ARBURG hat in Kooperation mit Partnern und Hochschulen bereits mehrere innovative Leichtbau-Verfahren zur Serienreife entwickelt und auf den Markt gebracht. Dazu zählen das Faser-Direkt-Compoundieren, das Partikelschaum-VerbundSpritzgießen und die physikalische Schäumtechnik ProFoam.
Physikalisches Schäumen mit Profoam
Das neue physikalische Schäumverfahren ProFoam sorgt durch mikrozelluläre Strukturen für Gewichtsreduktion. Damit lassen sich auch geschäumte Bauteile mit Faserverstärkung herstellen und somit bessere mechanische Eigenschaften erzielen. Das zum Schäumen benötigte einphasige Gemisch aus Polymerschmelze und Prozessgas lässt sich auf konventionellen Spritzgießmaschinen mit einer patentierten Granulatschleuse erzeugen. Durch eine dynamische Werkzeugtemperierung lässt sich trotz Schäumtechnik eine hochglänzende Oberfläche erzeugen.
Faser-Direkt-Compoundieren (FDC)
FDC ist eine kostengünstige Alternative zur Verarbeitung fasergefüllter Compounds. Faserlänge, Faseranteil und Materialkombination lassen sich individuell einstellen und damit die Bauteileigenschaften gezielt beeinflussen. Die FDC-Einheit an der Spritzeinheit umfasst eine Seitenbeschickung mit integrierter Schneidvorrichtung, angepasstem Zylinder und spezieller Schneckengeometrie. Die Endlosfasern aus kostengünstigen Glasfaserrovings werden zugeschnitten und direkt der flüssigen Schmelze zugeführt.
Durch eine Kombination des FDC-Prozesses mit Organoblechen greifen die Vorteile des Multi-Material-Designs, bei dem durch Umspritzen der Organobleche hochfeste Composite-Bauteile mit zusätzlichen Versteifungen oder Funktionen erzeugt werden.
Partikelschaum-VerbundSpritzgießen (PVSG)
Im PVSG-Verfahren können an ein geschäumtes Vorprodukt unlösbar Thermoplaste angespritzt und auf diese Weise zusätzliche Funktionen sowie Befestigungselemente (z. B. Gewinde) integriert werden. Es entsteht eine dauerhafte und stoffschlüssige Verbindung zwischen Partikelschaum und Thermoplast. PVSG vereint somit die Vorteile beider Werkstoffe für funktionelle Leichtbauteile. Die Elemente können weiter umschäumt werden, z. B. um große oder flächige Bauteile mit integrierten Funktionselementen zu produzieren.
[alert-note]Dieser Artikel erscheint in Zusammenarbeit mit der Firma ARBURG für die ARBURG Themenwoche 2017 auf kunststoff-zeitschrift.at. Text und Fotos wurden von der Firma ARBURG zur Verfügung gestellt.[/alert-note]