• Zur Hauptnavigation springen
  • Zum Inhalt springen
  • Zur Seitenspalte springen
  • Zur Fußzeile springen

Österreichische Kunststoffzeitschrift

Ihr Fachmagazin für Industrie und Forschung

  • Zeitschrift
    • Mediadaten
    • Themen 2025
    • Abonnement
    • Archiv
  • Kunststoff.direct
  • Messekalender
  • Stellenmarkt
    • Stellenangebote
    • Stellengesuche
  • Impressum
  • News-Archiv
    • 2017
    • 2018
    • 2019
    • 2020
    • 2021
    • 2022
    • 2023
    • 2024

Erfolgreiches zweites Praxisforum Kunststofftechnik des VDWF zum Thema Nachhaltigkeit

24. März 2022 von Kerstin Sochor

Mit dem Praxisforum Kunststofftechnik am 9. März ging ein erfolgreiches Format in die zweite Runde: Die Veranstaltung stellte Nachhaltigkeit im Bereich Kunststofftechnik – sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich gedacht – in den Mittelpunkt und zeigte in verschiedenen Vorträgen und Diskussionsrunden auf, wie sich die Branche hier weiterentwickeln kann, ganz nach dem Motto „Kunststoff ist nicht das Problem – Kunststoff ist Teil der Lösung“. Etwa 200 Teilnehmer besuchten die Onlineveranstaltung direkt via Zoom oder über die Livestreams auf YouTube, Facebook und LinkedIn.

Zu Beginn der Veranstaltung trafen sich die nach und nach eintrudelnden Teilnehmenden in verschiedenen „Breakout Rooms“ zum Austausch in kleiner Runde mit den Sponsoren des Events Contura, Hochschule Schmalkalden, AHP Merkle, Engel und Simcon. Zur Einführung betonte VDWF-Präsident Prof. Thomas Seul vom Lehrstuhl für Angewandte Kunststofftechnik der Hochschule Schmalkalden die Wichtigkeit des Themas Nachhaltigkeit in der Kunststoffindustrie: „Mit diesen Fragen wird jeder, der in der Branche arbeitet, unweigerlich konfrontiert – und das zu Recht.“ Um die Zukunftsfähigkeit der Branche zu sichern, sei es wichtig, gemeinsam innovative Konzepte zu entwickeln: „Kunststoff neu zu denken bedeutet eine große Chance.“

Neue Anforderungen bereits beim Produktdesign mitdenken

Welchen Einfluss die Haltung zu Kunststoff beim Design hinsichtlich der Nachhaltigkeit des späteren Produkts hat, zeigt Prof. Thomas Gerlach, Professor an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim in seinem Vortrag „Neues Denken für neue Produkte“ auf. „In meiner Anfangszeit als junger Designer gingen Innovationen und Kunststoffentwicklungen miteinander einher – die vielen neuen Gestaltungsmöglichkeiten haben wir geliebt“, erinnert er sich. Heute hingegen hafte dem Wort „Plastik“ ein negativer Beiklang an. Gerlach zufolge muss das nicht so sein: „Es gilt, neue Ästhetiken im Bereich Kunststoff zu entwickeln: Material, Digitalität und Recyclingfähigkeit verschwimmen und dadurch entstehen Zukunftschancen.“ Dabei mahnt er auch, mit der Transformation nicht zu lange zu warten: „Um nicht abgehängt zu werden, müssen wir jetzt Gas geben, was die Visualität unseres Denkens betrifft.“ Denn: „Die Qualitäten von Kunststoff stehen bei der jungen Generation gerade nicht im Fokus.“ Entsprechend müsse man daran arbeiten, die Wahrnehmung zu erweitern.

Auf alternative Rohstoffquellen setzen und neue Verfahren entwickeln

Für die Industrie ist der einschlägigste Ansatz für mehr Nachhaltigkeit die Einführung einer Kreislaufwirtschaft mit dem Einsatz und der Vernetzung von Technologien für alternative Kohlenstoffquellen, mechanischer und chemischer Recyclingverfahren sowie grüner Energie, wie Ingemar Bühler in seinem Vortrag „Die Kunststoffindustrie auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft“ ausführt. „Die notwendigen Technologien dafür sind heute bereits alle vorhanden – es gibt also keine Ausreden“, sagt der Hauptgeschäftsführer von PlasticsEurope Deutschland, fügt jedoch hinzu: „Es handelt sich dabei um die historisch größte Transformation der Branche, deswegen steht außer Frage, dass es ein langer und anstrengender Weg bis dahin ist.“

Wie einzelne Teilaspekte der Umsetzung aussehen können, stellt Niclas Beutler, Gründer und Geschäftsführer des Start-Ups Nature Compound, in seinem Vortrag „Chance Papierspritzguss“ vor. Neue Verfahren können dabei helfen, biologisch abbaubare Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen zu erzeugen, „das heißt aber nicht, dass konventionelle Kunststoffe nicht ihre Berechtigung haben – wenn sie sinnvoll eingesetzt werden“. Jochen Ebbing von Lobbe Industrieservice führt in seiner Präsentation „Von Post-Consumer-Verpackungen zu Regranulaten“ vor, wie sich der Umgang mit eben diesen konventionellen Kunststoffen ändern kann: Das Material von Kunststoffverpackungen würde nur zu 9 Prozent recycelt – hier besteht also viel Aufholbedarf. „Dabei sind Regranulate die Rohstoffquelle der Zukunft“, ist er sich sicher.

Dass derzeit so wenig Regranulate zum Einsatz kommen, begründet Martin Doedt, Laborleiter am Kunststoff-Institut Lüdenscheid, in seinem Vortrag „Die neue DIN Spec 91446 – Qualifizierung von Rezyklaten“ mit bisher unsicheren Qualitätsstandards in diesem Bereich: „Viele Rezyklate auf dem Markt sind schlecht beschrieben, für die Einkäufer fehlt die Vergleichbarkeit, man sorgt sich um potenzielle Verunreinigungen.“ Die mit seinem Team entwickelte DIN-Spezifikation kann deshalb einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Regranulate für verarbeitende Unternehmen interessanter zu machen.

Kunststoffe im Alltag bewusster wahrnehmen

Damit sich Bedingungen in den Industrieunternehmen ändern, bedarf es auch einer Änderung der Wahrnehmung innerhalb der Gesellschaft. Einen Beitrag dazu leisten möchte Bettina Weber von der Kunststoffschmiede Dresden. In ihrem Vortrag „Vom Unstoff zum Nutzstoff“ stellt sie den Umgang mit Kunststoffrecycling in der offenen Werkstatt des Vereins vor. Hier werden Menschen mit gezielten Workshops und Aktionen für die Einsatzmöglichkeiten von Kunststoffen sensibilisiert und Recyclingmöglichkeiten aufgezeigt. „Wir möchten einen Wandel der Wertigkeit von Kunststoff erzeugen, indem wir Prozesse, Techniken und Maschinen gegenüber den Konsumenten offenlegen“, erläutert Weber. Der einzelne müsse keine Ohnmacht gegenüber einem globalen Problem empfinden, da regionale Initiativen oft sehr wirkungsvoll seien. Davon ist auch Holger Holland, Gründer World Cleanup Day, überzeugt. In „Die Welt räumt auf!“ stellt er dar, wie eine ursprünglich lokale Müllsammelaktion eine weltweite Reichweite mit 14 Millionen Teilnehmenden erzielen kann. „Der Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit ist eine ganzheitliche Aufgabe, von Politik, von Unternehmen und von den Bürgern“, erklärt der Medienwirtschaftler in diesem Zusammenhang. Denn der Werkstoff „Kunststoff“ sei zu wertvoll, als dass man ihn einfach wegwerfe – vielmehr muss und soll er auch in Zukunft Teil unseres Lebens und unseres Wohlstands sein.

Nachhaltigkeit in allen Facetten beleuchten

Am Ende der Vortragsreihe konnten die Teilnehmenden den Referenten in weiteren Breakout Rooms Fragen stellen – und diese Möglichkeit wurde auch umfangreich genutzt. Über die positive Resonanz freut sich Thomas Seul, dem es ein besonderes Anliegen war, das Thema von möglichst vielen Seiten zu beleuchten: „Wir wollten bewusst technische Ausführungen ebenso wie Betrachtungen auf Metaebene und niederschwellige Angebote ins Programm mitaufnehmen.“ Dabei bewiesen die Vorträge vor allem eines: „Kunststoff ist nicht das Problem – Kunststoff ist Teil der Lösung“, so Seul.

www.vdwf.de

Kategorie: News, Veranstaltungen Stichworte: Formenbau, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit, PraxisforumKunststofftechnik, VDWF, Werkzeugbau

Weitere Nachrichten

B&R steigert Maschinenverfügbarkeit mit neuen IIoT-Lösungen

B&R bringt zwei neue IIoT-Anwendungen auf den Markt: den IIoT Connector und den ACOPOStrak Monitor. Beide Lösungen nutzen KI-basierte Datenanalysen, um Maschinenzustände in Echtzeit zu überwachen, … [Weiterlesen...] ÜberB&R steigert Maschinenverfügbarkeit mit neuen IIoT-Lösungen

CIRPLEX 2025: Neue Impulse für die Kunststoffwirtschaft

Mit der CIRPLEX 2025 erlebt Österreich vom 14. bis 15. Mai in Klagenfurt die Premiere eines neuen Branchenevents rund um die Kunststoffwirtschaft. Der Circular Plastics Experience Summit vereint … [Weiterlesen...] ÜberCIRPLEX 2025: Neue Impulse für die Kunststoffwirtschaft

Gefran investiert in smarte Prozessdaten-Lösungen

Der italienische Technologiekonzern Gefran beteiligt sich mit 22 Prozent am Softwareunternehmen 40Factory. Das auf Industrial IoT und generative KI spezialisierte Scale-up entwickelt datenbasierte … [Weiterlesen...] ÜberGefran investiert in smarte Prozessdaten-Lösungen

Partikelschaum verbessert Nachhaltigkeit und Effizienz bei Fahrzeugbauteilen

PARAT Technology GmbH + Co. KG setzt gezielt auf Partikelschaum, um besonders leichte und rezyklierbare Fahrzeugbauteile effizient zu produzieren. Mit der neuen dampffreien Infrarot-Technologie von … [Weiterlesen...] ÜberPartikelschaum verbessert Nachhaltigkeit und Effizienz bei Fahrzeugbauteilen

Seitenspalte

Suche

Messekalender

Mai 13
13. Mai - 15. Mai

CIRPLEX 2025

Mai 13
13. Mai - 15. Mai

KUTENO 2025

Juni 12
12. Juni - 13. Juni

TECH.CON 2025

Sep. 3
3. September - 4. September

PHA World Congress 2025

Sep. 17
Ganztägig

Kunststoffenbeurs 2025

Kalender anzeigen

Newsletter

  • Newsletter Anmeldung
  • Newsletter-Archiv

Die aktuelle Ausgabe

NEUERSCHEINUNG

Welkin Media News

Aktuelle Nachrichten aus unseren anderen Online-Portalen Österreichische Chemie Zeitschrift und Lebensmittel-&Biotechnologie

  • BASF stellt europäisches Amine-Portfolio auf 100 % Ökostrom um
    am 12. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Seit Mai 2025 stellt BASF die Amine-Produktion an den Standorten Ludwigshafen und Antwerpen schrittweise auf Ökostrom um. Durch diese Maßnahme wird eine jährliche CO₂-Einsparung von rund 188.000 Tonnen gegenüber dem Jahr 2020 angestrebt. Der […]

  • GEA NEXUS senkt Energieverbrauch in der Lebensmittelindustrie
    am 12. Mai 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    GEA NEXUS vereint Kälte- und Wärmetechnik zu einem energieeffizienten Gesamtsystem für die Lebensmittelverarbeitung. Energieeinsparungen von bis zu 30 % und signifikante CO2-Reduktionen machen die Lösung für Neu- und Bestandsanlagen […]

  • Neuer Abscheider kombiniert Zyklonprinzip mit Hochleistungsfiltration
    am 9. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Innovativer Abscheider aus Oberösterreich vereint Zyklon- und Hochleistungsfilter – kompakt, effizient und wartungsarm. Dank rotierender Wand und kompaktem Design gelingt die sichere Abscheidung von Feinstaub – ohne Zusatzfilter oder […]

  • Sorghumhirse: KIT entdeckt Genschalter für mehr Zucker unter Salzstress
    am 9. Mai 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erforscht, wie die Sorghumhirse trotz Salzstress mehr Zucker speichert. Der Genschalter SWEET13 sorgt dafür, dass Saccharose gezielt in die Körner gelangt. Eine Entdeckung mit Potenzial für die […]

  • Messtechnik und Klimaziele: Impulse beim Dekarbonisierungstag
    am 8. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Beim Dekarbonisierungstag am 13. und 14. Mai 2025 in Essen zeigt Endress+Hauser, wie moderne Messtechnik zur CO₂-Reduktion beiträgt. Gezeigt werden unter anderem Anwendungen von CCUS-Technologien, modernes CO₂-Monitoring und Strategien für […]

  • Merschl setzt mit Biomasse auf klimafitte Landwirtschaft
    am 7. Mai 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Die Wiener Gärtnerei Merschl ersetzt Gas durch Biomasse, nutzt CO₂ in den Glashäusern und setzt auf Regenwasser, PV-Strom und Kokossubstrat. Ein Leuchtturmprojekt der nachhaltigen Landwirtschaft – zukunftsweisend für die Klimaneutralität […]

  • Anton Paar: neue Glasbiegeschwinger für präzisere Dichtemessung
    am 7. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Mit neuen Glasbiegeschwingern aus eigener Fertigung verbessert Anton Paar die Präzision der Dichtemessung. Die optimierte PEM-Technologie und die zertifizierte Kalibrierung sorgen für maximale Genauigkeit in Forschung, Entwicklung und Industrie. […]

  • Alkene
    am 5. Mai 2025 von Lexikon (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Alkene sind ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit mindestens einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung. Sie folgen der allgemeinen Formel CₙH₂ₙ und beginnen in der homologen Reihe mit Ethen (C₂H₄). Alkene sind reaktive Verbindungen und […]

  • Neuer Essigsäure-Tank stärkt Lenzing-Lieferkette
    am 5. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Lenzing und Speyer & Grund eröffnen ein neues Lager für LENZING™ biobasierte Essigsäure in Meerane, Deutschland. Die biobasierte Essigsäure entsteht als Nebenprodukt der Zellstoffherstellung und bietet eine CO₂-reduzierte Alternative zu […]

  • GEA Varipond C optimiert Dekanterzentrifugen für konstante Trennqualität
    am 5. Mai 2025 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Mit Varipond C stellt GEA eine neue Lösung für Dekanterzentrifugen vor, die flexible Trennzonenanpassung ermöglicht. Die Technologie sorgt für gleichbleibende Produktqualität, steigert die Ausbeute und reduziert den Energieverbrauch um bis zu […]

Footer

Zeitschrift

  • Impressum
  • Datenschutz
  • Wer.Was.Wo

WelkinMedia Fachverlag

  • Österreichische Chemie Zeitschrift
  • Lebensmittel-&Biotechnologie
  • labor.at
  • WelkinMedia

Copyright © 2025 · WelkinMedia Fachverlag