PRT, LC Packaging, Starlinger und Velebit Recyling schließen gemeinsam den Kreislauf von Big Bags mit einem Recyclinganteil von 30 Prozent. Die nächste Herausforderung der Initiative liegt in der Realisierung eines geschlossenen Kreislaufs für lebensmittelechte Big Bags.
Die ersten Schritte zur Realisierung dieser geschlossenen FIBC-Lösung (von Big Bags zu Big Bags) wurden unternommen, als Starlinger vom Interesse von PET Recycling Team (PRT) am Recycling ihrer gebrauchten Big Bags erfuhr. PRT ist eines der führenden europäischen Unternehmen für das Recycling von PET-Material. Bald darauf schlossen sich LC Packaging, Hersteller und Vertreiber von Big-Bag-Lösungen, und Velebit Recycling dem Thema an. Andreas Anderl, Projektmanager rPP bei Starlinger, sagt: „Ein gemeinsames Ziel war leicht zu erkennen: die Entwicklung einer Kreislauflösung für die von PRT eingesetzten Taschen.“
Einrichtung einer Kreislauflösung für Big Bags
PRT verwendet lebensmittelechte Big Bags, um das recycelte PET-Granulat zu transportieren und zu lagern, bis die Verarbeitungsanlage das Material zunächst zu Preforms verarbeitet, bevor neue Flaschen geblasen werden. Nachdem die Säcke geleert worden sind, werden sie an die Anlage von Velebit Recycling geschickt. Dort werden sie mithilfe der Recyclingtechnologie von Starlinger zu Post-Consumer-recyceltem-Polypropylen(PCR-rPP)-Granulat verarbeitet. Der Produktionspartner von LC Packaging verwendet dieses Granulat zur Herstellung neuer hochwertiger Big Bags für PRT. Dabei setzt er die von Starlinger speziell entwickelte rPP-Extrusionstechnologie ein. Der Kreislauf ist geschlossen, wenn diese FIBCs mit einem Recyclinganteil von 30 % bei PRT eintreffen und für eine nicht lebensmittelechte Anwendung verwendet werden.
Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen Post-Consumer-Rezyklat (PCR), das in diesem Projekt verwendet wird, und Post-Industrial-Rezyklat (PIR). PIR bezieht sich auf das Recycling von Materialabfällen, die während des Herstellungsprozesses anfallen. Dagegen ist PCR ein Material, das aus Verpackungen hergestellt wurde, die schon mal verwendet wurden. Das verwendete Material wurde hinterher sortiert, gesammelt, gereinigt und zu neuem rPP-Granulat recycelt. In Bezug auf die Umweltauswirkungen macht Post-Consumer-Rezyklat einen großen Unterschied.
Etablierte Closed-Loop-Lösung bietet Vorteile für alle Beteiligten
Christian Hude-Burian, Betriebsleiter PET Recycling Team, Wöllersdorf, Österreich, erklärt: „Mit dieser Lösung erreichen wir eine deutliche Reduzierung des Abfallaufkommens, da aus gebrauchten Big Bags neue Big Bags werden, die wir wieder für unsere Zwecke verwenden können. Das hilft uns, natürliche Ressourcen zu schonen und unsere CO2-Emissionen zu verringern.“
Für LC Packaging ist das Projekt einer der ersten geschlossenen Kreisläufe, die für rPP-Big-Bags eingerichtet wurden. Thorsten Classen, Geschäftsführer der LC Packaging GmbH, sagt: „Ein großer Vorteil dieses Projekts ist der kontinuierliche Zugang zu hochwertigem Recyclingmaterial.“
„Starlinger ist mit seiner Recycling- und Extrusionstechnologie das Bindeglied in diesem Projekt und liefert hochwertige recycelte Polypropylen- und Hochleistungsbänder, die für die Big-Bag-Produktion benötigt werden“, ergänzt Andreas Anderl.
Velebit Recycling profitiert von einer konstanten Versorgung mit Material in guter Qualität. „Das bedeutet, dass wir unsere Maschinen mit hoher Effizienz betreiben können“, sagt Manfred Pribyl, CEO von Velebit Recycling.
Die nächste Herausforderung: Realisierung eines lebensmittelechten geschlossenen Kreislaufs
Während das recycelte Material der Big Bags von PRT derzeit für die Herstellung von Non-Food-Verpackungen verwendet wird, sind die Originaltaschen lebensmittelecht. Der nächste Schritt wäre daher, das produzierte Recyclingmaterial für lebensmittelechte Taschen zu verwenden. Das setzt voraus, dass die Materialien rückverfolgbar sind und jeder Prozessschritt ordnungsgemäß kontrolliert und dokumentiert wird. Eine weitere Idee ist, den Kreislauf auf Endkunden der ALPLA Gruppe auszuweiten.
Thorsten Classen erklärt: „Dieses Projekt zeigt, dass mit einer geschlossenen Kreislauflösung, die für alle von Nutzen ist, eine signifikante Umweltauswirkung erzielt werden kann, wenn nur die richtigen Parteien zusammenarbeiten und bereit sind, Investitionen zu tätigen und Pionierarbeit zu leisten. Und wir sind bereit, gemeinsam die nächste Herausforderung anzunehmen, wenn es darum geht, in Zukunft einen lebensmittelechten geschlossenen Kreislauf zu realisieren!“