Beim Auftakt der Veranstaltungsreihe „#Servus bei Arburg!“ hatten Lehrlinge im Arburg Technlogy Center (ATC) in Inzersdorf erstmals die Gelegenheit zum ausführlichen Dialog mit den Arburg-Experten. Anhand der konkreten Anforderungen der jeweiligen Projektarbeiten zum Ausbildungsabschluss werden Herausforderungen und Lösungsansätze in Theorie und Praxis diskutiert.
Arburg Österreich ist im Bereich der Ausbildung von Fachkräften sehr schnell operativ tätig geworden und kooperiert eng mit der Berufsschule Steyr, um die Ausbildung in der Kunststofftechnik aktiv zu unterstützen.
Jerome Berger, Geschäftsführer Arburg Österreich, sagt zu diesem neuen Ansatz: „Wir haben hier etwas Innovatives und bislang Einzigartiges im Zuge der Ausbildung mit der Berufsschule Steyr entwickelt. Die Schülerinnen und Schüler stehen als Fachkräfte der Zukunft im Mittelpunkt. Wir wollen erfahren, wie die Jugend denkt und Wissen unkompliziert vermitteln. Klares Ziel ist es dabei, einen fundierten inhaltlichen Beitrag im Zuge der Lehrausbildung für unsere zukünftigen Fachkräfte zu leisten und sie bei der Vorbereitung auf ihre Abschlussprüfung konkret zu unterstützen.“
Uwe Klumpp, Arburg-Abteilungsleiter für Produktschulung in Loßburg, ergänzt: „Die Schülerinnen und Schüler kamen hochmotiviert zu uns, das konnten wir ihren Gesichtern ansehen. Gegen Ende eines Projekttages sagte ein Schüler zu mir: ‚Die Veranstaltung war echt klasse. Ich komme nicht aus dem Spritzgussbereich, konnte aber für mich wichtige Themen abfragen und auch praxisnah erarbeiten.‘ Mit unserer sorgfältigen Vorbereitung und unserem qualifizierten Loßburger Schulungsteam konnten wir die hohen Erwartungen offenbar doch sehr gut erfüllen.“
Optimales Arbeiten in Kleingruppen
Die Projekttage mit der Berufsschule Steyr im ATC Inzersdorf stehen unter dem Motto „#Servus bei Arburg!“. Vor der Initiierung der Veranstaltungsreihe gab es einen intensiven Dialog zwischen Berufsschulleitung und Arburg Österreich. Dabei wurde diskutiert, welcher Baustein in der Ausbildung fehlt, um das Angebot attraktiver zu gestalten und wie man die jungen Leute motivieren könnte, eine Ausbildung als Kunststofftechniker zu absolvieren. Heraus kam das Format der Projekttage, die Arburg Österreich jetzt zum ersten Mal umgesetzt hat.
An der Auftaktveranstaltung am 24. und 25. Januar 2023 nahmen 16 Lehrlinge am ersten Tag und weitere 14 am zweiten Tag teil. Zum optimalen Arbeiten wurden die Teilnehmenden jeweils in vier Kleingruppen unterteilt. In Begleitung ihrer Fachlehrer hatten sie die Gelegenheit, ihre Projektarbeit zu präsentieren und zu reflektieren. Dabei diskutierten sie mit den Arburg-Experten über Herausforderungen, Lösungsansätze und mögliche Alternativen.
In den auf Augenhöhe geführten Fachgesprächen ging es unter anderem um die werkstoffgerechte Auslegung von Bauteilen oder die korrekte und präzise Berechnung der Herstellungskosten. Alle Schülerinnen und Schüler erhielten das gezeichnete Teil aus ihrem Projekt in Form eines 3D-Modells, das mit dem Arburg Freeformer gedruckt wurde – was als „Überraschung“ großen Anklang bei den Teilnehmenden fand. Die Lehrlinge zeigten sich motiviert und lobten die vielschichtigen, praxisnahen und nützlichen Diskussionen mit dem jungen Arburg-Schulungsteam.
Die Berufsschule Steyr bietet als einzige Berufsschule Österreichs die Ausbildungszweige Kunststofftechniker und Kunststoff-Formgeber an. Die Ausbildung zum Kunststofftechniker dauert vier Jahre. In der vierten und letzten Klasse erstellen die Schülerinnen und Schüler eine Projektarbeit, die zur Vorbereitung für die Abschlussprüfung dient. Jeder Jahrgang besteht derzeit aus vier Klassen mit rund 30 Lehrlingen.
Direkter Kontakt zum Mitarbeitenden-Nachwuchs
„An die berufliche Ausbildung unserer Berufsschüler stellen wir hohe Ansprüche. Dabei ist eine positive Lehr- und Lernkultur unser oberstes Anliegen. Die Industrie braucht Fachkräfte, und wir möchten gemeinsam mit unseren Lehrlingen die Ausbildungsberufe im Kunststoffsektor noch attraktiver gestalten. Die Ausbildung erfährt durch die Projekttage bei Arburg einen entscheidenden Mehrwert. Die Schülerinnen und Schüler erkennen Zusammenhänge leichter und können die Resultate aus den Diskussionen mit den Fachleuten direkt im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten nutzen“, erläutert Harald Ebenhofer, Direktor der Berufsschule Steyr. „Auf diese Weise agieren wir zielorientiert und qualitätsbewusst und vermitteln komplexe Zusammenhänge auf eine verständliche Art.“
Jerome Berger zieht ein positives Fazit der Premiere: „Wir konnten mit diesem Event ein wichtiges Zeichen für die Ausbildung setzen. Die Schülerinnen und Schüler haben sich in unserem ATC mit seiner modernen Ausstattung – großer Schulungsraum, hydraulische, hybride und elektrische Spritzgießmaschinen in unterschiedlichen Ausführungen und mit den neuesten Steuerungen sowie unserem industriellen additiven Fertigungssystem Freeformer – sichtlich wohl gefühlt. Sie konnten alles ‚ertesten‘ und praktisch nachvollziehen, was sie in der Theorie erlernt haben. Und das auch im Rahmen von Fachdiskussionen in einer entspannten Atmosphäre. Wir hatten die Gelegenheit, auf alle Schülerinnen und Schüler individuell einzugehen und viele ergänzende Informationen zur Abschluss-Projektarbeit zu vermitteln. Das Feedback von Lehrlingen und Lehrkräften war überaus positiv. Nun ist der Weg frei für die nächsten Projekttage.“
Mit dieser Veranstaltungsreihe kann Arburg den Mitarbeitenden-Nachwuchs in der kunststoffverarbeitenden Industrie direkt und unternehmensübergreifend erreichen. Durch die Kooperation mit der Berufsschule Steyr gewinnt die Lehrberufe im Bereich Kunststofftechnik zusätzlich an Attraktivität. Die nächsten Projekttage finden im März sowie im Juni 2023 statt.