkennen, analysieren und sortenrein trennen, um die wertvollen Rohstoffe ohne Qualitätseinbußen für das Recycling vorzubereiten. Expert:innen erwarten in der Input-Menge rund acht Prozent Metallverpackungen sowie 14 Prozent Fehlwürfe. Der Rest wird sich aus unterschiedlichen Kunststoffverpackungen zusammensetzen. Leicht- und Metallverpackungen werden ab 2025 einheitlich in ganz Österreich gemeinsam in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack gesammelt. Leichtverpackungen sind überwiegend Kunststoffverpackungen, z.B. Joghurtbecher, Shampooflaschen, Folien, Spülmittelflaschen, etc.

Sortieranlage mit mechanischem Recycling

Das in der Sortieranlage durchgeführte Behandlungsverfahren ist eine rein mechanische Sortierung von Abfällen. Der Materialmix wird mit Hilfe von Siebtrommeln, Windsichtern, Überbandmagneten, Wirbelstromscheidern und Nah-Infrarot-Geräten Schritt für Schritt in verschiedene Materialarten getrennt:

  • Kunststoffe (PP, PE, PS oder PET)
  • Weißblech
  • Aluminium
  • Getränkekartons
  • Pappe/Papier/Karton
  • Folienfraktionen
  • Sortierreste bzw. Mischkunststofffraktionen

Wenn die Leichtverpackung die Reise durch die Sortieranlage beginnt, wird der Abfall der Gelben Tonne bzw. der Gelbe Sack in der Inputhalle entladen. Mittels Sackaufreißer werden die Säcke geöffnet und das Material gleichmäßig auf dem Förderband verteilt. Die Materialien werden mechanisch nach Größe sortiert, dies geschieht durch ein sogenanntes Trommelsieb. Mittels Windsichter werden Folien abgesaugt, Ballistiksichter rütteln das Material auf und ermöglichen eine weitere mechanische Trennung des Inputmaterials in Folien und Formkörper, wie beispielsweise Flaschen oder Kanister. Mit Hilfe modernster Nahinfrarot-Sensorik werden die Materialien nach Kunststoffart und nach unterschiedlichen Farben aufgeteilt.

Bei allen Fraktionen gibt es im Sinne der Qualitätskontrolle die Möglichkeit, das Material in der eigens vorgesehenen Sortierkabine von mögliche Störstoffen oder Fehlwürfen zu befreien. Nach dieser Station sind die Verpackungen am Ende ihrer Reise in der Sortieranlage fast angekommen. In Ballen gepresst, werden die Hauptfraktionen zur Verwertung abgeholt. Der Großteil der Outputfraktionen bleibt in Österreich, daraus entstehen wieder neue Produkte wie Behälter für Shampoos oder Spülmittel, Müllsäcke oder Folien.

Das entsteht aus Kunststoff-Verpackungen

Produkt/VerpackungKunststoffProdukte, die aus den recyclierten Kunststoffen hergestellt werden können
Baufolien, Abdeckhauben, Säcke, Tragetaschen, Luftpolsterfolien, Landwirtschafts- und Gartenfolien, Gelbe SäckeLDPE (Low Density Polyethylen)Müllsäcke, Palettenabdeckhauben, Garten-, Landwirtschafts- und Baufolien, Säcke für Non-Food-Produkte, Elektrorohre, Kabelschutzrohre, Bewässerungsrohre, Mörteltröge
WickelfolienLLDPE (Linear Low Density Polyethylen)Folien
Flaschen für: Spülmittel, Shampoos, Reinigungsmittel, Dusch- und Schaumbäder; Kanister, Getränkekisten, Fässer, EimerHDPE (High Density Polyethylen)Flaschen für: Mineralöl, Shampoos, Spülmittel; Gießkannen, Kanister, Eimer, Rohre, Profile, Abdeckungen
GetränkeflaschenPET (Polyethylenterephtalat)Flaschen für Non-Food- und Food-Produkte, Folien, Faserherstellung, Teppichrückenbeschichtung
JoghurtbecherPS (Polystyrol)Tiefziehfolien, Bauteile für die Auto- und Elektroindustrie
Senf- und KetchupflaschenPP (Polypropylen)Büroartikel, Pflanztöpfe und andere Hilfsmittel für den Gartenbau
Styropor®-Verpackungen, FormschäumeEPS (Expandiertes Polystyrol)Formschäume, Leichtbeton, Spritzgussteile im Bereich Wärmedämmung und Bau
Das entsteht aus Kunststoff-Verpackungen

Kategorie: Kreislaufwirtschaft, News Stichworte: ARA, Bernegger, DerGrünePunkt, Sortieranlage, TriPlast

Weitere Nachrichten

Nachrüstung sichert Zukunftsfähigkeit in der Extrusion

Extrusion steht heute mehr denn je unter Innovationsdruck. In einem Fachinterview erklärt Hendrik Steen von W&H, warum sich viele Unternehmen für die Nachrüstung bestehender Anlagen entscheiden. … [Weiterlesen...] ÜberNachrüstung sichert Zukunftsfähigkeit in der Extrusion

Prozessoptimierung stärkt Effizienz im Kunststoffrecycling

Auf der K 2025 in Düsseldorf stellen Lindner Holding und die EREMA Group neue technologische Entwicklungen für eine durchgängige Prozessoptimierung im Kunststoffrecycling vor. Im Mittelpunkt stehen … [Weiterlesen...] ÜberProzessoptimierung stärkt Effizienz im Kunststoffrecycling

Fraunhofer EMI recycelt Carbonfasern ohne Qualitätsverlust

Forschende des Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI haben ein Verfahren entwickelt, das die Rückgewinnung endloser Carbonfasern aus duroplastischen Verbundmaterialien … [Weiterlesen...] ÜberFraunhofer EMI recycelt Carbonfasern ohne Qualitätsverlust

Brandschutz beginnt bei der Auswahl der Ladungsträger

Kunststoff-Ladungsträger – darunter Kunststoff-Lagerbehälter, -Kisten, -Trays und -Boxen – sind heute Standardkomponenten in modernen Automatiklagern. Sie sind robust, langlebig, stabil und … [Weiterlesen...] ÜberBrandschutz beginnt bei der Auswahl der Ladungsträger

Seitenspalte

Suche

Messekalender

Sep. 3
3. September - 4. September

PHA World Congress 2025

Sep. 17
Ganztägig

Kunststoffenbeurs 2025

Sep. 17
17. September - 18. September

MAT-DAYS 2025

Sep. 22
22. September - 24. September

Renewable Materials Conference 2025

Okt. 8
8. Oktober - 15. Oktober

K Messe 2025

Kalender anzeigen

Newsletter

  • Newsletter Anmeldung
  • Newsletter-Archiv

Die aktuelle Ausgabe

NEUERSCHEINUNG

Welkin Media News

Aktuelle Nachrichten aus unseren anderen Online-Portalen Österreichische Chemie Zeitschrift und Lebensmittel-&Biotechnologie

  • Hohlprofile aus Holz: Leicht, stabil und klimafreundlich
    am 16. Juli 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Hölzerne Hohlprofile eröffnen neue Möglichkeiten in Industrie, Bau und Design – als nachhaltige Alternative zu Metall und Kunststoff. Zahlreiche Projekte widmen sich der Frage, wie sich der nachwachsende Rohstoff so verarbeiten lässt. Der […]

  • OASE ® blue hilft bei CO₂-Abscheidung in Taiwan
    am 16. Juli 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Im Taipower-Kraftwerk Taichung wird mithilfe der BASF-Technologie OASE® blue jährlich 2.000 Tonnen CO₂ abgeschieden. Das CCS-Projekt mit CCAT markiert einen wichtigen Schritt für Taiwans Energiewandel. Ziel ist eine skalierbare und effiziente […]

  • Werteorientiert digitalisieren – mit KI in Chemie & Pharma
    am 14. Juli 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Mit KI wertebasiert digitalisieren: Michael Keusgen zeigt, was Chemie- und Pharmaunternehmen heute strategisch beachten sollten. Denn es sind klare Werte wie Empathie, Transparenz und Verantwortung, die den Unterschied machen und das Vertrauen in KI […]

  • Peptide aus Erbsenprotein fördern Sättigung ohne Bitterkeit
    am 14. Juli 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Neue Studien zeigen: Peptide aus Erbsenprotein fördern Sättigung im Magen – ganz ohne bitter zu schmecken. Das ermöglicht die Entwicklung funktioneller Lebensmittel, die sowohl gut schmecken als auch das Sättigungsgefühl gezielt fördern. Der […]

  • Effiziente Sandentfernung bei Blattgemüse
    am 11. Juli 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Sormac verbessert die Sandentfernung bei der Verarbeitung von Blattgemüse durch laminare Strömung, Sandfalle und Abscheider. Die Erkenntnisse aus dem firmeneigenen Labor fließen direkt in die Entwicklung effizienter Reinigungstechnik zur […]

  • Kompakter Minidruckwächter für Motoren
    am 11. Juli 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Pepperl+Fuchs erweitert sein Portfolio im Bereich der Überdruckkapselung um den neuen Minidruckwächter EPV-6100-MPM. In Kombination mit dem bewährten Serie-6100-System bietet das Unternehmen eine kompakte Lösung für die sichere […]

  • Dimethylsulfoxid
    am 10. Juli 2025 von Lexikon (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Dimethylsulfoxid, kurz DMSO, ist eine organisch-chemische Verbindung aus der Gruppe der Sulfoxide. Die Substanz erscheint als farblose, nahezu geruchlose Flüssigkeit mit bittersüßem Geschmack und ausgeprägter Hygroskopizität. Ihren vielseitigen […]

  • Aminosäuren
    am 10. Juli 2025 von Lexikon (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Aminosäuren sind die grundlegenden Bausteine von Proteinen und spielen eine zentrale Rolle im Stoffwechsel aller lebenden Organismen. Chemisch zeichnen sie sich durch das gleichzeitige Vorhandensein einer Aminogruppe (–NH₂) und einer […]

  • Alkine
    am 10. Juli 2025 von Lexikon (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Alkine gehören zur Gruppe der organischen Verbindungen und zeichnen sich durch mindestens eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindung aus. Diese besondere Bindungsart verleiht ihnen spezifische Eigenschaften, die sie deutlich von anderen […]

  • Abgasreinigung
    am 10. Juli 2025 von Lexikon (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Die Abgasreinigung beschreibt technische Verfahren zur Entfernung von Schadstoffen aus gasförmigen Emissionen, bevor diese in die Umwelt gelangen. Ziel ist es, Luftverunreinigungen zu reduzieren, Umweltauflagen zu erfüllen und gesundheitliche […]

Footer

Zeitschrift

  • Impressum
  • Datenschutz
  • Wer.Was.Wo

WelkinMedia Fachverlag

  • Österreichische Chemie Zeitschrift
  • Lebensmittel-&Biotechnologie
  • labor.at
  • WelkinMedia

Copyright © 2025 · WelkinMedia Fachverlag