Nach dem Recycling-Rekord im vergangenen Jahr verzeichnet die PET to PET Recycling Österreich GmbH im burgenländischen Müllendorf für das erste Halbjahr 2023 erneut einen Höchstwert: 17.755 Tonnen PET-Getränkeflaschen konnten im Ressourcenkreislauf gehalten werden – das entspricht einer Steigerung von mehr als 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2022: 15.131 Tonnen). Die Mindestrecyclingquote ab 2025 ist dank des österreichischen Bottle-to-Bottle-Kreislaufs ab heute schon erfüllt.
„Wir freuen uns selbstverständlich über die Steigerung der Verarbeitungsmenge und damit einen noch besseren Kreislaufschluss der PET-Getränkeflasche in Österreich – allerdings sehen wir einer sehr herausfordernden Zukunft entgegen. In der zweiten Jahreshälfte wird ein signifikanter Rückgang der eingesetzten Recyclate am Markt erwartet, der durch eine anhaltend schwierige wirtschaftlichen Situation, einer nach wie vor sehr hohen Inflation und vor allem durch einen großen Preisunterschied von Primärrohstoff (Neuware) und Sekundärrohstoff (Recyclat) begründet ist“, erklärt Christian Strasser, Geschäftsführer von PET to PET.
Errichtung einer PV-Anlage
Die im Jahr 2022 erweiterte Grundstücksfläche für die Lagerung lebensmitteltauglicher Fertigprodukte wurde in einem weiteren Schritt erfolgreich überdacht. Auf der fertiggestellten Dachkonstruktion wird derzeit eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von 6.400 m² und einer Leistung von 1.200 kWp errichtet. Dabei kommen 2.373 PV-Paneele zum Einsatz, die zukünftig ca. 8 Prozent der erforderlichen elektrischen Energie aus der eigenen Erzeugung decken sollen. In weiteren Ausbaustufen soll dieser Wert weiter gesteigert werden. Bereits in der Vergangenheit hat das Recycling-Unternehmen für den Betrieb seiner Anlagen zu 100 Prozent auf erneuerbare Energie gesetzt.
Recyclingziele für PET-Getränkeflaschen bereits ab heute erfüllt – Kunststoffeinwegverpackungen weiterhin kritisch
Österreich nimmt beim Bottle-to-Bottle-Recycling eine Vorreiterrolle ein. Der überwiegende Anteil der in Österreich in Verkehr gesetzten Getränkeverpackungen besteht bereits aus hochwertig aufbereiteten, gebrauchten PET-Getränkeflaschen. Bis 2025 sollen zumindest 25 Prozent an Recyclaten und bis 2030 30 Prozent für die Herstellung neuer PET-Getränkeflaschen eingesetzt werden. Thomas Billes, Geschäftsführer von PET to PET, erklärt: „Hierzulande haben wir durch den Aufbau des Bottle-to-Bottle-Recyclings seit 2007 schon heute die Ziele von 2030 nicht nur erreicht, sondern sogar deutlich übererfüllt und darauf können wir Österreicher:innen stolz sein.“ Christian Strasser ergänzt abschließend: „Auch wenn wir mit dem PET-Flaschenkreislauf in Österreich eine Vorreiterrolle einnehmen, sehen wir es als große Herausforderung, dass für Kunststoffeinwegverpackungen ab 2025 zwar gesetzliche Mindestrecyclingquoten von 50 Prozent definiert sind, aber eine Vorgabe von wem und wo diese Recyclate eingesetzt werden sollen, noch nicht festgelegt wurde. Dahingehend müssen noch entsprechende Maßnahmen gesetzt werden, um ebenfalls lückenlose Kreisläufe zu ermöglichen.“
Über PET to PET Recycling Österreich GmbH
Die österreichische Getränkeindustrie trägt mit der PET-Recycling Anlage in Müllendorf der gemeinsam von Lebensministerium, Wirtschaftskammer, Handel sowie Abfallwirtschaft unterzeichneten Nachhaltigkeitsagenda Rechnung, die unter anderem ein zielgerichtetes ökologisches Recycling von PET-Flaschen in Österreich vorsieht. Betrieben wird die Anlage von der PET to PET Recycling Österreich GmbH, an der die Unternehmen Coca-Cola HBC Austria GmbH, Egger Getränke GmbH & Co OG, Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co OG, S. Spitz GmbH und Vöslauer Mineralwasser GmbH beteiligt sind. Bei PET to PET werden die angelieferten PET-Flaschen – nach händischer Begutachtung und Sortierung – in einer Mühle zu Flakes zerkleinert und im Anschluss gewaschen. Danach kommen in Müllendorf die aktuell modernsten Aufbereitungsverfahren zum Einsatz. In zwei verschiedenen Verarbeitungslinien produziert man entweder PET-Flakes oder PET-Granulat – jeweils in höchster lebensmitteltauglicher Qualität. Beide Recyclatformen werden – je nach spezifischen Produktionsanforderungen und um einen möglichst hohen Recyclatanteil zu erreichen – bei der Herstellung neuer PET-Getränkeflaschen verwendet.