• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Zur Fußzeile springen

Österreichische Kunststoffzeitschrift

Ihr Fachmagazin für Industrie und Forschung

  • Zeitschrift
    • Mediadaten
    • Themen 2022
    • Abonnement
    • Archiv
  • Kunststoff.direct
  • Innovation 2021
  • Stellenmarkt
    • Stellenangebote
    • Stellengesuche
  • Impressum
  • News-Archiv
    • 2017
    • 2018
    • 2019
    • 2020
    • 2021

„Wir brauchen erneuerbare Rohstoffe“

10. Januar 2022 von Kerstin Sochor

Dr. Markus Steilemann, CEO der Covestro AG, im Way2K-Branchen-Interview mit dem VDMA auf dem Weg zur K-Messe 2022. Ganz klar kommt dabei die vollständige Ausrichtung des Unternehmens auf die Kreislaufwirtschaft zum Ausdruck.

Herr Steilemann, Ihr Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, den Rohstoff Erdöl künftig komplett zu ersetzen. Wie wollen Sie das erreichen?   
Wir sind entschlossen, Covestro vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten. Was insbesondere bedeutet, das Element Kohlenstoff im Kreis zu führen und kein CO2 mehr freizusetzen. Erreichen wollen wir dies, indem wir den Kohlenstoff nicht länger aus fossilen Quellen wie Erdöl beziehen. Sondern aus erneuerbaren Ressourcen: Abfall, Biomasse und sogar CO2 selbst. Das ist ein Paradigmenwechsel, eine regelrechte Rohstoffrevolution, nicht nur für die Chemie- und Kunststoffindustrie, sondern auch für zahlreiche andere klimaintensive Branchen.

Welche Rolle spielt die Energieversorgung beim Schließen der Kreisläufe für Kunststoff? 
Hier sprechen Sie das zweite Kernelement für eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft an. Wir brauchen nämlich neben erneuerbaren Rohstoffen auch erneuerbare Energie. Covestro wird seine Standorte weltweit schrittweise auf Ökostrom umstellen. In Deutschland, Belgien und China haben wir uns dafür schon Wind- und Solarkapazitäten von Energieversorgern gesichert. Wenn ich auf die gesamte deutsche Chemieindustrie blicke, die bis 2050 klimaneutral werden will, dann müssen künftig gigantische Mengen an erneuerbaren Energien zu niedrigen Preisen her. 
  
Kunststoff hat vor allem in Europa ein schlechtes Image. Beeinträchtigt dies das Geschäft eines Kunststoffherstellers wie Covestro?
Die Welt wird nachhaltiger und digitaler. Dafür werden unsere hochwertigen Kunststoffe und Kunststoff-Komponenten gebraucht, und deshalb sind sie auch gefragt. Beispiel energieeffizientes Bauen: Hier zieht der Bedarf an Isolationsmaterial deutlich an. Wir erwarten daher, dass die Nachfrage nach der wichtigen Dämmschaum-Zutat MDI in den kommenden Jahren stärker steigt als bislang geplant, nämlich im Schnitt um sechs Prozent. Aber auch bei vielen anderen wichtigen Themen – von Elektromobilität über digitale Infrastruktur bis zu erneuerbaren Energien – ginge es ohne innovative Kunststoffe nicht voran. 

Was können Hersteller tun, um das Image ihres Werkstoffs in der Öffentlichkeit zu verbessern?
Ich denke, dass viele Industriebereiche in einem vertrauensvollen, empathischen Dialog mit der Allgemeinheit eines stärker klarmachen sollten: Die Menschheit bekommt zahlreiche Herausforderungen nur mit zukunftsweisender Technologie und mit entsprechenden Materialien gelöst. Und dazu gehören eindeutig Kunststoffe. Auf der anderen Seite dürfen wir natürlich nicht nur ihren Nutzen und ihre Notwendigkeit betonen, sondern müssen auch eine Schattenseite zum Thema machen – die Sorge um die Umweltfolgen von Kunststoff. 

Und was können Hersteller tun, um das zugrundeliegende Problem der großen Müllberge und -teppiche auf den Ozeanen zu verkleinern?
Die Bilder von riesigen Abfallstrudeln, verschmutzten Stränden und verendeten Meerestieren können niemanden kaltlassen. So wie bisher darf und wird es nicht weitergehen. Dafür müssen wir in erster Linie das Problem an der Wurzel bekämpfen. Diese Ursache sind aber weniger Kunststoffe an sich als vielmehr der generelle Umgang mit Abfall, der in weiten Teilen der Welt ein anderer werden muss. An diesem Hebel arbeitet ein internationales Firmenbündnis, die Alliance to End Plastic Waste, der auch Covestro angehört. Außerdem unterstützen die Partner bei der Müllbeseitigung und Entwicklung von Infrastrukturen und wollen die Menschen vor Ort in die Lage versetzen, gutes Abfallmanagement auf- und auszubauen. Und zwar im Rahmen einer umfassenden Kreislaufwirtschaft.  

Derzeit wird viel im Bereich chemisches Recycling geforscht. Wie aufwändig ist dieser Prozess und wo steht man?
Bei vielen Kunststoffarten stößt das herkömmliche mechanische Recycling an seine Grenzen. Die überwinden wir, indem wir Abfall chemisch auflösen, in seine Moleküle zerlegen und aus diesen wiederum neue Molekülketten und neue Kunststoffe bilden. Nur so bekommen wir es hin, Kunststoffe im großen Stil zu recyceln. Das ist freilich noch ein weiter Weg. Erstmal steht an, die Technologie weiterzuentwickeln und für den Industriemaßstab zu erproben. Covestro betreibt zum Beispiel seit Anfang 2021 eine Pilotanlage, in der wir ein bahnbrechendes neues Verfahren zum chemischen Recycling von weichem Schaumstoff für Matratzen vorantreiben. Wenn es sich durchsetzt, könnte es einen Wendepunkt markieren: Matratzen müssten dann nicht länger verbrannt oder auf Deponien gelagert werden. 

 
Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft braucht auch einen sinnvollen politischen Rahmen. Was erwarten Sie hier von der neuen Bundesregierung?
An erster Stelle erwarte ich, dass das Versprechen im Koalitionsvertrag, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu einem zentralen Projekt der Regierungsarbeit zu machen, wirklich wahr wird. Das Schneckentempo der vergangenen Jahre könnte einen verzweifeln lassen. Aber ich bin Optimist. Das gilt auch für andere Vorhaben der Koalitionäre, die sich mit meinen Wünschen und denen unserer Branche decken – schlanker Staat, digitaler Aufbruch, moderne Infrastruktur und vieles mehr. Wir nehmen die Ampel beim Wort: mehr Fortschritt wagen. Die Chemieindustrie ist jedenfalls dabei. 

Video-Statement Dr. Markus Steilemann: https://vimeo.com/650065143

Kategorie: Interview, News Stichworte: Covestro, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit, Steilemann, VDMA, Way2K

Weitere Nachrichten

KEBA ist weiter auf Wachstumskurs

Der oberösterreichische Automationsspezialist KEBA ist weiter auf Wachstumskurs. Alleine im letzten Jahr ist das international tätige Unternehmen um 225 Mitarbeiter gewachsen. KEBA erreicht damit die … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin KEBA ist weiter auf Wachstumskurs

Neuer Productivity Manager bei Haidlmair

Die Produktivität ist ein wichtiger Indikator, wenn es um die Produkte des österreichischen Produzenten von Hochleistungsspritzgießwerkzeugen Haidlmair geht. Nicht ohne Grund hat man das Wort schon … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Neuer Productivity Manager bei Haidlmair

Dolder-Bigler AG übernimmt die Kunststoffsparte der Erich Slupetzky GesmbH

Die Dolder-Bigler AG mit Sitz in Zug (Schweiz) übernimmt per 16. Mai 2022 den Kunststoffbereich der Firma Erich Slupetzky GesmbH aus Linz (Österreich). Dieser Zusammenschluss der Kunststoffsparten … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Dolder-Bigler AG übernimmt die Kunststoffsparte der Erich Slupetzky GesmbH

Haftvermittler aus HMF als Ersatz für toxische RFL Dips

Die Qualität von Verbundsystemen aus Cord hochfester Fasern wie Polyester, Aramid oder Polyamid und Matrixmaterialien aus Kautschuk wird maßgeblich bestimmt durch die Haftfähigkeiten der Fasern an der … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Haftvermittler aus HMF als Ersatz für toxische RFL Dips

Haupt-Sidebar

Suche

Newsletter

  • Newsletter-Archiv

INNVOATIONS 2021

RTP Company stellte auf der Fakuma innovative Kunststofftechnologien vor

facebook

Österreichische Kunststoffzeitschrift

Die aktuelle Ausgabe

NEUERSCHEINUNG

Welkin Media News

Aktuelle Nachrichten aus unseren anderen Online-Portalen Österreichische Chemie Zeitschrift und Lebensmittel-&Biotechnologie

  • Chemspec Europe 2022: neue Trends und spannende Fachvorträge
    am 18. Mai 2022 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Von 31. Mai bis 01. Juni 2022 bietet die Chemspec Europe 2022 neben neuen Trends auch sehenswerte Fachvorträge und Sessions in Frankfurt. Im gesamten Spektrum der Fein- und Spezialchemie dreht sich alles um kundenindividuelle Lösungen, neue […]

  • Endress+Hauser errichtet „grünes“ Firmengebäude in Kanada
    am 18. Mai 2022 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Endress+Hauser Kanada hat mit dem Customer Experience Center in Burlington/Ontario eines der „grünsten“ Firmengebäude des Landes errichtet. Neben dem großen Kalibrierlabor und einer Werkstatt bietet das Kunden- und Schulungszentrum eine […]

  • CSPE: Optima Pharma weiht Center II ein
    am 17. Mai 2022 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Im Rahmen seiner 100-Jahr-Feierlichkeiten hat die Optima Unternehmensgruppe das CSPE-Center II in Schwäbisch Hall eingeweiht. Der Neubau erweitert die Produktionsfläche für Montage, Inbetriebnahme und Qualifizierung von pharmazeutischen […]

  • Weiss Technik hat seine ClimeEvent Klimaprüfschränke optimiert
    am 16. Mai 2022 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Weiss Technik hat seine ClimeEvent Klimaprüfschränke hinsichtlich Prüftechnik, Handhabung und Design überarbeitet. Die vorgeommenen Verbesserungen basieren auf Kundenfeedback aus Laboren, Entwicklungs- und Qualitätssicherungsabteilungen. Der […]

  • Spaltrohrmotorpumpen für den Hochtemperatureinsatz
    am 13. Mai 2022 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Die HERMETIC-Pumpen GmbH bietet verschiedenen Baureihen von Spaltrohrpumpen, die sich für Hochtemperaturanwendungen eignen. Das Leistungsraster des HERMETIC Pumpenportfolios erstreckt sich auf Fluidtemperaturen bis +480°C, Systemdrücke bis 120 […]

  • RecycleMe stellt Vision eines künftigen Pfandsystems vor
    am 12. Mai 2022 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Das von RecycleMe vorgestellte Pfandsystem Modell kombiniert traditionelle Rückgabemöglichkeiten mit digital gestützten Lösungen. Um eine Sammelquote von über 90 Prozent zu erreichen, sieht das Unternehmen drei Anforderungen an das neue System: […]

  • ML4P: Machine Learning for Production – verbesserte Effizienz der Industrieproduktion
    am 11. Mai 2022 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Das Fraunhofer-Projekt "ML4P: Machine Learning for Production" verbessert die Effizienz der Industrieproduktion durch maschinelles Lernen. Der ML4P-Ansatz ist eine Kombination aus einem wissenschaftlich fundierten Vorgehensmodell und darauf […]

  • LAB-SUPPLY 2022 in Wien mit positiver Bilanz
    am 10. Mai 2022 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Die bereits zum 3. Mal in Österreich stattfindende Regionalmesse für Labor- und Analysetechnik LAB-SUPPLY zählte Ende April 400 Besucher. Insgesamt 85 Unternehmen zeigten einen Teil ihrer Produkte, von Verbrauchsmaterialien über Analysegeräte […]

  • Exceed S – das neue Hochleistungspolyethylen von ExxonMobil
    am 9. Mai 2022 von Birgit Fischer (Lebensmittel- & Biotechnologie)

    Das neue Hochleistungspolyethylen Exceed S von ExxonMobil ermöglicht Verarbeitern ein Foliendesign für einfachere Lösungen. Die Performance PE-Harze kombinieren Steifigkeit und Zähigkeit und ermöglicht gleichzeitig eine leichte Verarbeitung. […]

  • AxFlow-TUMA bietet magnetgetriebene, robuste Kunststoffpumpen für die Förderung aggressiver Medien
    am 9. Mai 2022 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    AxFlow-TUMA bietet magnetgetriebene, robuste Kunststoffpumpen (PP/PVDF), die sich besonders zur Förderung aggressiver Medien eignen. Die Drehschieberpumpen Serie HPP/HPF eignet sich für aggressive Medien, die Kreiselpumpen Serie HCM für korrosive […]

Footer

Zeitschrift

  • Impressum
  • Datenschutz
  • Wer.Was.Wo

WelkinMedia Fachverlag

  • Österreichische Chemie Zeitschrift
  • Lebensmittel-&Biotechnologie
  • labor.at
  • WelkinMedia

Copyright © 2022 · WelkinMedia Fachverlag