Maplan eröffnet heute, am 15. September, in Kottingbrunn die 2.000m² große Erweiterung seiner Industrieanlage, in die 2,5 Mio Euro investiert wurden. Eine glänzende Auftragslage machte die Produktionserweiterung notwendig. Das grüne Energiekonzept wird mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Neuanlage fortgeführt.
Das Hightech-Areal von Maplan im ecoplus-Wirtschaftspark von Kottingbrunn wird um eine 2.000m² große Produktions- und Lagerfläche erweitert. Investiert wurden 2,5 Millionen Euro, davon kommen 200.000 Euro an Förderung von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (AWS). Die Bauzeit betrug flotte sechs Monate von April bis September. Verzögert hat sich nur die Errichtung der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Neuanlage. Mit einem Investment von ca. 300.000 Euro wird die bestehende Photovoltaikanlage um das Dach der Neuanlage erweitert und damit die grüne Stromproduktion auf insgesamt 400 Kilovoltampere verdoppelt.
Hirnschmalz und Lagerkapazitäten wurden zum Schlüsselfaktor
„Dank Kurzarbeit und vorausschauender Planung kam Maplan unbeschadet durch die Pandemie. Unsere Produktion lief nahezu unbeschadet weiter. Wir nutzten vielmehr die Zeit, um mit viel Hirnschmalz und Entwicklungsfreude eine neue Produktlinie zu konzipieren. Dieses Engagement wurde mit der besten Auftragslage unserer Unternehmensgeschichte und einem Rekordumsatz in den Kernmärkten belohnt. Ein Umsatzplus konnten wir auch an unseren Standorten in China und der Slowakei verzeichnen. Lagerkapazitäten und vorausschauender Einkauf wurden in der Pandemie zum Schlüsselfaktor. Genau diese Strategie stärken wir jetzt durch die massive Erweiterung unserer Lager- und Produktionskapazitäten“, sagt Maplan-CEO Wolfgang Meyer.
Starke Auslastung dank neuer, energieeffizienter Produktserie
Das Neukundengeschäft von Maplan wurde durch die neue Produktserie stark forciert. Der Maschinenbauer ist bis weit in das Jahr 2023 mit Aufträgen ausgelastet. Dank Kurzarbeit konnten auch während der Pandemie alle Mitarbeiter gehalten werden. Der Maschinenbauer blieb so durchgängig lieferfähig, wenn auch mit einem immensen logistischen Mehraufwand. So wurden etwa Lager- und Testmaschinen als Ersatzteillager verwendet. 10 Prozent des Umsatzes werden bei Maplan konstant in Forschung und Entwicklung, speziell in energieeffiziente Produkt- und Automatisierungslösungen investiert. Maplan-Maschinen steigern die Produktivität und senken gleichzeitig den Stromverbrauch um bis zu 50 Prozent. Der Materialabfall wird um bis zu 30 Prozent reduziert und zudem ein geräuscharmer Betrieb garantiert.
Effizienz und Nachhaltigkeit als Strategie und Bekenntnis
Maplan stellt Spritzgießmaschinen und Pressen für Elastomere her, die weltweit in über 60 Länder verkauft werden. Spritzgießmaschinen werden z. B. dafür eingesetzt, Gummimetallteile zur Schwingungsdämpfung in der Autoindustrie oder Sicherheitselemente für Bohrlochabdichtungen in der Ölindustrie zu produzieren. 2016 übersiedelte der Maschinenbauer von Ternitz nach Kottingbrunn und errichtete ein neues Produktionswerk. Über 80 Prozent der Maschinen werden mittlerweile in einer Linie gefertigt, obwohl jede Maschine technisch individuell gefertigt wird.
Bei der Gestaltung des neuen Hauptquartiers legte man Wert auf Effizienz und Nachhaltigkeit. Nicht zuletzt das Energiekonzept, das sich auf allen Ebenen durch den gesamten Standort zieht, führte dazu, dass Maplan 2018 beim Unternehmenswettbewerb „Fabrik Award“ als „Green Factory 2018“ ausgezeichnet wurde.
„Bereits ein Jahr nach der Werkeröffnung hatten wir die beste Auftragslage unserer Geschichte. Wir haben die Produktion so organisiert, dass wir durch kurze, optimierte Wege und integrierte Prozesse Maschinen in Topqualität bauen können. Nachhaltigkeit und Effizienz in Produktion gehen bei Maplan Hand in Hand“, sagt Wolfgang Meyer.
„Für unseren Erfolg waren antizyklische Investitionen von zentraler Bedeutung. Wir haben als Eigentümer in eine nachhaltige, energieeffiziente Produktion investiert, als die meisten Industriebetriebe noch die Kosten für eine Photovoltaikanlage gescheut haben. Während in der Pandemie viele Mitbewerber die Kosten in Forschung und Entwicklung gekürzt haben, haben wir eine neue, innovative Produktserie aufgelegt. Dieser Vorsprung macht sich jetzt bezahlt und wird von unseren Kunden honoriert“, sagt Eigentümer und CEO Philippe Soulier.
Das grüne Konzept von Maplan
Ein Großteil des Firmengeländes ist begrünt, auf dem Parkplatz spenden Bäume Schatten, und rund um den als Biotop gestalteten Löschteich wurde ein Naherholungsraum geschaffen, der von Mitarbeitern für Auszeiten und gemeinsame Grillabende genutzt wird. Die Fußbodenheizung der Produktionsflächen wird mit einer Grundwasserwärmepumpe geheizt oder gekühlt.
„Die Fußbodenheizung istnicht nur aus ökologischer Sicht sinnvoll. Sie hat auch einen echten Mehrwert für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen nicht – wie in anderen Werkshallen – eine Heizung auf den Kopf strahlt, während sie auf kaltem Boden stehen“, sagt Meyer.
Den Stromverbrauch wird durch LED-Technologie geringgehalten. Zusätzliche Energieeffizienz wird durch Thermoverglasung und außenliegende Beschattung der Fenster durch Außenrollos sichergestellt. In Kottingbrunn wurden zudem vier Brunnen gegraben: drei Saug- und Schluckbrunnen mit Grundwasser und eine Wasserwärmepumpe, die die Werkshalle und das Bürogebäude im Winter beheizt und im Sommer kühlt. Für Transportwege stehen acht E-Autos bereit.
Strom- und Gasverbrauch wird seit 2016 massiv reduziert
All diese Maßnahmen gebündelt zeigen Wirkung: Zwischen 2015 und 2021 wurde der Stromverbrauch halbiert und der Gasverbrauch um zwei Drittel reduziert – und das, obwohl im selben Zeitraum um 40 Prozent mehr produziert wurde.
„Kottingbrunn ist ein klares Statement zu einer Produktion nach europäischen Standards. Unser grünes Konzept ist unser Statement zum Klimaschutz. Wir haben zum Wohle der Energieeffizienz nie höhere Investitionskosten gescheut, im Gegenteil. Dieser Weg ist nicht nur nachhaltig, er rechnet sich auch ökonomisch. Beides führen uns die aktuellen Entwicklungen anschaulich wie dramatisch vor Augen“, sagt Eigentümerin Ingrid Soulier.